Glümer

Glümer

Glümer, 1) Adolf von, preuß. General, geb. 5. Juni 1814 in Lengefeld auf dem Eichsfeld, gest. 3. Jan. 1896 in Freiburg i. Br., trat 1831 bei der preußischen Infanterie ein, diente eine Zeitlang in der Artillerie und in der topographischen Abteilung des Generalstabes, war 1849 im badischen Feldzug Generalstabsoffizier und Adjutant des Generalmajors v. Cölln, ward 1851 Hauptmann, 1856 Major im Generalstab, 1859 Kommandeur des Füsilierbataillons des 23. Infanterieregiments und 1861 des 1. westpreußischen Grenadierregiments Nr. 6. 1866 führte G. eine Brigade der Division v. Beyer in der Mainarmee, hatte nach dem Feldzug das Kommando der 32. Infanteriebrigade in Trier, führte 1870 die 13. Infanteriedivision vor Saarbrücken (6. Ang.), in den Schlachten des 14. und 18. Aug. und bei der Zernierung von Metz, bis er 30. Sept. das Kommando der badischen Division erhielt, die er bei Nuits (18. Dez.) und namentlich in der entscheidenden Schlacht bei Belfort befehligte. Nach dem Kriege Kommandeur der 29. Division (Freiburg) und 1873 Gouverneur von Metz geworden, nahm er aber bald seinen Abschied, lebte in Freiburg und betätigte sich als Vorsitzender des Bundes der deutschen Kriegervereine.

2) Claire von, Schriftstellerin, geb. 18. Okt. 1825 in Blankenburg am Harz, verbrachte, da ihr Vater als politischer Flüchtling Deutschland verließ, den größten Teil ihrer Jugend in Frankreich, namentlich in Béarn und der Normandie, kehrte 1848 nach Deutschland zurück und lebte als Schriftstellerin bis 1858 in Wolfenbüttel, seitdem in Dresden-Blasewitz. Außer einer großen Reihe vortrefflicher Übersetzungen aus, dem Französischen, Englischen und Russischen (darunter Romane und die Autobiographie Georges Sands, Lanfreys »Geschichte Napoleons I.«, Swifts »Tagebuch in Briefen an Stella«, Turgenjews »Väter und Söhne« und »Rauch«, Daudet, Feuillet etc.) erschienen von ihr: »Aus den Pyrenäen«, Skizzen und Schilderungen (Dessau 1853, 2 Tle.); »Erinnerungen an Wilhelmine Schröder-Devrient« (Leipz. 1862); »Aus der Bretagne«, Novellen (Wien 1867); »Düstere Mächte; Erlöst«, zwei Novellen (Berl. 1870); »Frau Domina«, Novelle (Stuttg. 1873); »Alteneichen« (Berl. 1878); »Aus dem Béarn«, Novellen (das. 1879); »Dönninghausen«, Roman (Dresd. 1880, 2 Bde.); »Vom Webstuhl der Zeit«, vier Novellen (das. 1882); »Lutin und Lutine« (Leipz. 1884); »Alessa«, »Keine Illusionen« u.a. (Stuttg. 1888); »Junge Herzen« (Berl. 1890); »Es gibt ein Glück« (das. 1900) und »Aus einem Flüchtlingsleben (1833–1839). Die Geschichte meiner Kindheit« (Dresd. 1904).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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