- Dona Francisca
Dona Francisca, deutsche Kolonie im brasil. Staat Santa Catharina, 25 km südwestlich der Hafenstadt São Francisco, zwischen den Flüssen Cubatão im N., Itapoçú im S., Cachoeira und Arocary im O. und der bis 1500 m hohen Serra de São Miguel im W., umfaßt 1444 qkm mit ca. 25,000 Einw. (meist Deutsche und Schweizer), davon 7/12 Protestanten, 5/12 Katholiken. Sie zerfällt in die beiden Teile S. Bento und Joinville. Der Boden ist an den Bergen meist Granitsand, welcher der Düngung bedarf, in den Tälern Schwemmland. Die Flüsse Pirahi-Piranga, Vermelho u.a. verwandeln bei anhaltendem Regen den im S. liegenden Sumpf in eine große Lache. Das Klima ist gemäßigt (mittlere Temperatur 20,6°), der Sommer regenreich, im Winter kommt Frost vor. Gebaut werden: Reis, Tabak, Mandioka, Arrowroot, Mais, Bohnen, Zuckerrohr, Kaffee, Ananas, Orangen. Von gewerblichen Anstalten sind zu nennen Matémühlen, Faßbindereien, Sägemühlen, Gerbereien, Brauereien. Die 84 km lange D.-Straße führt nach São Bento, außerdem bestehen 240 km Verkehrswege. Auf dem Cachoeira verkehren von São Francisco aus Dampfer und Segelfahrzeuge. Die Kolonie wurde vom »Hamburger Kolonisationsverein« auf Ländereien des Prinzen von Joinville mit Unterstützung der brasilischen Regierung 1851 gegründet. Hauptort ist Joinville (s. d.). S. Karte »Südbrasilien« bei Artikel »Brasilien«. Vgl. Gernhardt, D., Hansa und Blumenau, drei deutsche Mustersiedelungen (Bresl. 1901).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.