- Hahn [4]
Hahn, 1) Ludwig Philipp, Dramatiker der Sturm- und Drangperiode, geb. 22. März 1746 zu Trippstedt in der Pfalz, gest. 1814 in Zweibrücken, wo er als Kammersekretär, Rechnungsrevisor und Redakteur der »Zweibrücker Zeitung« die längste Zeit seines Lebens verbracht hatte. Seine Trauerspiele: »Der Aufruhr zu Pisa« (Ulm 1776), »Graf Karl von Adelsberg« (Leipz. 1776) und »Robert von Hohenecken« (das. 1778) tragen das Gepräge forcierter Genialität und konnten nur vorübergehend als »shakespearisch« bewundert werden. Vgl. Werner, Ludw. Phil. H., ein Beitrag zur Geschichte der Sturm- und Drangzeit (Straßb. 1877). – H. wird oft verwechselt mit Johann Friedrich H., einem Genossen des Göttinger Dichterbundes, der um 1750 im Zweibrückischen geboren war und bereits im Mai 1779 als ein Hypochonder starb. Einzelne seiner Gedichte, in denen er sich als begeisterter Klopstockverehrer und wütender Feind Wielands gebärdet, stehen in den Musenalmanachen.
2) Johann Michael, schwäb. Theosoph, geb. 2. Febr. 1758 in Altdorf bei Böblingen als Sohn eines Bauern, gest. 20. Jan. 1819 in Sindlingen, hatte seit seinem 17. Jahr Erleuchtungen und Visionen und führte seitdem ein streng asketisches Leben. Durch die Lektüre Böhmes und Öttingers angeregt, entwickelte er teils in Schriften, teils als Sprecher in freien Versammlungen ein eignes, im Gegensatz zur Orthodoxie auf unausgesetzte Bußfertigkeit und tatsächliche Lebensgerechtigkeit zielendes System, das viele Anhänger fand und auch noch nach seinem Tod in der wohlorganisierten und weitverzweigten, von der Kirche äußerlich nicht getrennten Sekte der Michelianer fortlebt. Seit 1794 lebte er in Sindlingen, einem Gute der Herzogin Franziska, in Zurückgezogenheit. Vgl. Palmer, Die Gemeinschaften und Sekten Württembergs (Tübing. 1877); »Die Hahnsche Gemeinschaft, ihre Entstehung u. Entwickelung« (Stuttg. 1876); Staudenmeyer, Michael H., sein Leben und seine Lehre (Karlsr. 1893).
3) Heinrich Wilhelm, Verlagsbuchhändler, geb. 30. Okt. 1760 in Lemgo, gest. 4. März 1831 in Hannover, erlernte die Buchhandlung in Lemgo und Hannover und eröffnete 1792 in Hannover gemeinsam mit seinem jüngern Bruder, Bernhard Dietrich H. (gest. 1818), ein Sortiments- und Verlagsgeschäft unter der Firma »Gebrüder H.« Dieses wurde bald durch Ankauf mehrerer älterer Geschäfte wesentlich erweitert, namentlich wurde 1810 die von Kaspar Fritsch um 1700 in Leipzig begründete Verlagsbuchhandlung die Grundlage für die »Hahnsche Verlagsbuchhandlung« in Leipzig. Heinrich Wilhelms Nachfolger wurde sein gleichnamiger Sohn (geb. 1795, gest. 1873), der 1843 auch das Leipziger Geschäft übernahm, das seit 1831 der zweite Sohn, Bernhard Heinrich, besessen hatte. Teilhaber beider Geschäfte war der dritte Bruder, Friedrich (geb. 1801, gest. 1867). Der jetzige Besitzer, Herbert Wilhelm Adolf v. Thielen, ein Enkel von Heinrich Wilhelm H. dem jüngern, vereinigte 1893 das Leipziger Haus mit dem Hannoverschen unter der Firma »Hahnsche Buchhandlung in Hannover und Leipzig«; mit dem Hannoverschen ist auch das Sortimentsgeschäft verbunden. Der Verlag umfaßt zahlreiche und oft ausgelegte Werke aus dem Gebiete der Philologie und Pädagogik (griechische und römische Klassiker und Grammatiken, Georges' Lateinisches Wörterbuch, J. C. A. Heyses Fremdwörterbuch etc.), Geographie, Naturwissenschaften (insbes. die Hauptwerke von Leunis) etc. Aus dem Gebiete der Geschichte verdienen besondere Hervorhebung die »Monumenta Germaniae historica« (s. d.).
4) Karl Friedrich, Graf von, genannt der Theatergraf, geb. 1782 zu Remplin in Mecklenburg, gest. 21. Mai 1857 in Altona, verbrachte in seiner Jugend mehrere Jahre in Hamburg, wo eine enthusiastische Neigung für das Theater in ihm geweckt wurde, und gründete, nachdem er seine Studien in Greifswald vollendet hatte, auf seinem Gut Remplin ein Liebhabertheater im großartigen Stil, auf dem Iffland, die Bethmann u. a. auf Hahns Einladung wiederholt wochenlang spielten. 1805 übernahm er nach seines Vaters Tode das sogen. Hoftheater in Schwerin, mit dem er dem Herzog 1806 auf eigne Kosten nach Altona, 1807 wieder nach Mecklenburg folgte, geriet aber bald in so zerrüttete Vermögensumstände, daß er 1808 der Verfügung über seine Besitztümer entsagen mußte. Nachdem er 1813–14 den Krieg mitgemacht und mehrere Auszeichnungen erhalten hatte, kehrte er 1817 zu der Theaterdirektion zurück und führte sie in Lübeck, Stralsund und Greifswald, Magdeburg, Altenburg, Erfurt, Meiningen etc., 1837–38 in Altona, in Hamburg, zuletzt 1856 in Sommerhude. Sein kolossales Vermögen brachte er der Theaterpassion gänzlich zum Opfer. Als Schauspieler ist H. nur wenig aufgetreten; doch besorgte er mit großem Eifer das Schminken, Soufflieren, Donnern und Blitzen und war stets der Anführer von Zügen, die über die Bühne gingen. Vgl. E. A. Meyer, Charakterzüge aus dem Leben des Grafen H.-Neuhaus (Hamb. 1858).
5) August, Theolog, einer der Hauptbegründer des neuern Konfessionalismus, geb. 27. März 1792 in Großosterhausen bei Querfurt, gest. 13. Mai 1863 in Breslau, studierte in Leipzig, trat 1817 in das neubegründete Predigerseminar zu Wittenberg, ward 1819 außerordentlicher, 1821 ordentlicher Professor der Theologie in Königsberg und 1826 Professor der Theologie und Prediger in Leipzig. In seiner Antrittsdisputation »De rationalismi, qui dicitur, vera indole et qua cum naturalismo contineatur ratione« (Leipz. 1827) sowie in seiner »Offenen Erklärung an die evangelische Kirche, zunächst in Sachsen und Preußen« (das. 1827) gab er den Rationalisten den Rat, aus der Kirche auszuscheiden, worüber er mit Bretschneider, an den er das »Sendschreiben über die Lage des Christentums in unsrer Zeit und das Verhältnis christlicher Theologie zur Wissenschaft überhaupt« (1832) richtete, in heftigen Streit geriet. 1833 wurde er als Konsistorialrat und ordentlicher Professor nach Breslau berufen, und 1844 ward ihm das Amt eines Generalsuperintendenten für Schlesien übertragen. In dieser Eigenschaft führte er 1845 die Ordinationsverpflichtung auf die Augsburgische Konfession wieder ein. Sein dogmatisches System enthält sein »Lehrbuch des christlichen Glaubens« (Leipz. 1828; 2. Aufl. 1857–59, 2 Tle.). Noch sind zu erwähnen seine Ausgabe des hebräischen Textes des Alten Testaments (Leipz. 1831 u. ö.) und die »Bibliothek der Symbole und Glaubensregeln der apostolisch-katholischen Kirche« (Bresl. 1842; 3. Aufl. von G. L. Hahn, 1897). – Sein Sohn Heinrich August, geb. 19. Juni 1821 in Königsberg, gest. 1. Dez. 1861 in Greifswald, 1845 Privatdozent der Theologie in Breslau, 1851 außerordentlicher und 1860 ordentlicher Professor in Greifswald, schrieb orthodoxe Kommentare über Hiob (Berl. 1850), das Hohelied (Bresl. 1852) und den Prediger Salomos (Leipz. 1860). Sein zweiter Sohn, Georg Ludwig, geb. 26. April 1823 in Königsberg, 1848 Privatdozent, 1857 außerordentlicher, 1867 ordentlicher Professor in der theologischen Fakultät zu Breslau, schrieb: »Die Theologie des Neuen Testaments« (Leipz. 1854); »Die Lehre von den Sakramenten« (Bresl. 1864); »Das Evangelium des Lucas« (das. 1892–93, 2 Bde.).
6) Karl August, Sprachforscher, geb. 14. Juni 1807 in Heidelberg, gest. 20. Febr. 1857 in Wien, habilitierte sich 1839 in seiner Vaterstadt für deutsche Sprache und wurde 1849 als ordentlicher Professor nach Prag, 1851 in derselben Eigenschaft nach Wien berufen. In der »Bibliothek der gesamten deutschen Nationalliteratur« erschienen von ihm: Konrad von Würzburgs »Otto mit dem Bart«, »Gedichte des 12. und 13. Jahrhunderts« und der »Jüngere Titurel«. Ferner gab er heraus: »Lanzelet. Eine Erzählung von Ulrich von Zatzikhoven« (Heidelb. 1845) u. a. Seine grammatischen Werke sind: »Mittelhochdeutsche Grammatik« (Frankf. 1843–47, 2 Abtlgn.; 4. Aufl., Basel 1884); »Neuhochdeutsche Grammatik« (Frankf. 1848) und »Althochdeutsche Grammatik« (Prag 1852; 5. Aufl. von Strobl, 1882).
7) Johann Georg von, österreich. Reisender, besonders verdient um die Erforschung Albaniens, Bruder von H. 11), geb. 11. Juli 1811 in Frankfurt a. M., gest. 23. Sept. 1869 in Jena, begab sich 1834 nach Griechenland, wurde 1851 österreichischer Konsul und 1869 Generalkonsul in Syra und benutzte den 18jährigen Aufenthalt daselbst, Albanien nach allen Richtungen zu durchforschen. Außer seinem Hauptwerk »Albanesische Studien« (Jena 1854) veröffentlichte er: »Griechische und albanesische Märchen« (Leipz. 1864); »Reise von Belgrad nach Salonik« (mit Karte von H. Kiepert, Wien 1861; 2. Aufl. 1868) und »Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar« (ebenfalls mit Karte von H. Kiepert, das. 1869) u. a. Nach seinem Tod erschienen noch »Sagwissenschaftliche Studien« (Jena 1871–76).
8) Werner, Schriftsteller, geb. 13. Mai 1816 in Marienburg (Westpreußen), gest. 1. Dez. 1890 in Sakrow bei Potsdam, studierte Theologie und Philosophie in Berlin und Halle und widmete sich dann, seinen Aufenthalt in Berlin nehmend, literarhistorischen und ästhetischen Studien. Ein warmer preußisch-deutscher Patriot, verfaßte er eine Reihe von vaterländischen Volksschriften, wie: »Friedrich Wilhelm III. und Luise, Königin von Preußen« (Berl. 1850, 3. Aufl. 1877); »Hans Joachim v. Zieten« (das. 1850, 7. Aufl. 1893); »Friedrich I., König in Preußen« (das. 1851, 3. Aufl. 1876); »Kunersdorf« (das. 1852); »Kurprinz Friedrich Wilhelm, Geschichte der Kindheit des nachmaligen Königs Friedrich Wilhelm I.« (das. 1867); »Der Krieg Deutschlands gegen Frankreich« (Leipz. 1871); eine Sammlung solcher Schriften erschien nach Hahns Tod u. d. T.: »Deutsche Charakterköpfe« (Münch. 1899). Von seinen literarhistorischen Studien geben Zeugnis: »Geschichte der poetischen Literatur der Deutschen« (13. Aufl., hrsg. von Kreyenberg, Berl. 1897); »Helgi und Sigrun«, zwölf Lieder germanischer Heldensage (das. 1867); »Deutsche Literaturgeschichte in Tabellen« (4. Aufl., das. 1896); »Edda. Lieder germanischer Göttersage, bearbeitet und erläutert« (das. 1872); »Deutsche Poetik« (das. 1879); »Odin und sein Reich« (das. 1886); »Kriemhild. Volksgesang der Deutschen aus dem 12. Jahrhundert« (Eisenach 1889, Schulausgabe 1890).
9) Karl Hugo, Missionar, geb. 18. Okt. 1818 in Riga, gest. 24. Nov. 1895 in Kapstadt, wurde in Barmen ausgebildet und 1841 nach Südafrika geschickt, wo er bis 1844 im Namalande, dann im Damaland als erster europäischer Missionar wirkte und die Station Neubarmen gründete. Neben seiner Missionstätigkeit studierte er die Sprache der Eingebornen und drang 1866 und 1870 bis zum Kunene vor. Seit 1874 war er Pastor an der deutschen Gemeinde in Kapstadt. Er gab eine Grammatik und ein Lexikon der Hererosprache heraus (Berl. 1857).
10) Ludwig Ernst, Geschichtschreiber, geb. 18. Sept. 1820 in Breslau, gest. 30. Sept. 1888 in Berlin, studierte in Breslau und Berlin Theologie, war 1842–48 Erzieher im Hause des Finanzministers Humann in Paris, wo er Beziehungen zu Guizot, Cousin, Broglie, Thiers u. a. anknüpfte, ward 1849 Hilfsarbeiter in der Schulabteilung der Regierung zu Breslau und kam dann in das Kultusministerium. 1851 an die Regierung zu Breslau, 1855 als Geheimer Regierungsrat und vortragender Rat in das Ministerium des Innern berufen, leitete er das literarische Bureau, wurde unter dem Ministerium Schwerin Schulrat bei der Regierung in Stralsund, kehrte aber 1862 wieder in das Ministerium zurück und wurde später Geheimer Oberregierungsrat, um die »Provinzialkorrespondenz« zu redigieren und die Regierungspresse zu leiten. 1884 legte er sein Amt nieder. Er schrieb: »Das Unterrichtswesen in Frankreich« (Bresl. 1848, 2 Bde.); »Geschichte des preußischen Vaterlandes« (24. Aufl., Berl. 1895); »Leitfaden der vaterländischen Geschichte« (51. Aufl., das. 1904); »Friedrich der Große« (das. 1855, 2. Aufl. 1865); »Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg« (das. 1859); »Zwei Jahre preußisch-deutscher Politik« (das. 1868); »Der Krieg Deutschlands gegen Frankreich« (das. 1871); »Kaiser Wilhelms Gedenkbuch« (5. Aufl., das. 1880); »Das deutsche Theater und seine Zukunft, von einem Staatsbeamten« (anonym, das. 1879; 2. Aufl. 1880); »Fürst Bismarck, sein politisches Leben und Wirken«, eine vollständige, pragmatisch geordnete Sammlung der Reden, Depeschen, wichtigen Staatsschriften und politischen Briefe des Fürsten (das. 1878 bis 1885, 4 Bde. z Bd. 5 von Wippermann, 1890); »Geschichte des Kulturkampfes in Preußen« (das. 1881); »Zwanzig Jahre, 1862–1882. Rückblicke auf Fürst Bismarcks Wirksamkeit« (das. 1882); »Das Heer und das Vaterland« (das. 1883); »Wilhelm, der erste Kaiser des neuen Deutschen Reichs« (das. 1888).
11) Friedrich von, Rechtsgelehrter, Bruder von H. 7), geb. 7. Juni 1823 in Homburg v. d. H., gest. 3. März 1897 in Leipzig, habilitierte sich 1847 in Jena und ward hier 1850 außerordentlicher Professor, 1862 ordentlicher Professor und Oberappellationsgerichtsrat. Auf den Nürnberger und Hamburger Konferenzen (1857–61) zur Beratung eines deutschen Handelsgesetzbuches vertrat er die großherzoglich und herzoglich sächsischen Regierungen. 1872 wurde er zum Rat bei dem Reichsoberhandelsgericht in Leipzig, 1879 zum Rat und 1891 zum Senatspräsidenten im Reichsgericht ernannt. 1893 trat er in den Ruhestand. Außer der Monographie »Die materielle Übereinstimmung der römischen und germanischen Rechtsprinzipien« (Jena 1856) verfaßte er einen »Kommentar zum allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuch« (Braunschw. 1862–67, 2 Bde.; Bd. 1, 4. Aufl. 1894; Bd. 2, 2. Aufl. 1875–83).
12) Karl von, Forschungsreisender, geb. 29. April 1848 in Friedrichsthal bei Freudenstadt in Württemberg, studierte 1866–70 in Tübingen Theologie und Philologie, war dann Vikar in Brenz und Reichenbach und wirkte 1872–81 in Tiflis als Hoflehrer beim Großfürsten Michael Nikolajewitsch, dem Statthalter von Kaukasien, wo er seit 1874 zugleich die Stelle eines Professors am ersten klassischen Gymnasium bekleidet. 1886 wurde er zum russischen Staatsrat, 1887 zum Professor bene meritus ernannt und 1896 durch Verleihung des Wladimirordens geadelt. Den deutsch-französischen Krieg machte er als freiwilliger Krankenpfleger mit, im russisch-türkischen Krieg 1877–78 war er für Rußland Bevollmächtigter des Roten Kreuzes. Zum Behuf geographischer, ethnographischer, linguistischer, botanischer und archäologischer Studien bereiste H. seit 1888 jährlich den großen Kaukasus und das armenische Hochland und hat sich um die Erforschung dieser Gebiete hervorragende Verdienste erworben. Er veröffentlichte: »Aus dem Kaukasus« (Leipz. 1892); »Kaukasische Reisen und Studien« (das. 1896); »Bilder aus dem Kaukasus« (das. 1900); ferner in russischer Sprache: »Nachrichten der alten griechischen und römischen Schriftsteller über den Kaukasus« (Tiflis 1884–90, 2 Bde.) und »Lessings 'Minna von Barnhelm'«, mit Erklärung und Wörterbuch (3. Aufl., St. Petersb.).
13) Friedrich, Geograph, geb. 3. März 1852 zu Glauzig in Anhalt, studierte 1872–77 in Leipzig und wurde 1879 ebenda Privatdozent, 1884 außerordentlicher Professor, kam 1885 als solcher nach Königsberg und wurde hier 1886 Ordinarius. Seine wichtigsten Schriften sind: »Über die Beziehungen der Sonnenfleckenperiode zu meteorologischen Erscheinungen« (Leipz. 1877); »Über das Aufsteigen und Sinken der Küsten« (1879); »Inselstudien« (1883); »Die Städte der norddeutschen Tiefebene« (Stuttg. 1885); »Britische Inseln, Frankreich, Skandinavien, Nordische Inseln« in A. Kirchhoffs »Länderkunde von Europa« (Prag 1890); »Topographischer Führer durch das nordwestliche Deutschland« (Leipz. 1895); »Afrika« (neue Bearbeitung des Sieversschen Werks, das. 1901). Außerdem schrieb er viele Berichte für »Wagners Geographisches Jahrbuch«, »Petermanns Mitteilungen« und andre Zeitschriften.
14) Diederich, deutscher Politiker, geb. 12. Okt. 1859 in Ostedeich bei Osten a. O. (Hannover), studierte Geschichte, Geographie und germanische Philologie in Berlin und Leipzig, dann Rechte und Nationalökonomie in Berlin, war 1886–93 Archivar der Deutschen Bank, schloß sich dann der agrarischen Bewegung an und wurde 1897 Direktor des Bundes der Landwirte. Anfangs Anhänger der nationalliberalen Partei und 1893 als deren Kandidat in seiner Heimat in den Reichstag gewählt, hielt er sich zu den Agrariern, setzte durch eifrige Agitation 1898 seine Wahl als agrarischer Kandidat durch, unterlag aber 1903 schon in der Hauptwahl.
15) Christiane Elisabeth, s. Bürger 2).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.