Schellack

Schellack

Schellack (engl. shell-lac, shellac, Tafellack, Plattlack, Lacca in tabulis), aus dem Gummilack abgeschiedenes Harz, wird in Indien erhalten, indem man den rohen oder durch Auswaschen mit Wasser vom Farbstoff befreiten Gummilack in Säcken auf etwa 140° erhitzt, die Säcke auswindet und das abfließende Harz auf Pisangblättern oder Metallplatten in dünner Schicht erstarren läßt. Der S. kommt in kleinen, dünnen, eckigen, tafelartigen Bruchstückchen, auch in Form von Kuchen (Kuchenlack) oder Klumpen (Klumpenlack) in den Handel, ist in der Kälte sehr spröde und brüchig, ziemlich hart, geruch- und geschmacklos, mehr oder weniger dunkelbraun, schmilzt beim Erhitzen, verbreitet in höherer Temperatur einen nicht unangenehmen Geruch und brennt mit helleuchtender Flamme. Er ist unlöslich in Wasser, löslich in Weingeist (bis auf das beigemengte Wachs), Borax, Ammoniak und kohlensauren Alkalien. S. besteht aus Wachs (Ceryl- und Myricylalkohol und deren Estern), Farbstoff (Laccainsäure) und Harz (Resinotannolester der Aleuritinsäure, Erythrolaccin, eine resenartige Substanz etc.). Man bleicht ihn, indem man ihn in Sodalösung löst (wobei das Schellackwachs ungelöst bleibt), mit unterchlorigsaurem Natron gemischt dem direkten Sonnenlicht aussetzt, durch Salzsäure fällt und gut auswäscht. Er ist dann farblos, nimmt beim Kneten und Ausziehen in Stangen schönen seidenartigen Glanz an und läßt sich auch färben. S. dient zur Bereitung von Siegellack, von Firnis, Politur (farbloser S. für weiße Hölzer), Kitt, Schleifsteinen, in der Feuerwerkerei, zu Elektrophoren etc. Die Auflösung in Borax (Wasserfirnis) dient zum Steifen und Wasserdichtmachen der Filzhüte, zum Firnissen von Papier und, mit Ruß versetzt, als unzerstörbare Tinte. – Erdschellack, s. Akaroidharz.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Schellack — Schellack, Tafellack, Plattlack oder Lacca in tabulis ist eine harzige Substanz, die aus Gummilack gewonnen wird. Gummilack selbst wird aus Ausscheidungen der Lackschildlaus Kerria lacca (Pflanzenläuse, Familie Kerridae) nach ihrem Saugen an… …   Deutsch Wikipedia

  • Schellack — Sm Lack in dünnen Blättern per. Wortschatz fach. (18. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus nndl. schellak. Dieses zu Lack und schel Schuppe (zu Schale1).    Ebenso nndl. schellak, ne. shellac, nschw. schellack, nnorw. skjellakk. ✎ Lokotsch (1975), 103.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schellack — Schellack: Der Name des indischen Naturharzes wurde im 18. Jh. aus niederl. schellak entlehnt, einer Zusammensetzung aus niederl. schel »Schale; Schuppe« und lak »Lack« (vgl. 2↑ Schale und ↑ Lack). Schellack wird in dünne, schalenartige Tafeln… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schellack — Schellack, der durch Filtriren im geschmolzenen Zustande gereinigte, in dünne Blättchen geformte Gummilack, s.d. d) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schellack — Schellack, s. Gummilack, Bd. 4, S. 678 …   Lexikon der gesamten Technik

  • Schellack — Schellack, Gummilack, ein auf jungen Zweigen verschiedener Sträucher und Bäume (Aleurites laccifera W., Ficus religiosa L. und indica Roxb., Butea frondosa Roxb. u.a.) infolge des Stichs des Weibchens der Gummischildlaus (s. Schildläuse)… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schellack — Schellack, Tafellack. Art des Gummilack (s. d.), besonders zu Firnissen gebraucht (vgl. Gummilack u. Schildlaus) …   Herders Conversations-Lexikon

  • Schellack — Schẹl|lack 〈m. 1〉 harzige Ausscheidungen von Schildläusen auf den Zweigen verschiedener Bäume, für die Herstellung von Lacken, Firnissen, Polituren, Kitten, Appreturen u. Kunststoffen verwendet [<ndrl. schellak; zu schel „Schuppe (des… …   Universal-Lexikon

  • Schellack — Schẹl|lack 〈m.; Gen.: (e)s, Pl.: e〉 harzige Ausscheidungen von Schildläusen auf den Zweigen verschiedener Bäume, die für die Herstellung von Lacken, Firnissen, Polituren, Kitten, Appreturen u. Kunststoffen verwendet werden [Etym.: <ndrl.… …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Schellack — Schel|lack der; [e]s, e <aus gleichbed. niederl. schellak zu älter niederl. schel »Schuppe, (Fisch)haut«, nach dem Aussehen> Mischung aus Baumharz u. Wachsabscheidungen (bes. der Lackschildlaus), die zur Herstellung von Lacken u. Firnis… …   Das große Fremdwörterbuch

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