Bertīni

Bertīni

Bertīni, 1) Henri, Klaviervirtuos und Komponist für sein Instrument, geb. 28. Okt. 1798 in London, gest. 1. Okt. 1876 in Meylan bei Grenoble, war Schüler seines von Clementi gebildeten Bruders Benoît B. und machte, kaum 12 Jahre alt, mit seinem Vater eine Kunstreise durch Holland, Belgien und Deutschland. In der Folge widmete er sich vorwiegend dem Studium der Komposition und von 1821 an in Paris dem Lehrfach, in welchem er die glänzendsten Erfolge erzielte. Von seinen zahlreichen Klavierkompositionen haben sich die Etüden Op. 100,29 u. 32 als Unterrichtsmaterial bewährt und erfreuen sich allgemeiner Wertschätzung (neue Ausgabe in Auswahl von G. Buonamici). Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte er in Zurückgezogenheit auf seinem Landsitz Meylan.

2) Giuseppe, ital. Maler, geb. 1825 in Mailand, gest. daselbst 24. Nov. 1898, bildete sich auf der dortigen Kunstakademie und erzielte schon mit seinem ersten, 1845 gemalten Bilde: Dante und der Bruder Hilarius, einen so großen Erfolg, daß ihn die österreichische Regierung vom Militärdienst befreite, damit er seine Studien ungestört fortsetzen konnte. Nachdem er sich auch in der Freskomalerei ausgebildet hatte, wurde er 1860 Professor an der Mailänder Akademie, in welcher Stellung er einen großen Einfluß auf die Entwickelung der lombardischen Schule ausübte. Von seinen zahlreichen Werken sind die hervorragendsten: Torquato Tasso wird dem Herzog Emanuel Philibert vorgestellt (im königlichen Palast zu Turin), der Tod des heiligen Joseph (in der Parochialkirche zu Palermo), die Himmelfahrt Mariä (in der Kirche zu Valmarana), die Vision des heil. Franziskus von Assisi (in der Kirche San Babila in Mailand), die Fresken im Hause des Andrea Ponti in Varese, die Hauptmomente aus dem Leben des Guido von Arezzo, des Kolumbus, Galileis und Voltas darstellen, die Fresken in der griechisch-illyrischen Kirche zu Triest und die dekorativen Malereien im Museum Poldi-Pezzoli in Mailand. Er wurde zuletzt Direktor der Gemäldegalerie in der Brera.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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