Lieven

Lieven

Lieven, Christoph Andrejewitsch, Fürst von, russ. Diplomat, geb. 17. Mai 1774, gest. 10. Jan. 1839 in Rom, aus altem baltischen Geschlecht, das seinen Ursprung von Kaupo, dem letzten Livenfürsten, herleitete. Er war erst Kriegsminister, seit 1809 Gesandter in Berlin und 1812–34 in London, auf welchem Posten er sich bei den Verhandlungen über die Befreiung Griechenlands und die Trennung Belgiens sehr tätig bewies, und ward dann Kurator des Großfürsten Alexander. – Seine Gemahlin Dorothea, Fürstin von L., geborne v. Benkendorf, geb. 30. Dez. 1784, gest. 27. Jan. 1857 in Paris, spielte geraume Zeit in den Kreisen der Diplomatie eine hervorragende Rolle. 1837 ließ sie sich in Paris nieder und verließ seitdem diese Stadt nur vorübergehend, so nach Ausbruch der Revolution von 1848, wo sie nach London, und im Februar 1854 nach Ausbruch des Krimkrieges, wo sie nach Brüssel übersiedelte. Seit 1855 verließ sie Paris nicht mehr. Ihr Salon im alten Hôtel Talleyrand war ein Sammelplatz der europäischen Diplomatie und der politischen Größen Frankreichs. Vgl. »Letters of Dorothea, princess L., during her residence in London, 1812–1834« (hrsg. von Robinson, Lond. 1902); E. Daudet, Une vie d'ambassadrice au siècle dernier. La princesse de L. (Par. 1903).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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