- Chromsaures Kali
Chromsaures Kali (saures oder rotes chromsaures Kali, dichromsaures Kali, Kaliumdichromat, rotes Chromsalz) K2Cr2O7 wird aus Chromeisenstein ähnlich wie das chromsaure Natron, meist aber aus letzterm und Chlorkalium dargestellt. Die Trennung der entstandenen Salze erfolgt auf Grund der verschiedenen Löslichkeitsverhältnisse. Aus den Mutterlaugen wird schließlich Chromoxyd gefällt und dies wie auch das in Teerfarbenfabriken reichlich abfallende Chromoxyd durch Erhitzen mit Kalk bei Luftzutritt oder elektrolytisch wieder in Chromat übergeführt. Kaliumdichromat bildet dunkel orangerote, wasserfreie, luftbeständige Kristalle vom spez. Gew. 2,702, schmeckt kühlend bitterlich, herb metallisch, ist sehr giftig, wirkt ätzend, löst sich nicht in Alkohol, während 100 Teile Wasser lösen bei
Es reagiert sauer, schmilzt unter Rotglut, wirkt energisch oxydierend, gibt bei starkem Erhitzen gelbes ch. K., Chromoxyd und Sauerstoff, beim Erhitzen mit Schwefelsäure schwefelsaures Chromoxydkali und Sauerstoff, wird durch schweflige Säure und Schwefelwasserstoff, beim Glühen auch durch Schwefel und Salmiak zu Chromoxyd reduziert, entwickelt mit Salzsäure Chlor und liefert aus der Lösung in Salzsäure, wenn die Chlorentwickelung vermieden wird, rote, flache Prismen von chromsaurem Chlorkalium (Kaliumchromacichlorid, chlordichromsaurem Kali) K3Cr2Cl, O6. Dieses Salz verliert bei 100° alles Chlor und kann durch Auflösen des Rückstandes in Salzsäure sofort regeneriert werden. Mit chromsaurem Kali vermischter Leim (Chromleim, Chromgelatine) wird durch Einwirkung des Lichtes unlöslich, so daß eine mit dieser Mischung überzogene Platte. unter einem Negativ belichtet und mit Wasser behandelt, ein Bild gibt. Kaliumdichromat dient zur Darstellung von gelbem chromsaurem Kali, Chromgelb, Chromgrün etc., in der Färberei und Zeugdruckerei, zum Bleichen von Palmöl, zum Reinigen des Holzessigs, zum Entfuseln des Branntweins, zur Darstellung von Anilin- und Anthracenfarben, zur Chlorentwickelung, in der Photographie und Photolithographie, zum Härten und Konservieren anatomischer Präparate, zu galvanischen Batterien, zum Gerben, zu Lunten, Zündmassen, als adstringierendes und austrocknendes Mittel, gegen Syphilis etc.
Neutralisiert man rotes chromsaures Kali mit Pottasche, so erhält man gelbes ch. K. (neutrales ch. K., Kaliumchromat) K2CrO4. Dies Salz wird auch aus Chromeisenstein durch Schmelzen mit Pottasche und Salpeter dargestellt. Es bildet zitronengelbe, wasserfreie, luftbeständige Säulen, schmeckt kühlend bitter metallisch, ist in Wasser, nicht in Alkohol löslich und reagiert alkalisch. 100 Teile Wasser lösen bei
Es dient zur Darstellung von Chromgelb und Chromtinte und wird in der Färberei gebraucht.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.