- Robinson
Robinson, 1) Sir Frederick John, brit. Staatsmann, s. Ripon 1).
2) Edward, amerikan. Palästinaforscher, geb. 10. April 1794 zu Southington in Connecticut, gest. 27. Jan. 1863 in New York, wurde Lehrer der Mathematik und der griechischen Sprache in Clinton bei New York, widmete sich seit 1821 zu Andover in Massachusetts dem Studium der Theologie, seit 1826 in Paris, Halle und Berlin dem der biblisch-orientalischen Sprachen, verheiratete sich mit Therese von Jakob (s. Robinson 3), bereiste Deutschland, Frankreich, Italien und kehrte 1830 nach Amerika zurück, wo er als Professor der Theologie in Andover, dann in Boston, endlich am Seminar in New York wirkte. Von hier aus unternahm er 1837 und wiederholt (mit E. Smith) 1852 Reisen nach Ägypten und Palästina. Er schrieb das epochemachende Werk: »Biblical researches in Palestine, Mount Sinai, and Arabia Petraca« (Boston u. Lond. 1841, 3 Bde.; 3. Aufl. 1867; deutsch, Halle 1841, 3 Bde.) und »Later biblical researches in Palestine and the adjacent countries« (Lond. 1856; deutsch, Berl. 1857). Aus seinem Nachlaß erschien: »Physical geography of the Holy Land« (Boston 1865; deutsche Ausg., Leipz. 1865). Vgl. H. B. Smith und Hitchcock, Life, writings and character of Edward R. (New York 1863).
3) Therese Albertine Luise, als Schriftstellerin unter dem Namen Talvj (den Anfangsbuchstaben ihres Namens T. A. L. v. J.) bekannt, geb. 26. Jan. 1797 in Halle, gest. 13. April 1870 in Hamburg, Tochter des Professors Ludw. Heinr. v. Jakob (s. d.) daselbst, verbrachte ihre Jugend mit ihren Eltern in Rußland, verheiratete sichl 828 mit dem amerikanischen Gelehrten Edward R. (s. oben), folgte ihm 1830 nach Amerika und begleitete ihn später auf seinen Forschungsreisen. Nach dessen Tode kehrte sie 1864 nach Deutschland zurück und nahm schließlich ihren Wohnsitz in Hamburg. Von ihren Schriften sind, abgesehen von mehreren Romanen, hervorzuheben: eine Übersetzung der »Volkslieder der Serben« (Halle 1825–1826, 2 Bde.; 2. Aufl., Leipz. 1853); »Versuch einer geschichtlichen Charakteristik der Volkslieder germanischer Nationen« (Leipz. 1840); »Die Unechtheit der Lieder Ossians« (das. 1840); »Geschichte der Kolonisation von Neuengland« (das. 1847); »Historical view of the slavic languages« (New York 1850; deutsch von Brühl, Leipz. 1852). Nach ihrem Tod erschienen »Gesammelte Novellen« (Leipz. 1874, 2 Bde., mit Biographie). Vgl. L. Wagner, Talvj 1797–1870, biographische Skizze (Preßb. 1898).
4) Agnes Mary Frances, s. Darmesteter 2).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.