- Zigeuner
Zigeuner, ein Wandervolk, das über fast ganz Europa und einen großen Teil Asiens verstreut ist und auch in Afrika und Amerika angetroffen wird. Die Namen, die die Z. bei andern Völkern tragen, sind mannigfaltig. Da sie angaben, aus Kleinägypten zu kommen, worunter Hopf den Peloponnes vermutet, so nannte man sie in Griechenland Gyphtoi (Gifti), in Albanien Evgit, in Ungarn Pharao népe (Pharaos Volk), in Holland Egyptiers, Egyptenaaren, Egyptenaers, Giptenaers, auch Heidenen, Heidens, in England Egipcions, dann Gypsies oder Gipsies, in Frankreich Égyptiens (jetzt Bohémiens), in Spanien Egipcianos, jetzt Gitanos; den letztern Namen führen sie auch in Portugal. Andre mit dem griechischen Atsinkanos oder Athinganos zusammenhängende Namen sind bei den Türken Tchingiané, bei den Bulgaren Cinganin, bei den Litauern Cigónas, bei den Rumänen Cigánu, bei den Ungarn Cigány, bei den Deutschen in alten Chroniken Ziginer, Zigeiner, Zegeiner, niederdeutsch Suyginer, Zigoner, jetzt Z., bei den Franzosen Tsiganes, bei den Schweizern Heidenen, Heiden, bei den Italienern Zingani, Zingari etc. In Deutschland nannte man die Z. (bei den Niederdeutschen und Friesen auch heute noch) Tataren, weil man bei ihrem Erscheinen glaubte, die Mongolen, die das Volk Tataren nannte, seien wiedergekommen. Die ältesten Chronisten geben den Zigeunern die Namen Secani, Cingari, Zingari, auch Cigäwnä. Die Z. nennen sich selbst Rom (Schwarm, Stamm, weiblich Romni) mit dem altindischen Namen einer unreinen Kaste, auch Rómane tschawe, Rómani tschēl, Sinte (Sinde), Manusch (Mensch), Kale oder Mellěle (Schwarze). Vgl. Wiener, Die Geschichte des Wortes Z. (im »Archiv für das Studium der neueren Sprachen«, Bd. 109, Braunschw. 1902).
Daß die Z. aus Indien stammen, wird heute allgemein und mit Recht angenommen. Diese Herkunft hat die Sprachwissenschaft erwiesen. Sie wanderten von dort wahrscheinlich auf zwei verschiedenen Wegen aus; die einen folgten den Küsten, die andern zogen durch das Binnenland von Persien, Syrien, Kleinasien. Der Nordküste Afrikas folgend, müssen die Z. schon sehr früh nach Spanien gekommen sein. In Byzanz finden wir sie zu Anfang des 9. Jahrh.; auf Kreta sind sie durch den Franziskaner Simon Simeon 1322 nachgewiesen, vor 1346 auf Korfu, um 1370 in der Walachai, 1398 durch Hopf in Nauplia, ohne daß bekannt wäre, wann sie an jedem der genannten Orte zum erstenmal erschienen. Als das Datum ihres ersten Auftretens in Ungarn wird 1417 angegeben, während böhmische Annalen schon 1416 von Zigeunern erzählen. In Deutschland erscheinen sie zuerst 1417, das Jahr darauf in der Schweiz. Nach Bologna kamen sie 1422. In Rußland treten sie seit 1500 auf, in Polen werden sie zuerst 1501 erwähnt. In Dänemark erscheinen sie zuerst 1420, in Schweden werden sie erst 1512 erwähnt. Im Lande der Basken werden sie vor 1538 nicht genannt; 1447 erschienen sie vor Barcelona, 1430 in England, 1492 in Schottland. Von Europa ergossen sie sich über die andern Erdteile. Einigermaßen bekannt ist die Verbreitung der Z. nur in Europa. Nach den Ermittelungen Guido Coras u. a. leben gegenwärtig in den einzelnen europäischen Ländern:
Mit den in andern europäischen Staaten wohnenden Zigeunern ergibt sich eine Zahl von 905,000, die wahrscheinlich zu niedrig ist. Dasselbe gilt für die Angaben für die asiatische Türkei (67,000), Persien (15,000), Indien (20,000), Sibirien (1500), Transkaukasien (3000), endlich für Afrika, Amerika und Australien (nach einigen nur 35,000, nach andern 166,000). Während einige die Gesamtzahl aller Z. auf nur 1 Mill. berechnen, gehen andre bis 5 Mill.
In Griechenland sind die Z. zum Teil hellenisiert, bedienen sich aber überall der hellenischen Sprache, so daß ihre Zahl wahrscheinlich weit größer ist als die oben angegebene. In der Türkei sind sie besonders zahlreich in den Wilajets Adrianopel (22,500) und Kossowo (21,500). Sie sind entweder seßhaft und dann (außer in Konstantinopel) meist Christen, oder Nomaden, darunter die wilden und rassereinen Zapári, und dann Mohammedaner. Beide Klassen unterscheiden sich durch Sprache und Sitten sehr wesentlich voneinander. Über sie schrieb in erschöpfender Weise Paspati, »Études sur les Tchingianes ou Bohémiens de l'empire Ottoman« (Konstantin. 1870). Die Z. Rumäniens wachsen seit ihrer Emanzipation (früher waren sie Leibeigne der Krone, der Klöster oder der Privaten) beständig an. Sprachlich gehört zu ihnen auch ein Teil der serbischen und der russischen in Belgorod (Kursk) und bei Taganrog am Asowschen Meer. Vgl. Kogalnitschan, Skizze einer Geschichte der Z. (deutsch von Casca, Stuttg. 1840); Vaillant, Grammaire, dialogues et vocabulaire de la langue des Bohémiens ou Cigains (Par. 1868); Constantinescu, Probe de limba si literatura Tiganilor din Romania (Bukar. 1878). wovon einige deutsch erschienen im »Literarischen Merkur«, 1886, Nr. 10–12. Am stärksten sind jedoch die Z. in Ungarn vertreten, namentlich in Siebenbürgen und im Banat. Die Literatur ist sehr beträchtlich, namentlich ist viel geschrieben worden über die transsilvanischen Z. von Wlislocki (s. d.), H. v. Meltzl (»Jile Romane. Volkslieder der transsilvanisch-ungarischen Z.«, Klausenb. 1878), Schwicker (»Die Z. in Ungarn und Siebenbürgen«, Teschen 1883), in den »Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien« (1896), von Bornemisza (»Über die Sprache der Z.«, ungar., Pest 1853), Kalina (»La langue des Tsiganes slovaques«, Pos. 1882), R. v. Sowa (»Die Mundart der slowakischen Z.«, Götting. 1887). In Österreich finden wir die Z. namentlich in der Bukowina, in Böhmen und Mähren. Über die mährisch-böhmische Zigeunersprache schrieben Puchmayer (»Románi Czib«, Prag 1821, eine Grammatik und Wörterbuch der Zigeunersprache) und Jesina (»Romáňi čib oder die Zigeunersprache«, 3. Aufl., Leipz. 1886). Die Angaben für Deutschland werden von einigen viel zu hoch, auf 30,000, angegeben. Tatsächlich sieht man in vielen Teilen jahrelang keine Spur von ihnen; in ganz Preußen (im Osten und Westen) lassen sich nicht 1100 nachweisen. Vgl. Bischoff, Deutsch-zigeunerisches Wörterbuch (Ilmenau 1827, unzuverlässig); Graffunder, Über die Sprache der Z. (Erfurt 1835); Liebich, Die Z. in ihrem Wesen und in ihrer Sprache (Leipz. 1863); Pischel, Beiträge zur Kenntnis der deutschen Z. (Halle 1894); R. v. Sowa, Wörterbuch des Dialekts der deutschen Z. (Leipz. 1898); Finck, Lehrbuch des Dialekts der deutschen Z. (Marb. 1903). In Rußland, wo die Gesetzgebung die Z. stets als Reichsbürger, nicht als Fremde betrachtete, hat man sie in neuerer Zeit zur Seßhaftigkeit gezwungen, daher viele nach Rumänien und Bulgarien auswanderten. Die Mehrzahl lebt in Bessarabien. Über die Sprache der Z. in Rußland schrieben Böhtlingk (»Die Sprache der Z. in Rußland«, St. Petersb. 1852), Istomin (»Grammatik und Handbuch der Sprache der russischen Z.«, russ., Moskau 1900), Thesleff (»Wörterbuch des Dialekts der finnländischen Z.«, Helsingf. 1901); über die der Z. in Transkaukasien Patkanow (»Die Z. Einige Worte über die Dialekte der transkaukasischen Z.: Bosa und Karači«, russ., das. 1887). In Großbritannien sind die Z., obwohl durchaus unbelästigt, in neuester Zeit an Zahl sehr zurückgegangen, namentlich in Schottland, wo es vor nicht langer Zeit noch 100,000 gab. Vgl. Leland, The English Gypsies and their language (4. Aufl., Lond. 1894); Borrow, Romano Lavo-Lil. Wordbook of the Romany (das. 1874, neue Ausg. 1905); Smart und Crofton, The dialect of the English Gypsies (das. 1875). Spanien, namentlich der südliche Teil desselben, ist stets das Land gewesen, in dem die Z. sich am wohlsten gefühlt haben. Unter den über die Z. Spaniens und Portugals erschienenen Werken sind hervorzuheben: Borrow, The Zincali, or an account of the Gypsies of Spain (Lond. 1841 u. ö., zuletzt 1901, 2 Bde.); D. A. de C., Diccionario del dialecto Gitano (Barcelona 1851); Campuzano, Orijen, usos y costumbres de los Jitanos y diccionario de su dialecto (2. Aufl., Madr. 1851); Sales Mayo und Quindalé, El Gitanismo, historia, costumbres y dialecto de los Gitanos (das. 1870); Rebolledo, A Chipicalli (la lengua gitana), Diccionario gitano-española y española gitano, modelos de conjugación, historia de los Gitanos (Granada 1900); Coelho, Os Ciganos de Portugal (Lissab. 1892). Über die Z. in den Niederlanden schrieb Dirks: Geschiedkundige onderzoekingen aangaande het verblijf der Heidens of Egyptiers in de noordelijke Nederlanden (Utrecht 1850), über die in Dänemark: Dyrlund, Tatere og Natmandsfolk i Danmark (Kopenh. 1872); über die in Norwegen: Sundt, Beretning om Fante eller Landstrygerfolket i Norge (2. Aufl., Christiania 1852).
Die Sprache der Z. zeigt uns nicht allein, wo ihre ursprünglichen Stammsitze lagen, sie weist auch den Weg und die Etappen, die sie in Asien und Europa gemacht haben. Nachdem Rüdiger 1732 und Grellmann 1783 vorgearbeitet hatten, bewies Pott 1844 überzeugend, daß die Zigeunersprache mit dem Zend verwandt ist, und Miklosich zeigte 1878 ihre nähere Zugehörigkeit zur nordwestlichen Gruppe der arisch-indischen Sprachen, den Sprachen der Darden, Kafiristans und der Stämme des Hindukusch; allerdings läßt sie sich keiner einzelnen dieser Mundarten speziell angliedern. Auf ihrer Wanderung durch Westasien und ganz Europa nahmen die Z. Sprachbestandteile aller Völker an, mit denen sie in Berührung kamen, und je nach deren Aufnahme bildeten sich verschiedene Idiome. Sie sind zum größten Teil in den oben angeführten Werken wissenschaftlich dargestellt. Dagegen sind die Mundarten der Z. Afrikas und Amerikas wenig oder gar nicht gekannt. Der Bildung dieser Dialekte blieben die Diebessprachen der verschiedenen Nationen nicht fremd, und auch die Z. eigneten sich manches aus dem europäischen Rotwelsch an. Trotzdem ist der Bau des Zigeunerischen in allen seinen zahlreichen Mundarten der gleiche.
Ethnologisch sind die Z. wohl als ein Mischvolk zu bezeichnen, das man nur mit Vorbehalt zu den Ariern rechnen darf. Sie sind meist mittelgroß, schlank, von schöner Muskulatur der Schultern, Arme und Beine; Füße und Hände sind klein. Fettleibigkeit kommt nur bei alten Weibern vor. Die Hautfarbe ist braungelb, die gewöhnlich wohlgeformte Nase etwas gebogen, der Mund sein mit schönen, geradestehenden weißen Zähnen, das Kinn rund, die Stirn hoch, häufig aber durch das lange, straffe und starke Haar bedeckt. Aus den etwas schief gegen die Schläfe aufsteigenden und lang gewimperten, schwarzen, höchst lebendigen Augen blitzt Schlauheit, Furcht und Haß. Die Nahrung der Z. ist spärlich, meist leben sie von Brot und Wasser. Der Igel ist das Nationalgericht, recht fettes Schweinefleisch lieben sie sehr, Pferdefleisch essen die englischen Z. niemals. Daß sie Menschenfleisch verzehren, ist ihnen oft mit Unrecht nachgesagt worden, wie sie auch keine gewohnheitsmäßigen Kinderräuber sind. Branntwein ist ihr Lieblingsgetränk, Tabak wird von Männern wie Weibern gleich eifrig geraucht. Ihre Kleidung besteht fast immer in Lumpen, doch kleiden sie sich gern, wenn sie es können, in prunkende, auffallende Farben, wobei Grün, bei den ungarischen Zigeunern Rot bevorzugt wird. Die spanischen Z. kleiden sich wie die Pferde- und Maultierhändler Andalusiens, mit denen sie auch das Geschäft teilen. Die Wohnung der Z. ist ein schlechtes Zelt, das sie stets in dem mit einem elenden Pferd (in der Türkei und Italien auch mit einem Esel) bespannten Wagen mit sich führen. Der seßhafte Zigeuner lebt meist in einer sehr armseligen Hütte aus Lehm und Zweigen oder in tiefen Löchern mit einem Strohdach. Die Feuerstätte befindet sich stets in der Mitte. Ihr Küchen- und Tischgerät ist das allereinfachste, gern sucht der Zigeuner einen silbernen Becher zu erwerben als Erbstück in der Familie. Ihren Unterhalt erwerben sie sich am liebsten durch Betteln und Stehlen, betrügerische Viehkuren u. dgl., doch sind sie geschickte Schmiede in Eisen und Kupfer, Kesselflicker, Drahtflechter, Holzschnitzer u. a., Goldwäscher, Pferde- und Viehhändler, die alten Frauen sind Wahrsagerinnen, die jungen Mädchen vortreffliche Tänzerinnen. Der Vorwurf der Sittenlosigkeit darf nur den Zigeunern einzelner Länder gemacht werden. Die Ehe schließen sie sehr rasch und in sehr frühem Alter; Ehebruch ist selten, der Kinderreichtum groß. Die Leichenbestattung ist überaus einfach, vor den Abgeschiedenen haben sie eine abergläubische Furcht, wiewohl sie an ein Fortleben nach dem Tode nicht glauben. Eine wirkliche Religion besitzen sie nicht, doch schließen sie sich mit Leichtigkeit jedem Bekenntnis ihrer Umgebung an. Die geistigen, insbes. künstlerischen Anlagen der Z. sind nicht gering, Bedeutendes haben sie aber nur in der Musik geleistet, wo sie eine Reihe tüchtiger Meister, vor allen Bihary, aufweisen können. Doch leisten nur die ungarischen, nächst ihnen die russischen Z. Hervorragendes, und Franz Liszt (s. d.) hat in seiner Schrift »Les Bohémiens et de leur musique en Hongrie« die Musik wie die Nationaltänze der Ungarn als von den Zigeunern herstammend bezeichnet, eine Ansicht, die von Bühler bestätigt, aber ungarischerseits heftig angegriffen wurde, so namentlich von Thewrewk de Ponor im »Journal of the Gipsy Lore Society«, Bd. 1, ohne aber Liszt zu widerlegen. Das Lieblingsinstrument ist die Geige. Ob der Maler Antonio Solari (mit dem Beinamen il Zingaro, geb. 1382) und der Denker John Bunyan (geb. 1628) zu den Zigeunern zu rechnen sind, bleibt zweifelhaft. Die Dichtungen der Z. sind, abgesehen von einigen spanischen, wenig bedeutend und lassen das Volk mehr sinnlichen Reizen als moralischen Empfindungen zugeneigt erscheinen.
Die Z. fanden anfangs wohl überall eine gute Ausnahme. wurden aber infolge ihrer Betrügereien und Diebstähle bald auf das grausamste verfolgt, ohne daß man jedoch das unheimliche Volk auszurotten vermochte. Nur in Ungarn und auch in Rußland fanden sie eine zweite Heimat. Als aber Maria Theresia und Joseph II. durch menschliche Behandlung und Ansiedelung der Unterdrückten gute Erfolge erzielten, machte auch Karl III. von Spanien 1788 denselben Versuch, der freilich nicht das gleiche Ergebnis hatte, wogegen die Regierung in Polen 1791 alles erreichte, was sie nur wollte. In England bildete sich 1827 eine Gesellschaft zur Hebung der Z., dagegen lebten sie in Rumänien in den traurigsten Verhältnissen, bis, nachdem Alexander Ghika 4000 Zigeunerfamilien in Freiheit gesetzt hatte, 1855 die Leibeigenschaft in der ganzen Walachei aufgehoben wurde, ein Beispiel, dem die Moldau bald folgte.
Die Literatur über die Z. ist sehr reich; eine Aufzählung der einschlägigen Arbeiten enthält das »Verzeichnis von Werken und Aufsätzen, die in älterer und neuerer Zeit über die Geschichte und Sprache der Z. veröffentlicht worden sind« (Leipz. 1886), die »Orientalische Bibliographie« (Berl. 1888 ff.) und der »Anzeiger für indogermanische Sprach- und Altertumskunde« (Straßb. 1892 ff.). Hervorzuheben sind außer den oben bei den einzelnen Ländern bereits genannten Schriften: Grellmann, Historischer Versuch über die Z. (Götting. 1787), worin zuerst auf Indien als die Heimat der Z. hingewiesen ist; Hoyland, A historial survey of the costums, habits and present state of the Gypsies (York 1816); Predari, Origine e vicende dei Zingari (Mail. 1841); v. Heister, Ethnographische und geschichtliche Notizen über die Z. (Königsb. 1842); Bataillard, De l'apparition et de la dispersion des Bohémiens en Europe (Par. 1843–44), Nouvelles recherches sur l'apparition des Bohémiensen Europe (das. 1849; umgearbeitet im »Journal of the Gipsy Lore Society«, Bd. 1 u. 2) und Les derniers travaux relatifs aux Bohémiens dans l'Europe orientale (das. 1873); Pott, Die Z. in Europa und Asien (Halle 1844–45, 2 Bde.); Ascoli, Zigeunerisches (das. 1865); Reinbeck, Die Z. (Salzkotten 1861); Hopf, Die Einwanderung der Z. in Europa (Gotha 1870); v. Miklosich, Über die Mundarten und die Wanderungen der Z. Europas (Wien 1872–80, 12 Tle.) und Beiträge zur Kenntnis der Zigeunermundarten (das. 1874–78, 4 Tle.); de Goeje, Bijdrage tot de geschiedenis der Zigeuners (Amsterd. 1875) und Mémoire sur les migrations des Tsiganes à travers l'Asie (Leiden 1903); de Rochas, Les parias de France et d'Espagne (Cagots et Bohémiens) (Par. 1876); von Leland (s. oben) noch »Gypsy sorcery and fortune-telling« (Lond. 1891); Erzherzog Joseph, Czigány nyelvtan. Románo czibákero sziklaribe (Budap. 1888); Colocci, Gli Zingari (Turin 1889); »Journal of the Gipsy Lore Society« (Edinb. 1888–92, 3 Bde.), in dessen Band 2 die berühmten vier Blätter von J. Callot: »Les Bohémiens« (s. Callot), erschienen (neue Serie dieses »Journal« 1907 ff.), und der Aufsatz von Guido Cora im »Ausland« 1890. Die Dichtung hat sich die Z. oftmals zum dankbaren Vorwurf genommen, so Cervantes, Scott, Merimée, James, George Eliot, Puschkin u. a.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.