- Telmann
Telmann, Konrad, Dichter und Schriftsteller, geb. 26. Nov. 1854 in Stettin, gest. 23. Jan. 1897 in Rom, Sohn des Justizrats Zitelmann, studierte die Rechte, ward Gerichtsreferendar in Stettin, mußte aber schweren Leidens wegen 1878 seinen Abschied nehmen und verlebte die nächsten Jahre auf Reisen im Süden, bis er sich 1883 in Mentone, später in Rom niederließ. Von ihm erschienen die Gedichtsammlungen: »In der Einsamkeit« (Leipz. 1876), »Meraner Herbsttage« (das. 1876), »Aus der Fremde« (Mind. 1889) und »Meereswellen« (Glarus 1884); ferner zahlreiche Novellen: »In Pommern« (Leipz. 1875, 2 Bde), und andre (bis 1885 acht Sammlungen), im Anschluß daran: »Dissonanzen und Akkorde«, Novellen (Mind. 1888, 2 Bde.), »Sizilianische Geschichten« (das. 1889, 2 Bde.), »Quer durchs Leben« (Leipz. 1890), »Im Rebenschatten« (Dresd. 1891), »Späne, Bilder und Geschichten« (Leipz. 1893), »Schattenpflanzen« (das. 1894), »Dunkle Tiefen« (Münch. 1895), »Trinacria. Sizilische Geschichten« (Stuttg. 1895); endlich zahlreiche Romane: »Im Frührot« (Bresl. 1880, 3 Bde.), »Götter und Götzen« (Leipz. 1884, 3 Bde.), »Das Spiel ist aus« (das. 1884, 3 Bde.; 3. Aufl., Dresd. 1905), »Moderne Ideale« (Leipz. 1886, 3 Bde.), »Dunkle Existenzen« (das. 1886, 4 Bde.). »Vae victis« (Mind. 1886), »Im Kleinentenhof« (Leipz. 1888, 2 Bde.), »Weibliche Waffen« (Dresd. 1889, 4. Aufl. 1894), »Auf der Sireneninsel Capri« (Köln 1889), »Vom Stamm der Ikariden« (Leipz. 1891, 4 Bde.), »Aus vergilbten Blättern« (Berl. 1891), »Unterm Strohdach« (das. 1893, 3 Bde.), »Am Kap Martin« (Dresd. 1893), »Unter den Dolomiten« (Leipz. 1893, 13. Aufl., Dresd. 1907), »Auf eigner Scholle« (das. 1894, 2 Bde.), »Bohémiens« (Berl. 1895), »Unter römischem Himmel« (Dresd. 1896, 2. Aufl. 1902), »Vox populi« (das. 1897), »Zwischen den Gletschern« (Berl. 1897) u. a. Aus seinem Nachlaß erschienen unter anderm noch die Romane: »Vaterrechte« (Dresd. 1899), »Was ist Wahrheit?« (das. 1900), »An der Engelsbucht« (das. 1901), »Tod und Leben« (das. 1903); ferner »Dramen« (das. 1901) und, gemeinsam von ihm und seiner Gattin Hermione v. Preuschen (s. d.), »Von Ihm und Ihr. Bilder aus dem Leben« (Berl. 1900). Mit seinem lyrischen Talent vereinigte T. eine gute Beobachtungsgabe, durch die er in seinen Erzählungen bemerkenswerte Wirkungen erzielt.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.