Gimpel [1]

Gimpel [1]

Gimpel (Pyrrhula Briss.). Vogelgattung aus der Familie der Finken (Fringillidae) und der Unterfamilie der G. (Pyrrhulinae), kräftig gebaute Vögel mit großem, kurzem, dickkolbigem, vorn in einen turzen Haken auslaufendem Schnabel. mittellangen, etwas abgerundeten Flügeln und mäßig langem, leicht ausgerandetem Schwanz. Der Rotgimpel (Blut-, Rotfink, Rotvogel, Dompfaff, Bollenbeißer, Brommeis, Gump, Golle, Pyrrhula pyrrhula europaea Vieill., s. Tafel »Stubenvögel I«, Fig. 11), 15–18 cm lang, 26–29 cm breit, auf dem Oberkopf und an der Kehle, auf Flügeln und Schwanz glänzend schwarz, auf dem Rücken aschgrau, auf dem Bürzel und am Unterbauch weiß, an der ganzen übrigen Unterseite beim Männchen hellrot, beim Weibchen aschgrau. Der Flügel hat zwei grauweiße Binden. Als Spielarten kommen weiße, schwarze und bunte G. vor. Der G. lebt als Jahresvogel in Mittel- und Südeuropa, streift im Winter weit umher, kommt dann auch in Obstpflanzungen und Gärten und gelangt selbst bis Spanien und Griechenland. Im Norden und Osten wird er durch den größern und dunkler rot gefärbten Großen G. (Pyrrhula pyrrhula L.) vertreten, der in Skandinavien, Nordrußland, Ostpreußen lebt und im Winter häufig in ganz Deutschland erscheint. Der G. ist arglos und zeigt gegen seine Genossen große Anhänglichkeit. Seine Nahrung besteht aus Baum- und Grassämereien und Kerbtieren, im Frühjahr benagt er auch Knospen; er brütet in Gebirgswäldern, selten im Tiefland, baut sein Nest nicht sehr hoch auf Bäumen und legt im Mai 4–5 grünlichblaue, violett, schwarz und braun gefleckte Eier, die das Weibchen zwei Wochen bebrütet. Sein Gesang ist nicht sonderlich, aber er ahmt gern vorgepfiffene Stückchen nach und ist deshalb ein beliebter Stubenvogel. In Sachsen, Hessen, Thüringen werden jährlich Hunderte solcher Vögel zum Gesang abgerichtet und dann in alle Welt verkauft. Sie werden zu diesem Behuf aus dem Neste genommen, ehe sie flügge sind, und so gelehrt, daß man ihnen täglich, besonders früh und abends, vorpfeift. Manche lernen ohne Mühe 2–3 Stückchen, andre behalten nicht eins. Alle werden sehr zahm und zutraulich und nisten auch leicht in geräumigen Käfigen. Vgl. Schlag, Der Dompfaff (4. Aufl., Magdeb. 1899).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Gimpel — is a surname, and may refer to:* Jakob Gimpel (1906 1989), Polish American pianist * Bronislav Gimpel (1911 1979), Polish American violinist * Erica Gimpel (born 1964), American television actress * Erich Gimpel (born 1910), German spy during… …   Wikipedia

  • Gimpel — Sm Dompfaff per. Wortschatz oobd. wmd. (15. Jh.), spmhd. gümpel Stammwort. Die Herleitung der Bedeutung ist unsicher, da mit Homonymie zu rechnen ist. Die Herleitung aus mhd. gumpen springen , also etwa Hüpfer , ist nicht überzeugend, weil der… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gimpel — Également écrit Gimbel, le nom est assez rare en France. Il correspond en principe à l allemand Gimpel (= bouvreuil, et au sens figuré nigaud). Autre possibilité : diminutif de noms de personnes germaniques tels que Gundbald ou Gumbert …   Noms de famille

  • Gimpel — (Pyrrhula Cuv.), Gattung aus der Familie der Sperlingsvögel (Untergattung von Kernbeißer); Schnabel kaum länger als hoch, gewölbt, aufgeblasen, stumpf, Oberschnabel eingeschnitten;[358] stand sonst unter Fringilla; Arten: Gemeiner G. (Dompfaff, P …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gimpel [2] — Gimpel (nach mittelhochd. gumpel, springen, Scherz), ein einfältiger, dummer Mensch. Vgl. Liebrecht, Eine gimpelhafte Frage (in »Zur Volkskunde«, Heilbronn 1879) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gimpel — (Pyrrhŭla), Gattg. der Finkenfamilie, mit kurzem, dickem Schnabel. Gemeiner G. (Dompfaffe, Rot G., Blutfink, P. vulgāris Cuv. [Tafel: Singvögel, 5]), oben grau, Scheitel, Schwingen und Steuerfedern schwarz, Brust beim Männchen zinnoberrot, beim… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gimpel — (Pyrrhula), Vogelgattung aus der Ordnung der Körnerfressenden und Abtheilung der Finkenartigen, mit kurzem, dickem, von allen Seiten gewölbtem Schnabel, an der Spitze hackenförmig gebogen. Ueberall, mit Ausnahme Neuhollands. Der gemeine G. oder… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gimpel — Gimpel,der:⇨Grünschnabel …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Gimpel — Gimpel: Der Vogelname hat sich von Tirol ausgehend seit dem 15. Jh. im dt. Sprachgebiet ausgebreitet. Spätmhd. gümpel ist eine Bildung zu dem im Nhd. untergegangenen Verb mhd. gumpen »hüpfen, springen«. Der Vogel ist also nach seinen… …   Das Herkunftswörterbuch

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