Britisch-Somalland

Britisch-Somalland

Britisch-Somalland, engl. Kolonie an der Nordostküste Afrikas, zwischen 43°15' und 49° östl. L., 176,000 qkm groß, mit 154,000 Einw. Das Land wird durchzogen von zwei Bergketten, die das Wadi Nogal einschließen, das sehr fruchtbar und reich an Mineralien, Elfenbein und Waldprodukten sein soll. Durch dieses Tal zieht die große Handelsstraße von Ogadēn nach der Küste. Die Landschaften Mijjertheu und Warsangali liefern viel Gummiarabikum und Myrrhe. Wild ist in Menge vorhanden. Die Eingebornen sind eine Mischrasse von östlichen Hamiten, Galla und asiatischen Elementen, von denen beständig eine größere Zahl herüberwandert. Sie sind gute Händler und zugleich kriegerisch. Dem Islam hängen sie als Strenggläubige an. Die wichtigsten Küstenplätze sind Zeila, Berbera, Bulhar, Zulia und Karam. Der Hauptort Berbera hat einen guten Hafen am Golf von Aden, ist Sitz des englischen Konsuls und politischen Agenten, dem eine kleine Truppe indischen Militärs zur Verfügung steht, und hat eine große jährliche Messe, zu der über 30,000 Menschen aus allen Ländern des Ostens zusammenströmen. Der Handel ist in den letzten Jahren infolge des Wettbewerbs des französischen Hafens Dschibuti sehr gesunken, und dies wird sicher noch mehr der Fall sein, sobald die von dort nach Harar gebaute Bahn vollendet sein und damit der Handel mit Abessinien diesen Weg nehmen wird. 1902 wurde der Hafen von Hals (Hes) dem Verkehr eröffnet. Es betrug der Handelsverkehr 1900/1901 in Rupien (1,36 Mk.): 5,909,000 Einfuhr, 5,460,000 Ausfuhr. Eingeführt werden Baumwollengewebe, irdene und Glaswaren, Datteln, indische Hirse, Reis u. a., ausgeführt Gold, Elfenbein und Zibet aus Abessinien, Saffran, Gummi, Harz, Häute, Kaffee, flüssige Butter, Straußfedern u.a. -Das Gebiet wurde 1875 durch Ägypten erobert, 1885 von England besetzt und dem Residenten in Aden unterstellt. Seit 1899 machte den Engländern der Hadschi Mohammed ben-Abdullah, genannt der tolle Mullah, ein Anhänger des Sektenstifters Mohammed Salih, viel zu schaffen, weil er seine Landsleute, die Ogadēnstämme der Somal, gegen England auf reizte und trotz verschiedener gelungener Vorstöße von seiten der Engländer und der verbündeten Abessinier ins Dschubaland (namentlich 1901) nie zu fassen war. Ende Mai 1902 ging Oberst Swayne von Burao, dem letzten englischen Posten, südwestlich auf Boholle vor und brachte im Juni dem Mullah schwere Verluste an Vieh bei; doch erlitt er 6. Okt. bei Mudug (nahe der Grenze der italienischen Kolonie Benadir) selbst solche Verluste (4 Offiziere und 150 Mann tot oder verwundet), daß er den Rückzug antreten mußte. Den Befehl über die daraufhin durch indische Truppen und Buren verstärkten Engländer erhielt im November General Manning. Vgl. H. G. C. Swayne, Seventeen trips through Somaliland (Lond. 1890).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Somalland — (Somaliland), Gebiet des Osthorns von Afrika, 12° nördl. bis 2°30 südl. Br. und 40°30 –51° östl. L., vom Golf von Aden und dem Indischen Ozean, bis zum Gebiet der Galla und Danakil (W. u. Süden) etwa 700,000 qkm groß. Das Innere nimmt eine… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Britisch-Ostafrika-Protektorat — Britisch Ostafrika Protektorat, Gebiet an der Ostküste Afrikas [Karte: Afrika I], zwischen Deutsch Ostafrika und Italienisch Somalland, im W. bis Uganda reichend, ca. 467.500 qkm mit 3,1 Mill. E. (Galla, Somal, Massai), eine wüstenartige… …   Kleines Konversations-Lexikon

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  • Manning [2] — Manning (spr. männ ), 1) Henry Edward, Kardinal und Erzbischof von Westminster, geb. 15. Juli 1808 zu Totteridge in Hertfordshire, gest. 14. Jan. 1892, Sohn eines protestantischen Kaufmanns, wurde 1830 Geistlicher in der Hochkirche, schloß sich… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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