Irmer

Irmer

Irmer, 1) Karl, Maler, geb. 28. Aug. 1834 in Babitz bei Wittstock, gest. 10. Nov. 1900 in Düsseldorf, bildete sich in Dessau bei dem Hofmaler Becker und seit 1855 bei Gude in Düsseldorf, wo er seinen Wohnsitz behielt. Auf häufigen Studienreisen in Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien sammelte er die Motive zu seinen sein empfundenen, stimmungsvollen Flachlandschaften, die meist Wiesen mit weidendem Rindvieh darstellen. Von ihnen sind zu nennen: Mondaufgang, Dieksee bei Gremsmühlen in Holstein (1876, Nationalgalerie in Berlin), Landschaft von Rügen, Köhlerei aus dem Ilsetal im Harz, Landschaft in Holstein, Abend auf Rügen, ostfriesische Gehöfte auf Sylt, Straße aus Ilsenburg, Abenddämmerung, Schierke im Harz, Bodetal im Harz, von der Insel Borkum, im Selketal und bei den Externsteinen.

2) Georg, Historiker und Beamter, geb. 3. Nov. 1853 in Dessau, studierte Geschichte und Staatswissenschaften, ward 1878 Hilfsarbeiter im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, war dann Archivar in Koblenz, Düsseldorf, Marburg und Hannover, wo er stellvertretender Vorsitzender der dortigen Abteilung der Deutschen Kolonialgesellschaft und Vizepräsident des Norddeutschen Verbandes zur Unterstützung Emin Paschas war. Infolge seines erfolgreichen Eintretens für die deutsche Kolonialpolitik 1892 als Hilfsarbeiter in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes berufen, ward er 1894 Landeshauptmann der Marshallinseln, durchforschte den größten Teil der Südsee und kehrte über China, Japan und Nordamerika nach Europa zurück. Seit 1898 Legationsrat, wirkte I. als vortragender Rat in der Kolonialabteilung und wurde 1900 deutscher Generalkonsul in Genua. Er schrieb: »Die Romfahrt Kaiser Heinrichs VII.« (erläuternder Text zu dem Bilderzyklus des Codex Balduini Trevirensis, Berl. 1881); »Die Verhandlungen Schwedens und seiner Verbündeten mit Wallenstein und dem Kaiser 1631–1634« (Leipz. 1888–91, 3 Bde.); »Hans Georg v. Arnim. Lebensbild eines protestantischen Feldherrn und Staatsmanns aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges« (das. 1894).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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