Martersteig

Martersteig

Martersteig, 1) Friedrich, Maler, geb. 11. März 1814 in Weimar, gest. daselbst 6. Sept. 1899, machte hier seine Studien von 1829–34 und setzte sie dann in Düsseldorf unter Hildebrandt und Schadow fort. 1838 ging M. nach Paris und ward Schüler von Delaroche. Er malte hier Bilder aus dem Dreißigjährigen Krieg, darunter die Übergabe von Breisach an Herzog Bernhard von Weimar (jetzt im Rathaus zu Weimar), aus der Schweizer Geschichte, sechs Bilder aus dem Leben Luthers, die Übergabe der Augsburger Konfession und die Verurteilung von Huß. 1848 verließ er Paris und malte auf der Wartburg die Ankunft der heil. Elisabeth. Sodann übernahm er in Weimar 1854 eine Zeichenlehrerstelle an dem Sophienstift. Hier entstanden unter anderm: Thomas Münzers letzter Gang, Bilder aus Hermann und Dorothea, Luthers Ankunft in Worms (1860), Huttens Dichterkrönung (1861), Savonarolas Geschichte in sieben Kartons, Schwur und Vertreibung der Salzburger Protestanten. Seine Gemälde zeichnen sich mehr durch gewissenhaftes Streben als durch geniale Begabung aus.

2) Max, Schauspieler und Schriftsteller, Neffe des vorigen, geb. 11. Febr. 1853 in Weimar, wurde Apotheker und widmete sich darauf nach Vorbereitung durch Otto Devrient in Weimar der Bühne, war später auf den Stadttheatern in Mainz und Aachen tätig, trieb dann kunstwissenschaftliche Studien in Jena und Weimar und wurde 1882 als Regisseur und Charakterdarsteller an das Hoftheater in Kassel engagiert. 1885 wurde er artistischer Leiter des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim, und von 1890–96 führte er die Direktion des Stadttheaters in Riga. Nachdem er sodann mehrere Jahre privatisiert und sich vornehmlich schriftstellerischer Tätigkeit gewidmet hatte, wurde er 1904 zum Direktor der vereinigten Stadttheater in Köln berufen. Er schrieb: »Pius Alexander Wolff«, Biographie (Leipz. 1879); »Der Schauspieler, ein künstlerisches Problem« (das. 1900); »Giovanni Segantini« (Berl. 1904); »Das deutsche Theater im 19. Jahrhundert« (Leipz. 1904); ferner die Dichtungen »Jelta und Ruben« (das. 1881) und »Werner von Kuonefalk« (das. 1886). Auch hat er die »Protokolle des Mannheimer Theaters« (Mannh. 1890) und das »Jahrbuch der bildenden Kunst« für 1902 und 1903 (Berl.) herausgegeben.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Martersteig — Martersteig, Friedr., Historienmaler, geb. 11. März 1814 in Weimar, gest. das. 6. Sept. 1899; bes. Stoffe aus der Reformationszeit …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Martersteig — Max Martersteig (* 11. Februar 1853; † 3. November 1926) war ein deutscher Schriftsteller und Bühnenleiter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Martersteig, Max — (1853 1926)    Actor, director, manager, historian. Martersteig has the distinction, shared with few others, of success as both a German theater artist and a chronicler of German theater history. He was an actor in Rostock, Weimar, Aachen, and… …   Historical dictionary of German Theatre

  • Martersteig — Mạrtersteig,   Max, Regisseur, Theaterleiter und Theaterhistoriker, * Weimar 11. 2. 1853, ✝ Köln 3. 11. 1926; zunächst Charakterdarsteller, dann Intendant in Mannheim (1885 90), Köln (1905 11) und Leipzig (1912 18). Bedeutend ist sein Werk »Das… …   Universal-Lexikon

  • Max Martersteig — (* 11. Februar 1853 in Weimar; † 3. November 1926 in Köln) war ein deutscher Schriftsteller und Bühnenleiter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Bibliography —    Published material on the German theater is both extensive and, as Prof. Simon Williams, one of the great historians of the German theater, once noted, it is dauntingly vast. No bibliography as part of a volume such as this could even… …   Historical dictionary of German Theatre

  • Leipziger Oper — Opernhaus Leipzig Das Opernhaus Leipzig ist das städtische Opernhaus der Stadt Leipzig. Es steht in der Tradition von über 300 Jahren der Opernpflege in Leipzig und gilt somit als drittältestes öffentliches Opernhaus Europas. Zur Oper Leipzig… …   Deutsch Wikipedia

  • Oper Leipzig — Opernhaus Leipzig Das Opernhaus Leipzig ist das städtische Opernhaus der Stadt Leipzig. Es steht in der Tradition von über 300 Jahren der Opernpflege in Leipzig und gilt somit als drittältestes öffentliches Opernhaus Europas. Zur Oper Leipzig… …   Deutsch Wikipedia

  • Alter Ehrenfelder Friedhof — Der Melaten Friedhof ist der Zentralfriedhof von Köln und befindet sich im Stadtteil Lindenthal des gleichnamigen Stadtbezirks. Er wird südlich begrenzt durch die Aachener Straße, im Osten durch die Piusstraße, westlich stellen die Oskar Jäger… …   Deutsch Wikipedia

  • Arbiter Novus — Konrad Haemmerling (* 11. Oktober 1888 in Köln; † 29. Mai 1957 in Berlin; Pseudonyme: Arbiter Novus, Konrad von Köln, Konrad Merling, Curt Moreck, Beatus Rhein, Kurt Romer, Sigbert Romer) war ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”