- Cook [2]
Cook (spr. kuck), 1) James, berühmter Weltumsegler, geb. 27. Okt. 1728 in Marton (Yorkshire), gest. 14. Febr. 1779. Von seinem Vater, einem unbemittelten Landmann, in seinem 13. Jahr einem Kaufmann zur Lehre übergeben, verließ er dieselbe bald und diente auf einem Kohlenschiff sieben Jahre. Nach mehreren größern Seereisen nahm er 1755 auf der Flotte Dienste, wurde 1759 Unterleutnant auf dem zur Belagerung von Quebec bestimmten Mercury und machte im Angesicht der Franzosen wichtige Tiefenmessungen des St. Lorenzstroms. 1762–67 nahm er die Küsten von Neufundland auf, von denen er acht Blätter Spezialkarten herausgab. Lord Hawke ernannte C. 1768 zum Leutnant und Befehlshaber des Schiffes, das zur Beobachtung des 1769 erwarteten Venusdurchganges nach der Insel Tahiti gesendet wurde. Mit dem Astronomen Green und den Botanikern Banks und Solander verließ C. 26. Aug. 1768 Plymouth, segelte um das Kap Hoorn u. erreichte 10. April 1769 Tahiti, wo 3. Juni der Venusdurchgang bei günstigem Wetter beobachtet wurde. Nach Aufnahme der umliegenden Inseln, die er zu Ehren der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu London Gesellschaftsinseln nannte, entdeckte C. Rurutu (Tubuaigruppe) und steuerte dann nach Neuseeland, das seit Tasman als Rand des unbekannten Australlandes galt. Diese Ansicht beseitigte C. durch vollständige Umschiffung der Doppelinsel, von der er eine in den Hauptzügen richtige Karte lieferte. Am 19. April 1770 erreichte er die australische Ostküste unter 37°58' südl. Br., folgte ihr nordwärts, sah und benannte Botanybai und Port Jackson und hielt sich darauf zwischen der Küste und dem Großen Barrierriff, bis ihn ein dort erhaltenes Leck nötigte, in die Mündung des nach seinem Schiff Endeavour genannten Flusses einzulaufen. C. durchfuhr dann den südlichen, nun Endeavourstraße genannten Teil der Torresstraße und beseitigte damit jeden Zweifel an der Trennung des Australkontinents und Neuguineas. Über Batavia und um das Kap der Guken Hoffnung erreichte er 11. Juni 1771 die Heimat, um alsbald als Führer einer zweiten Expedition die Frage eines noch unentdeckten Südkontinents zu entscheiden. Mit der Resolution, die er selbst, und der Adventure, die Fourneaux führte, verließ C. 13. Juni 1772 Plymouth, erreichte 29. Sept. die Kapstadt und drang von da südwärts bis 67°5' vor. Durch das Eis zur Umkehr genötigt, segelte er über Neuseeland nach Tahiti und den benachbarten Inseln. Am 17. Sept. drang er zum zweitenmal ins Südliche Eismeer vor und erreichke 30. Jan. 1774: 71°10' südl. Br. Wiederum durch die Eismassen zur Umkehr gezwungen, ging er über die Osterinsel und die Markesasinseln nach Tahiti, erforschte und benannte die Neuen Hebriden und entdeckte Neukaledonien und die Norfolkinsel. Von Neuseeland segelte er ostwärts nach dem Feuerland, um fuhr Kap Hoorn, entdeckte 17. Jan. 1775 im Südatlantischen Ozean Südgeorgien und 31. Jan. die rauhe Sandwichgruppe und traf 30. Juli 1775 wieder in England ein (s. Karte »Südpolarforschungen«). Durch diese zweike Erdumsegelung, an der als wissenschaftliche Begleiter die beiden Deutschen Johann Reinhold Forster und Georg Forster (s.d.) teilnahmen, zerstörte C. das Phantasiegebild eines großen unbekannten Südlandes. Der König erhob ihn zum wirklichen Schiffskapitän und gab ihm eine Stelle am Hospital zu Greenwich. Als eine Expedition zur Auffindung einer nordwestlichen Durchfahrt geplant wurde und eine Parlamentsakte eine Belohnung von 20,000 Pfd. Sterl. versprach, übernahm C. die Leitung. Mit zwei Schiffen, der Resolution unter C. und der Discovery unter Clerke, verließ C. 12. Juli 1776 Plymouth, ging über das Kap der Guten Hoffnung, Kerguelen, Tasmania, Neuseeland nach Tahiti, entdeckte im Januar 1778 die Sandwichinseln und erreichte 7. März die Küste von Nordamerika unter 44°33ˊ. Auf der Weiterfahrt landete er im Nutkasund auf Vancouver, erforschte Prince William-Sund und Cooks. Inlet und durchfuhr die Beringstraße. Durch Eismassen zur Umkehr gezwungen, segelte er über Unalaschka nach Hawaï und landete 17. Jan. 1779 in der Karakakuabai. Mit den Eingebornen trat C. in freundschaftlichen Verkehr, geriet dann aber wegen eines ihm entwendeten Bootes mit ihnen in einen Streit, der nicht ohne Verschulden seiner Leute zu einem Kampfe führte, in dem C. mit einigen Matrosen getötet wurde. Seine erst nach längern Verhandlungen zurückgegebenen Gebeine wurden in der Bai feierlich bestattet. Den Oberbefehl übernahm Clerke, der noch einen vergeblichen Versuch zur Auffindung der nördlichen Durchfahrt machte. Nach dessen Tode, 22. Aug. 1779, führte Gore die Expedition in die Heimat zurück. Das Tagebuch von Cooks erster Reise wurde erst 1893 durch Wharton veröffentlicht. Eine Beschreibung der Reise gab 1773 Hawkesworth heraus (franz. von Suard, 1774, und deutsch von J. F. Schiller, 1775). Seine zweite Reise beschrieb C. selbst u. d. T.: »A voyage towards the south pole and round the world, performed in His Majesty's ships the Resolution and Adventure, in the years 1772; 1773. 1774 and 1775« (1777,3. Ausg. 1779; franz. von Suard). Eine Ergänzung dazu ist »A voyage round the world etc. by George Forster« (1777). Das Tagebuch von Cooks dritter Reise, nach seinem Tode von King fortgesetzt, erschien 1784 (franz. 1785; deutsch von Georg Forster, Berl. 1787 u. 1788, 2 Bde.). Der Royal Society überreichte C. mehrere Abhandlungen. Ausführliche Biographien Cooks lieferten Kippis, Life of Captain James C. (Basel 1788, 2 Bde., neue Ausg. 1883; franz. von Castera, 1788–89; deutsch von Wiedmann, Erlang. 1788–90), Lichtenberg in seinen »Vermischten Schriften« (Bd. 4), John Barrow (Lond. 1860), W. Besant (das. 1890), Kingston (New York 1893) und Steger, Cooks drei Reisen um die Welt (3. Aufl., Leipz. 1874, 2 Bde.).
2) Thomas, der Begründer des ersten »Reisebureaus«, geb. 22. Nov. 1808 zu Melbourne in Derbyshire (England), gest. im Juli 1892, arbeitete zuerst als Gärtner und Tischler, wurde dann Mäßigkeitsvereinsapostel und veranstaltete als solcher seit 1841 gemeinsame billige Eisenbahn-Vergnügungsfahrten für die Vereinsmitglieder. Hieraus entwickelte sich das Reisegeschäft Thomas C. u. Sohn, das, seit 1878 von dem Sohne John Mason C. (gest. 4. März 1899) geleitet, seine Tätigkeit über den ganzen Erdball ausgebreitet hat. Er pflegte besonders die Reisen um die Erde und erprobte dabei zuerst das Prinzip der zusammenstellbaren Fahrkarten. Das Bureau beförderte auch 1884 die Gordonschen Truppen bis zum zweiten Nilkatarakt, es organisiert die Pilgerzüge nach Mekka u. dgl. Unter seinem Namen erschien eine ansehnliche Reihe von Reisehandbüchern.
3) Eliza, engl. Dichterin, geb. 1818, gest. 25. Sept. 1889 in Wimbledon, veröffentlichte schon 1840 den ersten Band ihrer Gedichte u. d. T.: »Melaia, and other poems« und mit gleichem Erfolg »Poems« (1846–53, 4 Bde.). Ohne tief oder originell zu sein, besticht sie durch ihre liebenswürdige und edle Gesinnung. Ihre »Poetical works« erschienen 1874.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.