Leo [3]

Leo [3]

Leo, Name von 13 Päpsten: 1) L. I., der Große, Heiliger, berühmter Kirchenlehrer und Kirchenfürst, Sohn eines Quintian aus Tuscien, wurde 440 nach Sixtus' III. Tod auf den römischen Bischofsstuhl erhoben und brachte diesen durch Charakterfestigkeit, Klugheit und wissenschaftliche Tüchtigkeit unter den schwierigsten Verhältnissen zu hohem Ansehen. Er sprach die Idee des Primats des römischen Stuhles über die gesamte Kirche nachdrücklich aus und begründete sie dogmatisch durch sein Verhältnis zu Petrus. So nahm er auch die Appellation des Bischofs von Besançon, Celidonius, der 444 auf einer vom Bischof Hilarius von Arles gehaltenen Synode seines Amtes entsetzt worden war, an und schritt gegen letztern mit Strafmaßregeln ein. Von Valentinian III. erwirkte er 445 einen Erlaß, der die Vollstreckung der päpstlichen Anordnungen in kirchlichen Angelegenheiten befahl. An dem Eutychianischen Streit beteiligte er sich durch die berühmte »Epistola dogmatica ad Flavianum« und setzte auf der Synode zu Chalcedon 451 die Verdammung der Lehre des Eutyches durch. 452 soll er Attila, der in Italien eingebrochen war, zum Abzug und 455 den Wandalenkönig Geiserich zu milderer Behandlung des eroberten Rom bestimmt haben. Er starb 10. Nov. 461. Seine Gedächtnistage sind der 11. April und der 28. Juni. Benedikt XIV. erhob ihn zum Doctor Ecclesiae. Man hat von ihm 96 Predigten und 173 Briefe, die nicht ohne literarischen Wert und für die katholische Glaubenslehre von großer Wichtigkeit sind; herausgegeben sind seine Werke von Quesnel (2. Ausg., Lyon 1700, 2 Bde.) und von den Ballerini (Vened. 1753–57, 3 Bde.). Vgl. Arendt, L. d. Gr. und seine Zeit (Mainz 1835); Perthel, Leos I. Leben und Lehren (Jena 1843); Saint-Chéron, Histoire du pontificat de saint Léon (Par. 1846, 2 Bde.); Böhringer, Die Kirche Christi und ihre Zeugen, 12. Teil (2. Aufl., Stuttg. 1879); Bertani, Vita di S. Leone Magno (Monza 1880, 3 Bde.); Amelli, San Leone Magno e l'Oriente (Rom 1882); Kuhn, Die Christologie Leos I. (Würzb. 1894).

2) L. II., ein Sizilianer, wurde 17. Aug. 682 als Papst geweiht und bestätigte die Schlüsse des sechsten ökumenischen Konzils zu Konstantinopel, durch das Papst Honorius I. verdammt wurde. Er starb im Juli 683.

3) L. III., ein Römer, war Kardinalpriester, als er 26. Dez. 795 nach Hadrians I. Tod auf den römischen Bischofsstuhl erhoben ward. Von einer Partei in Rom überfallen, arg mißhandelt und eingekerkert, floh er zu Karl d. Gr. nach Paderborn (799) und kehrte unter dessen Schutz nach Rom zurück, wo sich bei einer von Karls Gesandten eingeleiteten Untersuchung die Nichtigkeit der gegen den Papst erhobenen Anklagen ergab. Als Karl 800 selbst nach Rom kam, reinigte sich L. noch einmal durch einen Eid, worauf seine Ankläger bestraft wurden, und setzte 25. Dez. 800 in der Peterskirche die Kaiserkrone auf des Königs Haupt. In den Streitigkeiten mit der griechischen Kirche über das Ausgehen des Heiligen Geistes verbot er die Aufnahme der Formel »filioque«. Als sich nach Karls Tode die Römer aufs neue (814) empörten, ließ er die Rädelsführer hinrichten. Er starb 12. Juni 816. Sein Briefwechsel mit Karl d. Gr. ist in den »Monum. Germaniae historica, Epistolae aevi Karolini«, Bd. 3 (Berl. 1898) herausgegeben. Vgl. Ohr, Die Kaiserkrönung Karls d. Gr. (Tübing. 1904).

4) L. IV., ein Römer, war Kardinalpriester und bestieg im Januar 847 den päpstlichen Stuhl. Er erweiterte Rom durch eine Vorstadt auf dem rechten Tiberufer (Civitas Leonina). Unter seiner Oberleitung erfocht eine süditalienische Flotte den glänzenden Seesieg bei Ostia (849) über die Sarazenen, worauf L. an der Stelle des verwüsteten Centumcellä eine neue, befestigte Stadt, Leopolis, das spätere Civitavecchia, anlegte. Er starb 17. Juli 855.

5) L. V., aus der Gegend von Ardea, bestieg den päpstlichen Stuhl im Herbst 903, wurde aber schon nach einem Monat verdrängt und starb im Gefängnis.

6) L. VI., ein Römer, wurde 928 zum Papst erhoben, starb aber schon im Februar 929.

7) L. VII., ein Römer, Papst vom Januar 936 bis Juli 939, mußte die weltliche Gewalt in Rom dem Patricius Alberich überlassen, bemühte sich aber im Sinne der cluniacensischen Reform um Verbesserung der Zucht in den römischen Klöstern.

8) L. VIII. wurde als päpstlicher Protoscriniarius, obwohl Laie, auf einer von Kaiser Otto I. berufenen Synode zu Rom an Stelle Johanns XII. 4. Dez. 963 zum Papst erhoben. Nach des Kaisers Abzug nötigte Johann L. zur Flucht, starb aber schon 14. Mai 964. Als die Römer hierauf Benedikt V. zum Papst wählten, zog Otto I. nochmals nach Rom und setzte L. wieder ein, der nun bis zu seinem Tode (im März 965) unangefochten regierte.

9) L. IX., vorher Bruno, Bischof von Toul, Sohn des Grafen Hugo von Dagsburg, geb. 21. Juni 1002 zu Egisheim im Elsaß, gest. 19. April 1054, wurde von Kaiser Heinrich III. auf dem Reichstag zu Worms 1048 zum Papst erhoben, ließ sich aber in Rom noch einmal durch Klerus und Volk wählen und dann erst (12. Febr. 1049) weihen. Er suchte als Anhänger der cluniacensischen Reformbestrebungen persönlich auf mehreren Konzilien in Italien, Frankreich und Deutschland die verfallene Kirchenzucht wiederherzustellen, und seine Anordnungen gegen Simonie, Priesterehe und Konkubinat waren für die Reform der Kirche und die Erhebung des Papsttums von großer Bedeutung. Nach Italien zurückgekehrt, unternahm er einen Feldzug gegen die Eroberer Apuliens, die Normannen, der mit der Vernichtung seines Heeres bei Civitate in Capitanata 18. Juni 1053 endigte. Er selbst geriet in die Gewalt der Normannen und mußte neun Monate einen unfreiwilligen Aufenthalt in Benevent nehmen. Erst als er im Februar 1054 erkrankte, ward. hm die Rückkehr nach Rom gestattet. Während seines Pontifikats vollzog sich die Trennung der griechischen und der römischen Kirche 1054 (s. Griechische Kirche). L. wurde gleich nach seinem Tod als Heiliger verehrt. Sein Tag ist der 19. April. Vgl. Delarc, Un pape alsacien (Par. 1876); Brucker, L'Alsace et l'église au temps du pape Saint Léon IX (Straßburg 1890, 2 Bde.); Bröcking, Die französische Politik Papst Leos IX. (Stuttg. 1891, Nachtrag 1899); E. Martin, Saint-Léon IX (Par. 1904).

10) L. X., geb. 11. Dez. 1475 in Florenz, gest. 1. Dez. 1521, vorher Giovanni von Medici, war der zweite Sohn Lorenzos des Prächtigen von Medici. Er erhielt 1482 von Ludwig XI. die Abtei Font douce, bald darauf vom Papst Sixtus IV. das Stift Passignano und zahlreiche andre Pfründen. Erzogen von Marsilio Ficino, Angelo Poliziano und Pico von Mirandola, studierte er in Pisa, wurde 1488 zum Kardinal ernannt und trat 1492 in das heilige Kollegium ein, kehrte aber nach seines Vaters Tod (8. April d. J.) nach Florenz zurück. Als seine Familie 1494 vertrieben wurde, begab er sich nach Bologna, bereiste Deutschland und Frankreich und lebte sodann längere Zeit in Rom, wo er sich mit Musik und schöner Literatur beschäftigte. Papst Julius II. stellte ihn 1511 an die Spitze seines Heeres in der Heiligen Liga. In der Schlacht bei Ravenna (11. April 1512) ward L. von den Franzosen gefangen, entkam aber aus der Hast, kehrte nach Rom zurück, wirkte dann mit zur Wiederherstellung der Mediceer und blieb in Florenz, bis er nach Julius' II. Tode sich nach Rom begab. Im Konklave zum Papst gewählt und 19. März 1513 geweiht, nahm er den Namen L. X. an. Er bemühte sich eifrig um die Förderung der Literatur und der Wissenschaften, stellte die Universität in Rom her, berief die ausgezeichnetsten Männer zu Lehrern, gründete ein Kollegium zur Herausgabe griechischer Schriftsteller und lud die Besitzer alter Handschriften in allen Ländern ein, sie ihm zur Bekanntmachung mitzuteilen. Die Blüte der römischen Kunst und die Errichtung der glänzendsten Bauwerke fallen in seine Zeit. In der auswärtigen Politik strebte er danach, den Kirchenstaat zu vergrößern und dem Hause der Mediceer eine beherrschende Stellung in Mittel- und Oberitalien zu verschaffen. Die auswärtigen Mächte, die auf Herrschaft in Italien Anspruch machten, suchte er gegeneinander im Gleichgewicht zu erhalten. 1515 bewog er bei einer Zusammenkunft in Bologna Franz I. von Frankreich zum Anschluß der Pragmatischen Sanktion sowie zur Schließung eines Konkordats, durch das die freie Wahl der Bischöfe und Äbte in Frankreich zugunsten des Papstes und des Königs beseitigt wurde. Den Herzog von Urbino entsetzte er 1516 und belehnte seinen Neffen Lorenzo mit diesem Herzogtum, das er nach dessen Tod mit dem Kirchenstaat vereinigte. Eine Verschwörung gegen sein Leben dämpfte er 1517 durch Hinrichtung des Kardinals Petrucci. Die Bedeutung der durch Luther in Deutschland ins Leben gerufenen reformatorischen Bewegung unterschätzte der Papst anfangs; später suchte er vergeblich dessen Vorgehen durch die Bannbulle vom 15 Juni 1520 zu hemmen. Ebenso erfolglos war sein Bemühen, gegen den türkischen Sultan Selim, der sich Ägyptens bemächtigt hatte, alle christlichen Monarchen zu einem Kreuzzug zu vereinigen. Um die Macht Frankreichs in Italien zu brechen, schloß er 8. Mai 1521 einen Bund mit dem Kaiser zur Wiedereinsetzung der Familie Sforza in Mailand und nahm ein Schweizerheer in Sold. Parma und Piacenza wurden eingenommen und dem Kirchenstaat einverleibt; die Verbündeten nahmen Mailand und besetzten das Gebiet des Herzogs von Ferrara, gegen den, als einen Bundesgenossen Frankreichs, L. den Bannstrahl geschleudert hatte. Vgl. Roscoe, Life and pontificate of L. X. (Liverp. 1804 f., 6 Bde.; neue Ausg. 1883, 2 Bde.; deutsch von Glaser, Leipz. 1806–08, 3 Bde.); Audin, Histoire de Léon X (6. Aufl., Par. 1886; deutsch, Regensb. 1845–46, 2 Bde.); de Grassi, Il diario di L. X. (hrsg. von Delicati und Armellini, Rom 1884); Hergenröther, Leonis X. papae Regesta (Freib. i. Br. 1884–91, 2 Bde.); Nitti, L. X. e la sua politica (Flor. 1892); Conforti, L. X. ed il suo secolo (Parma 1896).

11) L. XI., zuvor Alessandro Ottaviano von Medici, geb. 1535 in Florenz, ward als Kardinal und Erzbischof von Florenz Nachfolger Clemens' VIII., regierte aber nur 26 Tage, vom 1.–27. April 1605.

12) L. XII., vorher Annibale della Genga, geb. 22. Aug. 1760 auf dem Schloß Genga bei Spoleto, gest. 10. Febr. 1829, ward 1783 Priester, dann Geheimer Kämmerer des Papstes Pius VI., 1793 Titular-Erzbischof von Tyrus, 1794 päpstlicher Nunzius in Augsburg, 1805 Nunzius beim deutschen Reichstag zu Regensburg, 1816 Kardinal und Bischof von Sinigaglia und nach Pius' Vl I. Tod 28. Sept. 1823 zum Papst gewählt. Anfangs in Rom mit Jubel begrüßt, ward er durch seine Unduldsamkeit und Strenge bald allgemein verhaßt. Er gab den Jesuiten ihr früheres Kollegium mit der Kirche des heil. Ignatius, das Oratorium und Museum zurück und stellte die Gefängnisse der Inquisition wieder her. Die Verhältnisse der Kirche zum Staat in der oberrheinischen Kirchenprovinz ordnete er 1827 durch die Bulle: »Ad dominici gregis custodiam«; die Emanzipation der katholischen Kirche Englands bahnte er an. Im Kirchenstaat führte er zweckmäßige Reformen in der Staatsverwaltung, im Zivilrechtsgang und in den Gerichtstaxen ein, reformierte das Erziehungswesen und errichtete viele Hospitäler. In der Peterskirche ward ihm ein marmornes Denkmal (von Thorwaldsen) errichtet. Vgl. Artaud de Montor, Histoire du pape Léon XII (Par. 1843, 2 Bde.; deutsch bearbeitet von Scherer, Schaffh. 1844); Wiseman, Erinnerungen an die vier letzten Päpste (Lond. 1858; deutsch von Reusch, 4. Aufl. 1870).

13) L. XIII., vorher Gioacchino Vincenzo Pecci, geb. 2. März 1810 aus einer gräflichen Familie in Carpineto bei Anagni, gest. 20. Juli 1903, erzogen seit 1825 im Collegio romano, besuchte 1832–36 die Accademia pontificia und ward Anfang 1837 von Gregor XVI. zum Hausprälaten, 1838 zum Delegaten in Benevent ernannt. Hier machte er sich durch Unterdrückung des Räuberunwesens verdient, erhielt 1841 die Legation von Spoleto und noch im Juli d. J. die von Perugia. Zum Erzbischof von Damiette in partibus infidelium geweiht (Anfang 1843), ging er im März als Nunzius nach Brüssel, wo er der katholischen Kirche Belgiens ihre unabhängige Stellung erwerben half. Am 19. Jan. 1846 ward er zum Bischof von Perugia ernannt und zum Kardinal ausersehen, aber in petto reserviert. Gregors Nachfolger Pius IX. ließ Pecci auf den Rat des eifersüchtigen Antonelli in seinem abgelegenen Bistum und verwirklichte erst 19. Dez. 1853 seine Ernennung zum Kardinal. Sein Bistum verwaltete Pecci vortrefflich und stand auch nach der Annexion Perugias mit der italienischen Regierung in gutem Einvernehmen. Von stattlichem, ernstem Äußern, sein gebildet, taktvoll und liebenswürdig, aufrichtig fromm und von tadellosem Lebenswandel, erlangte er bei allen, mit denen er verkehrte, große Beliebtheit. Erst nach Antonellis Tod (6. Nov. 1876) ward er nach Rom berufen und erhielt 21. Sept. 1877 das Amt eines Kämmerers der römischen Kirche. Als solcher leitete er nach Pius' IX. Tod (7. Febr. 1878) die Geschäfte der Kurie, ward nach kurzem Konklave im dritten Gange 20. Febr. 1878 als Führer der Mittelpartei des Kardinalkollegiums zum Papst erwählt und 3. März gekrönt. Ohne den prinzipiellen Standpunkt seines Vorgängers zu verleugnen, trat er doch in mildern Formen für die Sache des Papsttums auf. Er ernannte gemäßigte Kardinäle, wie Franchi, Jacobini u.a., zu Staatssekretären, knüpfte mit den weltlichen Machthabern wieder persönliche Beziehungen an und suchte über die streitigen Fragen eine die Prinzipien unberührt lassende Verständigung herbeizuführen. Dies gelang ihm namentlich mit Preußen, wo unter seiner wesentlichen Mitwirkung der Kulturkampf beendigt wurde; mit dem deutschen Reichskanzler Fürsten Bismarck trat er in so gute Beziehungen, daß dieser ihm 1885 das Schiedsgericht in dem Streit mit Spanien über die Karolinen übertrug. Italien gegenüber hielt er die Ansprüche auf die Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papsttums und die Fiktion seiner Unfreiheit seit deren Aufhebung unverbrüchlich aufrecht. Sehr bedeutend war seine Wirksamkeit für die Organisation der Kirchenverfassung in Asien, Amerika und Australien, und ungemein groß ist die Zahl der von ihm dort errichteten Erzbistümer und Bistümer. Die wissenschaftlichen Studien bemühte er sich zu fördern; er öffnete 1883 die vatikanischen Archive für die historische Forschung und hat sich selbst als Dichter (meist in lateinischer Sprache) bekannt gemacht (»Leonis XIII., Pont. Maximi, carmina«, hrsg. von Brunelli, Udine 1883; mit Übersetzung von Behringer, Regensb. 1887; »Leonis XIII. carmina, inscriptiones, numismata«. hrsg. von J. Bach, Köln 1903, und danach deutsch von Barth, das. 1904). Auch den neuern sozialen Bestrebungen wandte er seine Fürsorge zu. Mit glänzenden Festlichkeiten feierte er 31. Dez. 1887 sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum und 19. Febr. 1893 sein fünfzigjähriges Bischofsjubiläum. In seiner internationalen Politik näherte er sich, da der Dreibund jede Aussicht auf Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft der Kurie zu vereiteln schien, seit 1892 mehr und mehr Frankreich, begünstigte dessen Verbindung mit Rußland und wies den französischen Episkopat sowie die katholischen Monarchisten an, die Republik nicht zu bekämpfen, eine Anordnung, die freilich nicht überall Gehorsam fand, und nicht verhinderte, daß die Regierung der Republik in ihrer Kirchen- und Schulpolitik sich immer mehr von den im Vatikan hochgehaltenen Grundsätzen entfernte. Dagegen ließ er in Ungarn 1894 die Geistlichkeit der neuen Kirchengesetzgebung, die das liberale Ministerium Wekerle ins Leben rief, einen heftigen, wenn auch vergeblichen Widerstand entgegenstellen. In seinen letzten Lebensjahren ließ L. der intransigenten Politik des Staatssekretärs Kardinal Rampolla mehr und mehr freie Hand. Im J. 1900 feierte er das allgemeine Jubiläum; 20. Febr. 1903 beging er das Fest seines 25jährigen Pontifikats und empfing im Mai d. J. die Besuche des Königs Eduard von England und des deutschen Kaisers. Vgl. Schlichter, Papst Leos XIII. Leben (7. Aufl. 1894); Bonghi, Leone XIII e l'Italia (Mail. 1878); Tesi-Passerini, Leone XIII ed il suo tempo (Tur. 1889); Weinandt, L. XIII.; seine Zeit, sein Pontifikat und seine Erfolge (neue Ausg., Köln 1892); de T ' Serclaes, Le pape Léon XIII (Par. 1894, 2 Bde.); Boyer d' Agen, La jeunesse de Léon XIII (das. 1896) und »La prélature« (1900; beide Werke deutsch, Regensb. 1897 u. 1902); Götz, L. XIII., seine Weltanschauung und seine Wirksamkeit (Gotha 1899); Des Houx, Histoire de Léon XIII (Par. 1900); de Germiny, La politique de Léon XIII (das. 1902); N. Schneider, L. XIII., sein Leben und Wirken (Kempten 1903); M. Spahn, L. XIII. (Münch. 1905); »Acta Leonis papae XIII.« (Par. 1885–93, 6 Bde.); »Sämtliche Rundschreiben« (Freiburg 1878–1904, latein. und deutsch, 6 Sammlungen).


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