Maximilĭan

Maximilĭan

Maximilĭan, männl. Vorname, zusammengezogen aus Maximus Aemilianus. Bemerkenswerte Fürsten dieses Namens sind:

[Deutsche Kaiser.] 1) M. I., Sohn und Nachfolger Kaiser Friedrichs III., geb. 22. März 1459 in Wiener-Neustadt, gest. 12. Jan. 1519, sehr begabt und in Künsten und Wissenschaften sowie in allen körperlichen Übungen vorzüglich gebildet, erwarb durch seine Vermählung mit Maria, der Erbin Karls des Kühnen von Burgund (18. Aug. 1477), seinem Haus die burgundischen Besitzungen. Als König Ludwig XI. von Frankreich einen Teil davon an sich riß, zwang er ihn zur Herausgabe der eroberten Provinzen, mußte aber nach dem frühen Tode seiner Gemahlin (27. März 1482), von der er zwei Kinder, Philipp und Margarete, hatte, im Frieden zu Arras Artois und das Herzogtum Burgund an Frankreich abtreten. Obwohl 1486 zum römischen König gewählt, verweilte er meist in den Niederlanden, wo er den Krieg gegen Frankreich mit wechselndem Glück fortsetzte und in unaufhörlichen Kämpfen mit seinen aufrührerischen Untertanen lebte; die Bürger von Brügge hielten ihn 1488 drei Monate lang gefangen, bis ihn sein Vater und die deutschen Fürsten befreiten. 1489 nach Deutschland zurückgekehrt, vertrieb er, nachdem König Matthias von Ungarn gestorben war, die Ungarn 1490 aus Österreich, ward von Herzog Siegmund von Tirol an Kindes Statt angenommen und führte die Regierung dieses Landes, die er 1496 erbte. Die in Krain, Kärnten und Steiermark eingefallenen Türken schlug er 1492 bei Villach und warf sie nach Bosnien zurück. Einen Krieg gegen Karl VIII. von Frankreich, der ihm seine Braut Anna von Bretagne abwendig gemacht, dagegen seine ihm verlobte Tochter Margarete zurückgesendet hatte, verhinderte der Frieden von Senlis 23. Mai 1493, in dem M. Artois und die Franche-Comté zurückerhielt. Nach dem Tode Friedrichs III. 19. Aug. 1493 auf den kaiserlichen Thron gelangt, vermählte sich M. mit Bianca Sforza, der Tochter des 1476 ermordeten Herzogs Galeazzo Sforza von Mailand, die ihm 300,000 Dukaten Heiratsgut mitbrachte. Jetzt wollte M. auch Italien seinem Haus erwerben, und um die Hilfe des Reiches zu erlangen, gab er den Wünschen der Fürsten nach Schaffung einer oligarchischen Reichsverfassung nach und stimmte den auf dem glänzenden Reichstag von Worms 1495 und 1500 in Augsburg (Errichtung eines sogen. Reichsregiments) gefaßten dahin abzielenden Beschlüssen zu (vgl. Deutschland, S. 808). Persönlich wollte M. dadurch nur von den Reichsständen ausgiebige Hilfe für seine kriegerischen Pläne erhalten, da seine Unternehmungen infolge der Unzulänglichkeit seiner eignen Mittel und seiner Unstetigkeit stets mißlangen. Als die Fürsten seinen Wünschen nicht mehr entsprachen, verhinderte er tatsächlich durch passiven Widerstand die glücklich begonnene Ausgestaltung der Reichsverfassung. Der Krieg gegen die Schweizer 1499 endete im Frieden von Basel mit deren völliger Unabhängigkeit. Ein 1496 zum Schutz der Herrschaft des Hauses Sforza in Mailand unternommener Zug hatte ebensowenig Erfolg wie ein Einfall in Burgund und in die Champagne 1498, und 1500 mußte M. Ludwig XII. von Frankreich mit Mailand belehnen. Bei einem zweiten Einfall, 1508 auf Bitten Papst Julius' II. für das Versprechen der Kaiserkrönung unternommen, versperrten ihm die Venezianer das Etschtal und hinderten ihn am Vordringen über Trient; damals nahm er den Titel »Erwählter römischer Kaiser« an. Um sich an Venedig zu rächen, schloß er mit Frankreich, dem Papst und Spanien 1508 die Liga von Cambrai, eroberte auch Verona, Vicenza und Triest; aber die Belagerung Paduas 1509 mißglückte. Er hielt noch eine Zeitlang zu Frankreich gegen die Heilige Liga, trat ihr aber dann bei und erklärte Frankreich den Krieg, mußte jedoch 1516 im Frieden zu Brüssel dem König Franz I. von Frankreich Mailand und den Venezianern Verona abtreten. Seinen Enkel Karl von Spanien 1518 auf dem Augsburger Reichstag zu seinem Nachfolger wählen zu lassen, gelang ihm nicht, doch erwarb er seinem Hause neben der Krone Spaniens durch die Verlobung seines Enkels Ferdinand mit Anna von Ungarn und Böhmen auch im Osten die glänzendsten Aussichten. Mitten unter Plänen und Entwürfen starb M. zu Wels in Oberösterreich und wurde in Wiener-Neustadt begraben. In der Hofkirche zu Innsbruck wurde ihm später ein nach seinen eignen Plänen entworfenes prachtvolles Grabmal errichtet, bestehend aus einem Sarkophag mit seiner knieenden Bildnisfigur und 23 überlebensgroßen Erzfiguren seiner Ahnen und Verwandten (s. Tafel »Bildhauerkunst VIII«, Fig. 4). M. war von ansehnlicher Statur (sein Bildnis s. Tafel »Münzen IV«, Fig. 1), in allen Leibesübungen geübt, rasch und feurig, von großem Unternehmungsgeist, tapfer und ritterlich und ein Förderer der neuen humanistischen Geistesbildung, der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, besonders soweit sie ihm zur Verherrlichung seiner Person und der habsburgischen Idee nützlich waren. Zur Ausführung seiner umfassenden literarischen und künstlerischen Pläne zog er Humanisten und Historiographen, wie Konrad Celtes, Peutinger, Stabius, Spießheimer u. a., und Künstler, wie A. Dürer, H. Burgkmair und andre Nürnberger und Augsburger, heran. Erstern lieferte er das Material, das sie in Prosa oder in Versen zu zusammenhängenden Darstellungen ausarbeiteten, welche die Künstler mit Illustrationen versahen, die durch den Holzschnitt vervielfältigt wurden. Solche Holzschnittwerke sind die »Genealogie«, d. h. die Vorfahren Maximilians von Hektor bis auf Friedrich III. von H. Burgkmaier, die »österreichischen Heiligen« von Leonhard Beck (Augsburg), der »Freydal«, eine Schilderung von Turnieren und Festen Maximilians, und die beiden biographischen Werke der »Weißkunig« (s. d.) und der »Teuerdank« (s. d.), an denen er persönlich den stärksten Anteil gehabt hat. Reine Holzschnittwerke von kolossalem Umfang sind der »Triumphzug« des Kaisers, nach Zeichnungen von Dürer, Burgkmair, Beck u. a., und die aus 92 Einzelblättern bestehende »Ehrenpforte« Maximilians, die nach dem Entwurfe des Innsbrucker Baumeisters Jörg Kölderer von Dürer und seinen Gehilfen unter Mitwirkung des Hofhistoriographen Johann Stabius ausgeführt worden ist (diese Holzschnittwerke sind in Neudrucken nach den noch in Wien vorhandenen Holzstöcken im »Jahrbuch der Kunstsammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses« herausgegeben worden). Dürer hat auch das Bildnis des Kaisers nach einer 1518 in Augsburg angefertigten Zeichnung zweimal in Öl gemalt (Hofmuseum in Wien und Germanisches Museum in Nürnberg), mehrere Male für den Holzschnitt gezeichnet und ein Gebetbuch Maximilians (jetzt in München) mit Randzeichnungen geschmückt. Andre Bildnisse von M. nach dem Leben hat sein Wiener Hofmaler B. Strigel (s. d.) gemalt. M. hat auch einige kleinere Schriften selbst verfaßt, wie: »Das Stahlbuch«, »Die Baumeisterei«, »Die Gärtnerei«. Sein »Fischereibuch« und sein »Jagdbuch« gab Michael Mayr (beide Innsbr. 1901) heraus. Auch führte er ein Memoirenbuch über seine Pläne und deren Ausführung. Er sprach das Lateinische, Deutsche, Französische, Italienische, Englische u. Böhmische gleich gut, trieb Mathematik und Geschichte und übte die Malerei, Musik, Poesie und Baukunst. Als leidenschaftlicher Jäger hatte er sich einst an der steilen Martinswand so hoch verstiegen, daß es erst am dritten Tage einem kühnen Bergknappen mit Mühe gelang, ihn zu retten. Den französischen Claude de Barré, der auf dem Reichstage zu Worms 1495 die ganze deutsche Ritterschaft herausforderte, warf er unerkannt im Zweikampf nieder. An den Festlichkeiten der Städte nahm er gern Anteil, und bei ihren Schießübungen tat er nicht selten den besten Schuß mit der Armbrust. In seinen Erblanden saß er oft noch in Person zu Gericht. Die Nation sah in ihm das Ideal eines Kaisers verwirklicht und hoffte von ihm die Durchführung der grosten Ideen, die, wenn auch unklar begriffen, in der öffentlichen Meinung lebten. Wenn M. gleichwohl die von ihm geheg len Erwartungen nicht erfüllte, so sind gewiß zum Teil die Zeitverhältnisse schuld, zum Teil aber auch sein Charakter: er war eine sanguinische Natur u. entbehrte der Energie zur Durchführung des Begonnenen, wurde auch durch die Reichhaltigkeit seines Geistes in zu vielerlei Unternehmungen zu gleicher Zeit gezogen; er war unermüdlich im Entwerfen neuer Pläne; hat er doch, als die gewaltsame Eroberung Italiens nicht glückte, Papst werden wollen, um das Land auf friedliche Weise unter seine Herrschaft zu bringen. Von seiner zweiten Gemahlin hatte er keine Kinder, dagegen 14 außereheliche. Vgl. Chmel, Urkunden, Briefe und Aktenstücke zur Geschichte Maximilians I. (Stuttg. 1845); Klüpfel, Kaiser M. 1. (Berl. 1864); Ulmann, Kaiser M. I. (Stuttg. 1884–91, 2 Bde.); Heyck, Kaiser M. I. (Bielef. 1898); Buffon, Die Sage von M. auf der Martinswand und ihre Entstehung (Wien 1888); Adler, Die Organisation der Zentralverwaltung unter Kaiser M. I. (das. 1886); Gottlieb, Die Ambraser Handschriften, I: Die Büchersammlung Kaiser Maximilians I. (Leipz. 1900). Eine dichterische Darstellung des Lebens Maximilians gab A. Grün in seinem Romanzenzyklus »Der letzte Ritter« (1829).

2) M. II., der Sohn Kaiser Ferdinands I. und der Anna von Ungarn, geb. 31. Juli 1527 in Wien, gest. 12. Okt. 1576, wurde in Spanien mit seinem Vetter Philipp unter Karls V. Aussicht erzogen, focht 1544 gegen die Franzosen und 1547 im Schmalkaldischen Krieg, war 1548–50 Vizekönig von Spanien und vermählte sich 1548 mit einer Tochter Karls V., Maria. Karls Absicht, die Kaiserkrone seinem Sohne Philipp zuzuwenden, entfremdete ihn seinem Neffen; er knüpfte mit protestantischen Fürsten an und nahm unter dem Einfluß seines Hofpredigers Pfauser die lutherische Lehre innerlich an; von dem äußern Übertritt hielten ihn politische Erwägungen ab. Im November 1562 in Frankfurt zum römischen König gewählt und gekrönt und auch als König von Böhmen, 1563 als König von Ungarn gekrönt, bestieg er nach seines Vaters Ferdinand I. Tod (25. Juli 1564) den Thron. Auch jetzt übte er Toleranz, gestattete den österreichischen Ständen freie Religionsübung, verwilligte den evangelischen Ständen ein eignes Kirchenregiment in der Religionsdeputation und hob in Böhmen 1567 die Prager Kompaktaten auf. Aber weiter als bis zur Toleranz ging M. nicht, obwohl der Papst die von ihm gewünschten Zugeständnisse (Laienkelch und Priesterehe) ablehnte. Seitdem der Tod des Don Karlos in Spanien seinen Söhnen Aussicht auf den spanischen Thron eröffnete und er 1569 seine Tochter Anna mit Philipp II. vermählt hatte, überwog bei ihm die Rücksicht auf die habsburgisch-spanische Hauspolitik. Er hielt sich äußerlich wieder mehr zur katholischen Kirche und besuchte die Messe. Deutschland genoß unter seiner Regierung, die Grumbachschen Händel ausgenommen, einen dauernden Frieden. In dem Türkenkrieg, für den ihm der Augsburger Reichstag von 1566 eine bedeutende Streitmacht zur Verfügung gestellt hatte, entwickelte M. eine von ihm nicht erwartete Tatkraft. Als Soliman II., vom Fürsten Johann Siegmund von Siebenbürgen zu Hilfe gerufen, sich selbst an die Spitze des Heeres stellte, sammelte M. bei Raab eine Streitmacht von 80,000 Mann, hielt sich aber in kluger Defensive. Solimans Nachfolger Selim II. schloß endlich 1568 einen achtjährigen Waffenstillstand ab, kraft dessen jeder Teil in dem Besitz seiner Eroberungen blieb, und den M. benutzte, um die Festungen Ungarns in einen bessern Verteidigungszustand zu setzen. Seine Gattin hatte ihm neun Söhne und sechs Töchter geboren. Sein ältester Sohn, Rudolf, folgte ihm in der Kaiserwürde. Vgl. v. Miller, Epistolae Ferdinandi I. et Maximiliani II. (Pest 1808); Koch, Quellen zur Geschichte Maximilians II. (Leipz. 1857–61, 2 Bde.); Schwarz, Briefe und Akten zur Geschichte Maximilians II. (Bd. 1 u. 2, Paderb. 1889–91; Bd. 1 enthält den Briefwechsel Maximilians mit dem Papst Pius V.); Holtzmann, Kaiser M. II. bis zu seiner Thronbesteigung 1527–1564 (Berl. 1903); Scherg, Über die religiöse Entwickelung Kaiser Maximilians II. bis zu seiner Wahl zum römischen König (Würzb. 1903); Hopfen, Kaiser M. II. und der Kompromißkatholizismus (Münch. 1895).

[Bayern.] 3) M. I., Kurfürst von Bayern, Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern, geb. 17. April 1573 in München, gest. 27. Sept. 1651 in Ingolstadt, von Jesuiten erzogen und mit tiefem Haß gegen den Protestantismus erfüllt, schloß in Ingolstadt, wo er seit 1587 studierte, innige Freundschaft mit dem nachmaligen Kaiser Ferdinand II. Als ihm sein Vater 1597 die Regierung überließ, brachte er ein regeres Leben in den Gang der Staatsgeschäfte, zog aber bei seinen Reformen die Landstände zu Hilfe und ging überhaupt vorsichtig zu Werke. Er schuf 1616 eine neue Landrecht-, Polizei-, Gerichts- und Malefizordnung und gestaltete das Kriegswesen um. 1607 hatte er die von Kaiser Rudolf II. über Donauwörth ausgesprochene Acht zu vollziehen und behielt die Stadt trotz Einspruchs der evangelischen Stände im Besitz. Der hierdurch hervorgerufenen protestantischen Union gegenüber stellte er sich 1609 an die Spitze der katholischen Liga. Das habsburgische Haus sollte von der Liga ausgeschlossen sein, auch widersetzte sich M. der Einmischung in den jülichschen Erbstreit und die Wirren in den österreichischen Erblanden; doch ließ er 1610 die Aufnahme des Erzherzogs Ferdinand zu und unterstützte dessen Wahl zum Kaiser. Bei dem Ausbruch des böhmischen Krieges schloß er im Namen der Liga 8. Okt. 1619 in München einen Vertrag mit Ferdinand II., sandte ihm 30,000 Mann zu Hilfe, eroberte das im Abfall begriffene Oberösterreich, das ihm der Kaiser für seine Unkosten verschrieben hatte, siegte 8. Nov. 1620 auf dem Weißen Berg bei Prag und nahm sodann ohne große Anstrengung die Oberpfalz. Hierfür erhielt er 1623 die der Pfalz genommene Kurwürde und zur Vergütung für die Kriegskosten von den Landen Friedrichs V. die Oberpfalz. Als aber Ferdinand II. neben der Ausrottung des Protestantismus auch die Herstellung eines absoluten Kaisertums mit Hilfe des unabhängigen Wallensteinschen Heeres erstrebte, widersetzte sich M. und bewirkte 1630 auf dem Kurfürstentag zu Regensburg Wallensteins Absetzung, der daher sein erbittertster Feind war. Nach Tillys Niederlage am Lech 1632 war er den schwedischen Angriffen preisgegeben, da Wallenstein ihm nie zu Hilfe kam, floh aus München und nahm erst nach Wallensteins Tod und dem Sieg bei Nördlingen 1634 wieder erfolgreich am Kriege teil. Namentlich in den letzten Jahren des Krieges zeichneten sich seine Truppen unter tüchtigen Generalen (Mercy u. Werth) im Kampfe gegen die Franzosen aus, aber sein Land litt durch die Schweden und Franzosen sehr. M. wünschte sehnlichst den Frieden und schloß 1647 mit Frankreich und Schweden den Ulmer Waffenstillstand, versöhnte sich auch bald mit dem Kaiser. Im Westfälischen Frieden behielt er die Oberpfalz und die Kurwürde nebst dem Erbtruchseßamt. Gegen das Ende seines Lebens suchte er die Wunden seines Landes zu heilen und widmete sich frommen Übungen. Seine erste Ehe mit Elisabeth von Lothringen war kinderlos; aus seiner zweiten mit Ferdinands II. Tochter Maria Anna erhielt er zwei Söhne, Ferdinand Maria, seinen Nachfolger, und Maximilian Philipp. Die von ihm für erstern ausgesetzte »Anleitung zur Regierungskunst« gab Aretin (Würzb. 1822) lateinisch und deutsch heraus. König Ludwig I. errichtete ihm 1839 auf dem Wittelsbacher Platz in München ein prächtiges Reiterstandbild nach Thorwaldsens Entwurf. Vgl. Wolf, Geschichte Maximilians I. und seiner Zeit (fortgesetzt von Breyer, Münch. 1807–11, 4 Bde.); Aretin, Geschichte des bayrischen Herzogs und Kurfürsten M. I. (Bd. 1, Passau 1842); Schreiber, M. 1., der Katholische, Kurfürst von Bayern, und der Dreißigjährige Krieg (Münch. 1868); v. Schaching, M. I., der Große (Freib. i. Br. 1876); Stieve, Das kirchliche Polizeiregiment unter M. I. 1595–1651 (das. 1876) und Kurfürst M. I. von Bayern (das. 1882); Högl, Die Bekehrung der Oberpfalz durch Kurfürst M. I. (Regensb. 1903, 2 Bde.).

4) M. II. Emanuel, Kurfürst von Bayern, Enkel des vorigen, Sohn Ferdinand Marias und der Henriette Adelheid von Savoyen, geb. 11. Juli 1662, gest. 26. Febr. 1726, folgte seinem Vater 1679 in der Regierung und trat in ein inniges Verhältnis zu Leopold I., half 1683 Wien entsetzen und focht in Ungarn für das Haus Österreich. Er kämpfte bei Mohács mit, wurde 1688 bei der Erstürmung von Belgrad durch einen Pfeil verwundet und vom Kaiser, der ihm schon 1685 seine Tochter Maria Antonia vermählt hatte, hierauf zum Generalissimus ernannt. 1691 führte M. seine Truppen nach Italien und wohnte der Belagerung von Carmagnola bei, wurde 1692 spanischer Statthalter der Niederlande und focht gegen Frankreich, doch ohne Erfolg. Als mit dem Tode seines zum Erben Karls II. bestimmten Sohnes Joseph Ferdinand seine Aussichten auf den spanischen Thron schwanden, gab er seine kostspielige Statthalterschaft in den Niederlanden auf, trat beim Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges auf Frankreichs Seite, das ihn bei der Begründung eines Königreichs in Schwaben u. Württemberg zu unterstützen versprach, bemächtigte sich der Städte Ulm, Memmingen, Neuburg und Regensburg, mußte aber nach den verlornen Schlachten am Schellenberg und bei Höchstädt 1704 sein Land verlassen und wurde 1706 geächtet, jedoch durch den Frieden von Baden 1714 wieder restituiert. 1717 sandte er den Österreichern ein Hilfskorps unter dem Kommando des Kurprinzen gegen die Türken und erhielt auch die Kurstimme zurück. Bei seinem Tode hinterließ M. die Kur seinem Sohne Karl Albrecht, der als Karl VII. die deutsche Kaiserwürde erhielt. In zweiter Ehe war M. seit 1694 mit einer Tochter des Polenkönigs Johann III. Sobieski vermählt. König Ludwig 1. errichtete ihm, dem Erstürmer von Belgrad, in München ein Standbild. Vgl. Ruith, Kurfürst Max Emanuel von Bayern und die Donaustädte (Ingolst. 1889); v. Landmann, Die Kriegführung des Kurfürsten M. Emanuel von Bayern in den Jahren 1703 und 1704 (Münch. 1898) und Wilhelm III. von England und Max Emanuel von Bayern im niederländischen Kriege 1692–1697 (in den »Darstellungen der bayrischen Kriegs- und Heeresgeschichte«, Heft 8 u. 9, das. 1899 u. 1900); Rosenlehner, Die Stellung des Kurfürsten M. Emanuel von Bayern und Joseph Klemens von Köln zur Kaiserwahl Karls VI. (das. 1900); Staudinger, Geschichte des kurbayerischen Heeres unter Kurfürst Max II. Emanuel (das. 1905).

5) M. III. Joseph, Kurfürst von Bayern, der Sohn Kaiser Karls VII., geb. 28. März 1727, gest. 30. Dez. 1777, wurde von seinem sterbenden Vater für mündig erklärt (im Januar 1745) und schloß sofort mit Österreich den Frieden zu Füssen (April 1745). Er verbesserte die Rechtspflege, verringerte Heer und Hofstaat, hob viele Klöster auf, förderte Ackerbau, Wissenschaft und Künste; so besetzte er die Universität Ingolstadt mit neuen Lehrern und stiftete in München 1759 die Akademie. Die Ordnung der Finanzen gelang ihm jedoch nicht. An dem Siebenjährigen Kriege nahm er nur durch Stellung des Reichskontingents teil. Streng katholisch, hob er doch den Jesuitenorden in seinem Lande auf und gestattete den Protestanten auch in München die Ausübung ihres Gottesdienstes. Mit seinem Tod erlosch, da seine Ehe mit Marie Anna Sophie, einer Tochter des Königs August III. von Polen, kinderlos geblieben war, die jüngere Hauptlinie des Hauses Wittelsbach. Vgl. Lipowski, Leben und Taten M. Josephs III. (Münch. 1833); Schreiber, Max Joseph III., der Gute, Kurfürst von Bayern (Münch. 1863); A. Baumann, Das bayerische Handelswesen im 18. Jahrhundert speziell unter Kurfürst Max III. Joseph (Kaisersl. 1898).

6) M. Joseph, erster König von Bayern, der Sohn des Pfalzgrafen Friedrich von Zweibrücken-Birkenfeld, geb. 27. Mai 1756 in Mannheim, gest. 13. Okt. 1825 in Nymphenburg, unter der Aussicht seines Oheims, des Herzogs Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken, sorgfältig erzogen, trat 1777 als Oberst in französische Dienste, wurde bald Generalmajor und stand 1782–89 in Straßburg. Bei Ausbruch der Revolution schied er aus dem französischen Dienst und kehrte nach Mannheim zurück, trat bald darauf in österreichische Dienste und nahm an den ersten Feldzügen des Revolutionskrieges teil. Am 1. April 1795 folgte er seinem Bruder, dem Herzog Karl II. von Zweibrücken, in der Regierung dieses Landes und 16. Febr. 1799 dem Kurfürsten Karl Theodor, mit dem die sulzbachische Linie erlosch, in Bayern. Hier gründete er sofort ein selbständiges Ministerium, in dem Montgelas (s. d.) den herrschenden Einfluß besaß, förderte die Landwirtschaft und den Verkehr, verbesserte den Rechtszustand, schuf eine neue Kriminalordnung, führte eine gleichmäßigere Verteilung der Steuern und Abgaben ohne Rücksicht auf Privilegien durch, hob viele Klöster auf und verwandte das durch die Säkularisation gewonnene Kirchenvermögen zur Hebung der Bodenkultur wie zur Förderung der Volksbildung. Seine auswärtige Politik war dadurch antinational und nur auf die Vergrößerung seiner Hausmacht berechnet. Durch seinen entschiedenen Anschluß an Napoleon I., den die Verheiratung von Maximilians Tochter an Eugen Beauharnais noch befestigte, erhielt er im Frieden zu Preßburg (26. Dez. 1805) die königliche Würde, die er t. Jan. 1806 annahm, sowie bedeutende Besitzungen in Schwaben und Franken, die sein Königreich zu einem geschlossenen Ganzen abrundeten, und wurde so der bedeutendste Fürst des Rheinbundes. Nur Tirol konnte M. nicht dauernd behaupten. Durch den Vertrag zu Ried 8. Okt. 1813 trat er den Alliierten bei und sicherte sich die Integrität seiner Staaten und die Souveränität und kämpfte für letztere hartnäckig auf dem Wiener Kongreß. Um die verschiedenen Teile Bayerns mehr zu verschmelzen und dem Staat eine festere Einheit zu geben, verlieh er die Konstitution vom 26. Mai 1818. Im Privatverkehr bewies M. natürliches Wohlwollen und anspruchslose Einfachheit. Vermählt war er seit 1785 mit Wilhelmine Auguste von Hessen-Darmstadt und seit 1797 mit Karoline Friederike Wilhelmine von Baden. Von seinem Sohn und Nachfolger Ludwig wurde ihm 1835 in München ein Denkmal (von Rauch) auf dem Max Josephs-Platz gesetzt. Vgl. Söltl, M. Joseph, König von Bayern (Stuttg. 1837); v. Lerchenfeld, Geschichte Bayerns unter M. Joseph (Berl. 1854).

7) M. II. Joseph, König von Bayern, Sohn des Königs Ludwig I. und Thereses von Sachsen-Hildburghausen, geb. 28. Nov. 1811, gest. 10. März 1864, studierte seit 1829 in Göttingen und seit 1831 in Berlin, bereiste dann Deutschland, Italien und Griechenland, ward 1836 von seinem Vater in den Staatsrat eingeführt, besuchte 1837–40 von neuem Italien und Griechenland und wohnte dann im Schloß Hohenschwangau bei Füssen, das er sehr geschmackvoll neu aufbauen ließ, wo er im ungezwungenen Umgang mit Gelehrten und Künstlern sich wissenschaftlichen, namentlich historischen, Studien und literarischer Beschäftigung widmete. Noch 1842–45 machte er unter der Leitung des Professors Dönniges einen vollständigen staatswissenschaftlichen Kursus durch. Die Abdankung König Ludwigs I. 20. März 1848 berief ihn unerwartet auf den Thron. M. umgab sich zwar mit freisinnigen Räten, bekämpfte aber die Unionspolitik, verweigerte die Anerkennung der Reichsverfassung, näherte sich Österreich und beteiligte sich an der Wiederherstellung des Bundestags und der Exekution in Hessen und Holstein. In der innern Politik neigte M. seit 1850 der absolutistischen Richtung zu, unterstützte aber die kirchliche Reaktion nicht, rief vielmehr zum Mißvergnügen der ultramontanen Partei ohne Rücksicht auf Konfession eine Reihe wissenschaftlicher Berühmtheiten, namentlich Liebig und Sybel, nach München, zog die Dichter E. Geibel, Bodenstedt u. a. in seine Umgebung und verwandte beträchtliche Summen auf Belohnung ausgezeichneter literarischer Leistungen. Kränklichkeit verhinderte ihn oft, sich an den Staatsgeschäften zu beteiligen, veranlaßte ihn häufig zu Reisen und ländlichem Aufenthalt und gab seinem Wesen etwas Zurückhaltendes und Schweigsames. 1859 machte er der Reaktionspolitik des Ministeriums v. d. Pfordten ein Ende und beförderte eine wohlwollende, den Wünschen des Volkes entsprechende konstitutionelle Regierung des Landes. In bezug auf die deutsche Frage war sein Ziel Aufrechterhaltung der Einheit Deutschlands und seiner Fürsten und hoffte diese am besten durch die Schöpfung eines engern Bundes der Mittel- und Kleinstaaten neben den beiden Großmächten, der sogen. Trias, zu erreichen. Doch frei von allem Ehrgeiz und dem Streben nach höherer Macht, schloß er sich 1863 dem österreichischen Bundesreformprojekt an. Durch Österreichs schleswig-holsteinische Politik und sein Verhalten gegen den Bund enttäuscht, starb er, von einer Reise nach Rom durch Ausbruch des dänischen Krieges zurückgerufen, plötzlich in München. Vermählt war er seit 1842 mit der Prinzessin Maria Hedwig, Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen, die ihm zwei Söhne, Ludwig, seinen Nachfolger, und Otto, gebar, die beide in Geisteskrankheit verfielen. Nach dem Entwurf von Zumbusch wurde ihm 1875 in München ein prächtiges Denkmal errichtet; andre Standbilder von M. stehen in Lindau (von Halbig) und Bayreuth (von Brugger). Vgl. Söltl, Max II. (2. Aufl., Augsb. 1867); Bodenstedt, Eines Königs Reise. Erinnerungsblätter an König Max (Leipz. 1879). Seinen Briefwechsel mit Schelling gaben Trost und Leist heraus (Stuttg. 1890).

8) M. Joseph, Herzogin Bayern, geb. 4. Dez. 1808 in Bamberg, gest. 15. Nov. 1888 in München, Sohn des am 3. Aug 1837 verstorbenen Herzogs Pius August aus der Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld, unter der Leitung seines Großvaters, des Herzogs Wilhelm, erzogen, bezog 1826 die Universität München, besuchte 1838 Athen, Konstantinopel, Ägypten und Nubien, wo er bis zum zweiten Katarakt des Nils vordrang, und kehrte von Kairo aus über Palästina zurück. Er beschrieb diese Reise in der »Wanderung nach dem Orient 1838« (Münch. 1839, 2. Aufl. 1840). 1831 erhielt er von König Ludwig I. das 3. Chevaulegers-Regiment, das gegenwärtig seinen Namen führt, wurde 1837 Generalmajor, 1848 Generalleutnant und später General der Kavallerie. Unter dem Namen Phantasus ließ er mehrere dramatische und novellistische Arbeiten erscheinen, die eine leichte Erzählungsgabe und eine heitere Lebensanschauung bekunden. Vermählt war er seit 9. Sept. 1828 mit der Prinzessin Ludovika (gest. 26. Jan. 1892), der jüngsten Tochter des Königs Maximilian I. Joseph, die ihm acht Kinder, darunter die Kaiserin Elisabeth von Österreich (s. Elisabeth 5) und das jetzige Haupt der herzoglich bayrischen Linie, Karl Theodor (s. Karl 12) gebar.

[Köln.] 9) M. Heinrich von Bayern, Erzbischof und Kurfürst von Köln, geb. 8. Okt. 1621, gest. 3. Juni 1688, Sohn des Herzogs Albrecht VI. von Bayern, wurde 1650 Kurfürst von Köln und Bischof von Lüttich und Hildesheim, schloß sich unter dem Einfluß des Grafen von Fürstenberg ganz an Ludwig XIV. von Frankreich an, der ihn 1671 zu einem Bündnis nötigte, das M. 1672 in einen Krieg mit den Niederlanden, dem Kaiser und Spanien verwickelte. Er fiel zugleich mit den Franzosen in die Niederlande ein, räumte französischen Truppen Kaiserswerth, Neuß und Bonn ein, eroberte Deventer und begann die Belagerung von Groningen. Nach der Eroberung Bonns durch die verbündeten Gegner 1673 kam es 11. Mai 1674 zum Frieden. 1683 wurde M. auch zum Bischof von Münster gewählt; allein vom Papst nicht bestätigt, leitete er nur die weltlichen Angelegenheiten daselbst. Vgl. Huisman, Essai sur le règne du prince-évêque de Liege, Maximilien-Henri de Bavière (Brüssel 1899).

10) M. Franz Xaver Joseph von Österreich, letzter Kurfürst von Köln, geb. 8. Dez. 1756, gest. 27. Juli 1801, der jüngste Sohn Maria Theresias und Franz' I., früh für den geistlichen Stand bestimmt, bereiste unter der Führung des Grafen Rosenberg Deutschland, Frankreich, Holland und Italien und machte unter seinem Bruder Joseph II. den Bayrischen Erbfolgekrieg mit. 1769 Koadjutor seines Oheims, des Hoch- und Deutschmeisters Karl von Lothringen geworden, trat er 1780 in dasselbe Verhältnis zum Kurfürsten von Köln und Bischof zu Münster, Grafen Maximilian Friedrich von Königseck, und ward 23. Okt. Hoch- und Deutschmeister. Seit 1784 Kurfürst von Köln und Bischof von Münster, regierte er sein Land trefflich, ordnete dessen Finanzen, das Justizwesen und die Polizei und eröffnete 1786 die Akademie in Bonn. Er behauptete der römischen Kurie gegenüber seine Rechte, und hielt sich vom Ausbruch der französischen Revolution an bis zum Reichskrieg mit Klugheit neutral. Als im Herbst 1794 Bonn von den Franzosen besetzt wurde, verweilte er erst in Münster, dann in Mergentheim und Ellingen, seit Frühjahr 1800 in Wien und Hetzendorf. Vgl. Seida, M. Franz, letzter Kurfürst zu Köln (Nürnb. 1803).

[Österreich-Mexiko.] 11) Ferdinand M. Joseph, Erzherzog von Österreich, Kaiser von Mexiko, geb. 6. Juli 1832, gest. 19. Juni 1867 in Queretaro, zweiter Sohn des Erzherzogs Franz Karl und der Erzherzogin Sophie, Bruder des Kaisers Franz Joseph, wurde frühzeitig für das Seewesen bestimmt, unternahm seit 1850 größere Reisen nach Griechenland, Kleinasien, Spanien, Algerien etc., wurde 1853 Korvettenkapitän, 1854 Marineoberkommandant und machte mit einem Geschwader von 17 Kriegsschiffen eine Fahrt nach Griechenland, Palästina und Ägypten. Am 27. Juli 1857 vermählte er sich mit der Prinzessin Charlotte von Belgien (geb. 7. Juni 1840), Tochter König Leopolds I., mit der er 1858–1859 Sizilien, Südspanien, Madeira, Brasilien etc. besuchte. Ein 4 Bände starkes, als Manuskript gedrucktes Werk: »Reiseskizzen«, bot in anziehender Darstellung die Eindrücke und Beobachtungen des Erzherzogs dar. 1857–59 war er Generalgouverneur des Lombardisch-Venezianischen Königreichs. Seitdem lebte er meist auf seinem herrlichen Schloß Miramar bei Triest. Die französische Expedition nach Mexiko wurde die Veranlassung, daß M. sich von Napoleon III. überreden ließ, die Kaiserkrone von Mexiko anzunehmen. Nachdem er durch einen Familienpakt vom 9. April 1864 allen agnatischen Rechten als Erzherzog von Österreich für sich und seine Nachkommen entsagt hatte, empfing er am folgenden Tag aus den Händen der Führer der klerikalen Partei in Mexiko, Almonte, de Estrada und Labastida, die Krone. Am 14. April verließ er Triest, kam Ende Mai in Veracruz an und zog 12. Juni feierlich in die Hauptstadt Mexiko ein. Allein unentschlossen und in der Mitte stehend zwischen Liberalen und Ultramontanen, abhängig von dem französischen General Bazaine, der seine eignen Pläne verfolgte, schließlich von Napoleon III. im Stiche gelassen, der seine Truppen aus Mexiko zurückzog, konnte er den Kampf gegen seinen Gegner, den Präsidenten Juarez, nicht durchführen, aber sich auch nicht zur Rückkehr nach Europa entschließen. Im Februar 1867 zog er sich mit seinen Getreuen nach Queretaro zurück, fiel aber 15. Mai durch Verrat in die Gewalt des republikanischen Generals Escobedo, wurde durch ein Kriegsgericht zum Tode verurteilt und nebst den Generalen Miguel Miramon und Tomas Mejia in Queretaro erschossen. Seine Leiche wurde durch den österreichischen Admiral Tegetthoff abgeholt und 18. Jan. 1868 in der Kaisergruft der Kapuzinerkirche zu Wien beigesetzt. 1861 erschienen von ihm, als Manuskript gedruckt, »Aphorismen«, und nach seinem Tode das Werk: »Aus meinem Leben« (Leipz. 1867, 7 Bde.; Bd. 1–4 in 2. Aufl. 1867) und »Mein erster Ausflug. Wanderungen in Griechenland« (das. 1868). Seine in unheilbaren Wahnsinn verfallene Gemahlin (s. Charlotte 4) lebt noch auf Schloß Bouchoute bei Brüssel. In Hietzing bei Wien, in Triest und in Pola sind M. Standbilder errichtet. Vgl. Kératry, L'élévation et la chute de l'empereur Maximilien (Par. 1867); Lefèvre, Documents officiels recueillis dans la secrétairerie privée de Maximilien (Brüss. 1869, 2 Bde.); Montlong, Authentische Enthüllungen über die letzten Ereignisse in Mexiko (Stuttg. 1868); Fr. v. Hellwald, M. I., Kaiser von Mexiko (Wien 1869); Felix, Prinz zu Salm-Salm (Adjutant des Kaisers, s. Salm), Queretaro. Blätter aus meinem Tagebuch in Mexiko (2. Abdr., Stuttg. 1869, 2 Bde.) und Prinzessin Felix zu Salm-Salm, Zehn Jahre aus meinem Leben 1862–1872 (das. 1875, 3 Bde.); Basch (Leibarzt Maximilians), Erinnerungen aus Meriko (Leipz. 1868); Schroeder, The fall of Maximilian's empire (New York 1887); Gaulot, La vérité sur l'expédition du Mexique (Par. 1889–90, 3 Bde.); Schmit, Ritter von Tavera, Geschichte der Regierung des Kaisers M. I. und die französische Intervention in Mexiko 1861–1867 (Wien 1903, 2 Bde.) und Die mexikanische Kaisertragödie (2. Aufl., das. 1903); J. L. Vlasio, Maximiliano intimo (Par. 1905). Dramatisch wurde das Schicksal des Kaisers von J. G. Fischer (s. d. 5) behandelt.

[Sachsen.] 12) Dritter Sohn des Königs Georg (s. Georg 21), geb. 17. Nov. 1870 in Dresden, studierte in Leipzig die Rechte und erwarb mit der Dissertation »Die staatsrechtliche Stellung des königlichen Markgrafentums Oberlausitz« (Leipz. 1892) den juristischen Doktorgrad. Nachdem er einige Zeit als Ulan militärischen Dienst getan hatte, trat er zu Eichstätt in den katholischen Priesterdienst, erwarb den Grad eines Dr. theol. und wirkte als Kuratpriester in Nürnberg. Seit 1900 ist M. Professor an der Dominikaneruniversität zu Freiburg in der Schweiz. Er schrieb: »Verteidigung der Moraltheologie des heil. Alphonsus von Liguori gegen die Angriffe Robert Graßmanns« (7. Aufl., Nürnb. 1901); »Der heilige Märtyrer Apollonius von Rom« (Mainz 1903).

13) M., Prinz zu Wied-Neuwied, Reisender, s. Wied.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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