- Katte
Katte, 1) Hans Hermann von, der Jugendfreund Friedrichs d. Gr., geb. 28. Febr. 1704, gest. 6. Nov. 1730, Sohn des spätern Feldmarschalls Hans Heinrich v. K. (geb. 1681, gest. 1741) und einer Tochter des Grafen von Wartensleben, Kriegsministers unter König Friedrich I., der nach der zweiten Verheiratung seines Schwiegersohns seinen Enkel K. in französischer Weise erzog und früh auf Reisen schickte. Nach Berlin zurückgekehrt, wurde K. Leutnant bei den Gardegendarmen, zog sich durch Ausschweifungen und Insubordination vielfache Rügen zu und erregte durch seine Freundschaft mit dem Kronprinzen, die trotz aller Verbote immer vertrauter wurde, den besondern Zorn Friedrich Wilhelms I. An dem Fluchtplan des Kronprinzen insofern beteiligt, als durch seine Hand die ganze Korrespondenz ging, wurde er, nachdem ein Brief des Prinzen an ihn, der in falsche Hände geriet, das Geheimnis verraten, verhaftet, ehe er fliehen konnte, 2. Nov. 1730 vom König selbst zum Tode verurteilt und 6. Nov. in Küstrin mit dem Schwerte hingerichtet. Friedrich II. erhob 1740 den Vater seines Freundes, den Feldmarschall v. K., in den Grafenstand.
2) Friedrich Karl von, geb. 1772 im Magdeburgischen, gest. 12. Jan. 1836, trat 1786 in preußische Kriegsdienste, machte 1787 den Feldzug in Holland und 1792–95 die Feldzüge gegen Frankreich mit und geriet 1806 bei Lübeck in französische Gefangenschaft. Nach seiner Auslösung plante er durch ein kühnes Unternehmen Deutschlands Befreiung und stand schon im Begriff, mit einem Haufen Bauern aus der Altmark im April 1809 Magdeburg durch Einverständnis und Überrumpelung zu nehmen, als der Plan verraten wurde. K. ging nach Prag zum Herzog von Braunschweig-Öls, beteiligte sich an dessen Streifzug nach Sachsen, kämpfte bei Wagram und Aspern mit, ging mit dem Herzog nach England, kehrte aber bald in österreichische Dienste zurück und nahm Urlaub zu einer Reise nach Griechenland. Beim Ausbruch des Krieges 1813 trat er wieder in preußische Dienste, kämpfte bis 1815 mit, war dann Major beim 11. Husarenregiment in Münster und lebte nach seinem Abschied 1826 auf seinem Gut Neuenklitsche.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.