- Strecker [2]
Strecker, 1) Adolf, Chemiker, geb. 21. Okt. 1812 in Darmstadt, gest. 9. Nov. 1871 in Würzburg, studierte in Gießen, wurde 1842 Lehrer an der Realschule in Darmstadt, 1846 Privatassistent Liebigs in Gießen und habilitierte sich 1848 an der dortigen Universität als Privatdozent. 1851 wurde er Professor in Christiania, 1860 in Tübingen und 1870 in Würzburg. Er arbeitete über die Galle der Tiere, über die Bildung der Milchsäure, des Alanins und des Taurins, über die Krappfarbstoffe, über die Quecksilberverbindungen der Alkoholradikale, über Thalliumverbindungen etc. Auch lieferte er eine vielbenutzte Bearbeitung von Regnaults »Lehrbuch der Chemie« (Braunschw. 1851, nach seinem Tode fortgeführt von Wislicenus) und schrieb: »Das chemische Laboratorium der Universität Christiania« (Christ. 1854); »Theorien und Experimente zur Bestimmung der Atomgewichte« (Braunschw. 1859).
2) Karl, Elektrotechniker, geb. 26. März 1858 in Mainz, studierte seit 1877 in Tübingen, Heidelberg und Straßburg, wurde 1882 Assistent am Physikalischen Institut in Würzburg, begründete 1884 bei der deutschen Edison-Gesellschaft in Berlin das physikalische Laboratorium und habilitierte sich 1886 für Elektromechanik an der Technischen Hochschule in Charlottenburg. 1888 trat er als Oberingenieur in die Reichstelegraphenverwaltung, übernahm mit Grawinkel die Einrichtung und Leitung des Telegrapheningenieurbureaus und hielt Vorlesungen an der höhern Post- und Telegraphenschule. Seit 1892 las er an der Technischen Hochschule über elektrische Telegraphie, und 1899 wurde er zum Professor ernannt. 1900–04 war er im Nebenamt Mitglied des Patentamtes, 1899 wurde er ständiger Hilfsarbeiter im Reichspostamt und 1904 vortragender Rat. Er schrieb: »Hülfsbuch für die Elektrotechnik« (ursprünglich mit Grawinkel, 7. Aufl., Berl. 1907); »Die Telegraphentechnik« (5. Aufl., das. 1907); auch begründete er 1887 die »Fortschritte der Elektrotechnik« (das.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.