Klemm

Klemm

Klemm, 1) Gustav Friedrich, Kulturhistoriker, geb. 12. Nov. 1802 in Chemnitz, gest. 26. Aug. 1867 in Dresden, studierte in Leipzig, lebte seit 1825 in Dresden und wendete sich 1830 nach Nürnberg, wo er den »Kriegs- und Friedenskurier« redigierte, kam Ende 1831 an die königliche Bibliothek nach Dresden, übernahm 1833 die Aussicht über die königliche Porzellan- und Gefäßsammlung im Japanischen Palais, deren Beschreibung er (2. Aufl. 1842) veröffentlichte, begleitete 1838 den Prinzen Johann nach Italien und war 1852–64 Oberbibliothekar. Er schrieb: »Handbuch der germanischen Altertumskunde« (Dresd. 1835); »Zur Geschichte der Sammlungen für Wissenschaft und Kunst in Deutschland« (Zerbst 1837); »Italica; Reise durch Italien« (Dresd. 1839); »Allgemeine Kulturgeschichte der Menschheit« (Leipz. 1842–53, 10 Bde.); »Freundschaftliche Briefe« (das. 1847, 2. Aufl. 1850); »Grundideen zu einer allgemeinen Kulturwissenschaft« (Wien 1851); »Allgemeine Kulturwissenschaft« (Leipz. 1854–55, 2 Bde.); »Die Frauen« (das. 1854–59, 6 Bde.); »Vor 50 Jahren« (Stuttg. 1865, 2 Bde.), eine Sammlung kulturhistorischer Briefe, u. a.

2) Heinrich, Buchhändler, geb. 19. Sept. 1818 in Altfranken bei Dresden, gest. 28. Nov. 1886 in Dresden, erlernte unter kümmerlichen Verhältnissen das Schneiderhandwerk, wurde Redakteur einerModenzeitung und gab seit 1849 in Verbindung mit G. A. Müller die »Europäische Modenzeitung« heraus. 1850 begründete K. unter der Firma »H. Klemms Verlag« ein eignes Verlagsgeschäft, das durch seine zahlreichen Veröffentlichungen neben der von ihm 1858 begründeten und geleiteten »Europäischen Modenakademie« reformierend auf dem Gebiete des Herrenmodewesens wirkte. Die Firma »Expedition der Europäischen Modenzeitung (Klemm u. Weiß)« ging 1887 käuflich an Ottomar Lehmann über und befindet sich gegenwärtig im Besitz von Karl Georg Lehmann jun. (seit 1894) und Friedrich Martin Lehmann (seit 1896), während »H. Klemms Verlag« 1888 von Ottomar Lehmann u. Max Burkhardt angekauft wurde. – Der Name Heinrich K. ist besonders bekannt geworden durch das von K. zusammengebrachte Bibliographische Museum, jener großartigen Sammlung von Inkunabeln, die 1885 von der sächsischen Staatsregierung für 400,000 Mk. angekauft wurde und ben Grundstock des Buchgewerbemuseums (s. d.) in Leipzig bildet.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klemm Kl 25 — Klemm L 25 Klemm L 25aI / L 25eVIIR …   Wikipédia en Français

  • Klemm L 25 — Klemm L 25aI / L 25eVIIR Vue de l avion Type Biplace d école et de sport Motorisation Moteur …   Wikipédia en Français

  • Klemm l 25 — Klemm L 25aI / L 25eVIIR …   Wikipédia en Français

  • Klemm Kl 35 — Klemm L35 …   Deutsch Wikipedia

  • Klemm Kl 25 — Klemm L25 …   Deutsch Wikipedia

  • Klemm L 25 — auf der ILA 2006 …   Deutsch Wikipedia

  • Klemm Kl 25 — en la Exhibición Aeroespacial Internacional de Berlín en el año 2006. Tipo Avión utilitario biplaza Fabricante …   Wikipedia Español

  • Klemm Kl 26 — Klemm L26 …   Deutsch Wikipedia

  • Klemm — bezeichnet: Klemm (Familienname), einen Familiennamen Klemm ist der Name folgender Unternehmen: Klemm Music Technology, deutsche Softwarefirma, vertreibt Notensatzprogramme Siehe auch: Clemm  Wiktionary: Klemm – Bedeutungserklärungen,… …   Deutsch Wikipedia

  • KLEMM (G. F.) — KLEMM GUSTAV FRIEDRICH (1802 1867) Directeur de la librairie royale de Dresde, Klemm rassembla une documentation considérable sur les coutumes observées à travers les siècles dans les sociétés les plus diverses sous le titre: Histoire générale de …   Encyclopédie Universelle

  • Klemm — Klêmm, er, ste, adj. et adv. welches im Hochdeutschen für das mehr Oberdeutsche klamm üblich ist. Das Wasser ward klemm, fing an zu mangeln, war schwer zu haben. Das Geld ist hier sehr klemm, schwer zu bekommen und zu erwerben. Geldklemme Zeiten …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”