- Deiters
Deiters, 1) Hermann, Philolog und Musikschriftsteller, geb. 27. Juni 1833 in Bonn, studierte daselbst zuerst Rechtswissenschaft, dann klassische Philologie (unter O. Jahn), war hier 1858–69 Gymnasiallehrer, 1869 Oberlehrer zu Düren wirkte in der Folge als Gymnasialdirektor zu Konitz (1874), Posen (1878), Bonn (1883) und ward 1885 zum Provinzialschulrat zu Koblenz ernannt. D. schrieb mehrere philologische Studien (»Über die Verehrung der Musen bei den Griechen«, Bonn 1868; »De Aristidis Quintiliani doctrinae harmonicae fontibus«, das. 1870; »Über das Verhältnis des Martianus Capella zu Aristides Quintilianus«, Posen 1881) und kurze biographische Skizzen (über I. Brahms, 2 Teile, und L. v. Beethoven, beide in Waldersees »Sammlung musikalischer Vorträge«) u. a. in Zeitschriften, wurde aber besonders bekannt durch seine deutsche Bearbeitung von A. W. Thayers Biographie Beethovens (bis jetzt 3 Bände, Berl. 1866–79; Bd. 1 in 2. Aufl. 1900), die englisch noch nicht erschienen ist. Auch besorgte er die Herausgabe der 3. Auflage von O. Jahns Mozart-Biographie (Leipz. 1889–91, 2 Bde.).
2) Heinrich, Maler, geb. 5. Sept. 1840 in Münster, bildete sich seit 1857 auf der Akademie zu Düsseldorf zum Landschaftsmaler aus, wo er sich besonders an Alex. Michelis anschloß, später aber auch von A. Achenbach beeinflußt wurde, und machte dann Studienreisen nach Holland, Belgien, Frankreich und Süddeutschland. Aus allen diesen Gegenden hat er die Motive zu seinen zahlreichen Landschaften gewonnen, in denen sich eine intime, poetische Stimmung mit einer lebhaften Färbung verbindet. Am liebsten dringt er aber in die Reize der westfälischen Wälder ein. Seine hervorragendsten Schöpfungen sind: ein westfälisches Dorf (1864), Nach dem Regen, Dordrecht (1866), holländische Kanallandschaft, Amsterdam, westfälische Wassermühle (1876), Abend im Spätherbst (1877, Museum zu Köln), Am Waldbach (1884, in der Dresdener Galerie), Winterabend (1892) und Waldkapelle (1893).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.