- Kirchberg
Kirchberg, 1) Stadt im preuß. Regbez. Koblenz, Kreis Simmern, an der Staatsbahnlinie Langenlonsheim-Hermeskeil, 427 m ü. M., hat eine Simultankirche, Synagoge, Amtsgericht, Oberförsterei und (1900) 1211 meist evang. Einwohner. K., die älteste Stadt des Hunsrücks (seit 1249), gehörte ehedem den Grafen von Sponheim, nach deren Aussterben es in den gemeinsamen Besitz der Pfalz und Badens kam. Von 1707–94 war es ganz bei Baden, fiel alsdann an Frankreich und 1814 an Preußen. – 2) Stadt in der sächs. Kreis- und Amtsh. Zwickau, an der Staatsbahnlinie Wilkau-Karlsfeld, 360 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Bismarckdenkmal, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Tuch- und Wollwarenfabrikation, Baumwoll- und Streichgarnspinnerei, Färberei, Appreturanstalten, Dampfheizrohrfabrik, Schuhwarenfabriken und (1900) 7934 meist evang. Einwohner. – 3) Stadt im württemberg. Jagstkreis, Oberamt Gerabronn, an der Jagst, hat eine evang. Kirche, Lateinschule, Schloß des Fürsten von Hohenlohe-Öhringen, mit Park, Kunst- u. Altertümersammlung, starke Gerberei, Bierbrauerei und (1900) 1093 meist evang. Einwohner. – 4) (Oberkirchberg) Dorf im württemberg. Donaukreis, Oberamt Laupheim, an der Iller, in einer in paläontologischer Hinsicht sehr bemerkenswerten Gegend, hat eine kath. Kirche und (1909) 650 Einw. und ist Hauptort der Herrschaft K., die den Grafen Fugger aus der Linie K.-Weißenhorn gehört. – 5) (K. am Walde) Marktflecken in Niederösterreich. Bezirksh. Gmünd, an der Thaya, hat ein Schloß mit Park, das nach der Julirevolution 1830 von Karl X. von Frankreich längere Zeit bewohnt wurde, und (1900) 763 Einw. K. ist Geburtsort des Dichters Robert Hamerling, dem hier 1892 ein Denkmal errichtet wurde. – 6) (K. am Wechsel) Marktflecken in Niederösterreich, Bezirksh. Wiener-Neustadt, nördlich vom Wechsel (1738 m) gelegen, Sommerfrische, mit schöner Kirche, Holzstoff- und Pappenfabrik und (1900) 1339 Einw. Dabei die Hermannshöhle, eine ausgedehnte Stalaktitengrotte.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.