Cooper [2]

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Cooper (spr. kū-), 1) Sir Astley Paston, Mediziner, geb. 23. Aug. 1768 zu Brooke in Norfolk, gest. 12. Febr. 1841, studierte in London, Edinburg, ward Hilfslehrer der Anatomie und Chirurgie am St. Thomas Hospital und später Wundarzt am Guy's Hospital, Leibwundarzt des Königs Georg IV., 1821 Baronet und 1837 Leibarzt der Königin Viktoria. C. wagte zuerst die Operation der Pulsadergeschwulst der Karotis und unterband bei einer Pulsadergeschwulst des Unterleibes die 4 orta abdominalis nicht weit vom Herzen; auch führte er die Magenpumpe in die Therapie ein. Er schrieb: »Lectures on the principles and practice of surgery« (Lond. 1824–29, 4 Bde.; 6. Aufl. 1842; deutsch von Schütte, 4. Aufl., Kassel 1856, 3 Bde.). Vgl. seines Neffen Bransly Blake C. »Life of Sir Astley C.« (Lond. 1842, 2 Bde.).

2) James Fennimore, amerikan. Schriftsteller, geb. 17. Sept. 1789 in Burlington (New Jersey), gest. 14. Sept. 1851 in Cooperstown (New York), studierte in der Yale-Universität zu Newhaven die Rechte, trat dann in die Marine, widmete sich aber bald der Schriftstellerei. Nachdem er fünf Jahre auf Reisen in Europa und in amtlicher Tätigkeit als amerikanischer Konsul in Lyon zugebracht hatte, kehrte er in die Heimat zurück und ließ sich in Cooperstown nieder. Sein erster Roman: »Precaution« (1821), war eine mittelmäßige Leistung, aber schon der zweite: »The Spy« (1821), begründete seinen Ruhm und gilt in Amerika als sein bestes Werk. Von der Zeit an bis zu seinem Tod unermüdlich tätig, verfaßte er an 35 Bände Romane und Erzählungen, in denen er das Seeleben frisch und lebendig schilderte und von dem Indianer- und Ansiedlerleben seiner Zeit ein ideal-romantisches Bild entwarf, dessen patriotische Wärme und wildursprüngliche Poesie weit über die Grenzen seiner Heimat Anklang fand. Seine Romane erschienen in Amerika unzähligemal in Gesamtausgaben, sind fast in alle Kultursprachen übersetzt, besonders oft ins Deutsche, und erfreuen sich heute noch großer Beliebtheit bei der Jugend. Von seinen Seeromanen sind »The Pilot« (1823) und »The red rover« (1828) die bedeutendsten; von den sogen. Lederstrumpfgeschichten: »The Pioneers« (1823), »The last of the Mohicans« (1826), »The Prairie« (1827), »The Pathfinder« (1840) und »The Deerslayer« (1841), wird die zweite am höchsten geschätzt. Andre Erzählungen sind: »The wept of Wishton-Wish«, »The Water-witch«, »The two admirals«, »The sea lions«, »The ways of the hour« etc. C. schrieb außer diesen Werken sein Lustspiel »Upside down, or philosophy in petticoats«, mehrere Bände Reiseschilderungen: »Gleanings in Europe« (1830–32), und unter andern historischen und politischen Schriften: »The history of the American navy« (1839, neue Ausg. 1858). Vgl. T. R. Lounsbury, Life of James Fennimore C. (Boston 1883).

3) Peter, Industrieller, geb. 12. Febr. 1791 in New York, gest. 4. April 1883, war nacheinander Wagenbauer, Tuchscherer, Kunsttischler und betrieb dann eine Leimsiederei. Um 1830 errichtete er große Eisenwerke in Canton bei Baltimore und baute die erste Lokomotive in Amerika. Dann gründete er in New York eine Drahtmühle und ein Walzwerk, in dem er zuerst Anthrazit zum Puddeln des Eisens benutzte. Diese Werke wurden 1845 nach Trenton in New Jersey verlegt, wo er zuerst eiserne Trägerbalken herstellte. Auch gehörte er zu den ersten Förderern des atlantischen Telegraphen. Um 1850 schuf er in New York mit einem Aufwand von 800,000 Doll. das Cooper Institute, das vornehmlich für die arbeitenden Klassen bestimmt ist. Es enthält eine Bibliothek, Modellsammlungen, Laboratorien, einen Lesesaal, Abendschulen für Musik, Chemie und Bautechnik, eine Kunstschule für Frauen und populäre Vortragsschulen aus allen Wissenschaften. Alle diese Belehrung wird unentgeltlich erteilt. Seine Reden erschienen u. d. T.: »Ideas for a science of good government, in addresses, letters and articles on a strictly national currency, tariff and civil service« (New York 1883). Seine Biographie schrieb Mrs. Carter (1889).

4) Thomas, engl. Maler, geb. 26. Sept. 1803 in Canterbury, gest. 7. Febr. 1902 in London, lebte anfangs in drückenden Umständen und mußte sich mit Ausführung von Theaterdekorationen und Zeichenunterricht ernähren. 1827 ging er nach Belgien und studierte bei Verboeckhoven die Tiermalerei. Nach der belgischen Revolution kehrte er nach England zurück, wo er 1833 seine ersten Tierstücke in der Akademie ausstellte, die bald großen Beifall fanden. 1867 wurde er Mitglied der Akademie. Bis zum Ende der 1870er Jahre künstlerisch tätig, veröffentlichte er unter anderm: »Drawingbook of animals and rustic groups« (Lond. 1853), »Beauties of poetry and art« (das. 1865, mit eignen Illustrationen) und seine Selbstbiographie: »My life« (das. 1890, 2 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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