Zeißberg

Zeißberg

Zeißberg, Heinrich, Ritter von, österreich. Historiker, geb. 8. Juli 1839 in Wien, gest. 27. Mai 1899, wurde 1863 zum Supplenten und 1865 zum ordentlichen Professor der Geschichte an der damals deutschen Universität Lemberg ernannt, 1871 nach Innsbruck und 1873 nach Wien berufen, wo er gleichzeitig den Kronprinzen Rudolf in der Geschichte unterrichtete. Er wurde 1891 Direktor des Wiener Instituts für österreichische Geschichtsforschung und war seit 1889 Redakteur des vom Kronprinzen veranlaßten Werkes: »Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild«, für das er die geschichtliche Übersicht verfaßte. 1896 zum Direktor der kaiserlichen Hofbibliothek ernannt, trat er 1897 vom Lehramte zurück. Er schrieb: »Arno, erster Erzbischof von Salzburg« (Wien 1863); »Die Kriege Kaiser Heinrichs II. mit Herzog Boleslaw I. von Polen« (das. 1868); »Vincentius Kadlubek, Bischof von Krakau« (das. 1869); »Das älteste Matrikenbuch der Universität Krakau« (Innsbr. 1872); »Die polnische Geschichtschreibung des Mittelalters« (Leipz. 1873, Preisschrift der Jablonowskischen Gesellschaft); »Das Totenbuch des Cistercienserstiftes Lilienfeld« (Wien 1878); »Der österreichische Erbfolgestreit 1457–1458« (1879); »Rudolf von Habsburg und der österreichische Staatsgedanke« (1883); »Aus der Jugendzeit des Erzherzogs Karl« (1883); »Über das Rechtsverfahren Rudolfs von Habsburg gegen Ottokar von Böhmen« (1887); »Zur Geschichte der Räumung Belgiens« (1888); »Erzherzog Karl und Prinz Hohenlohe-Kirchberg« (1888); »Zur deutschen Kaiserpolitik Österreichs, 1795« (1889); »Zwei Jahre belgischer Geschichte, 1791, 1792« (1891, 2 Tle.); »Belgien unter der Generalstatthalterschaft Erzherzog Karls, 1793, 1794« (1893–94, 3 Tle.); »Erzherzog Karl von Österreich, Lebensbild« (bis 1795, nur Bd. 1 in 2 Tln., 1895), alle in Wien erschienen. Auch setzte er das von Vivenot begründete Werk: »Quellen zur Geschichte der deutschen Kaiserpolitik Österreichs während der französischen Revolutionskriege 1793–1797« fort (Bd. 3–5, Wien 1882–89).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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