Brülow

Brülow

Brülow (auch Brüllow oder Brylow), 1) Karl Pawlowitsch, russ. Maler, geb. 1799 in Petersburg, gest. 23. Juni 1852 in Marciano bei Rom, erhielt seine Ausbildung auf der Petersburger Akademie und ging 1823 mit seinem Bruder nach Rom, wo ihm der kaiserliche Auftrag zu teil ward, Raffaels Schule von Athen in der Größe des Originals zu kopieren (jetzt in der akademischen Sammlung). 1830–33 schuf er daselbst sein Hauptwerk, den Untergang Pompejis, nach der Schilderung des Plinius, ein durch lebendige Charakteristik und lebhaftes Kolorit ausgezeichnetes Gemälde (Eremitage zu Petersburg). Koloristisch ward dieses Werk noch überboten durch die Ermordung der Ines de Castro (1834, in den Sammlungen der Akademie). Nach seiner Rückkehr ins Vaterland führte er eine Menge Porträte und Genrebilder aus. Von größern Werken ist noch die Belagerung von Pskow (in den Sammlungen der Akademie) zu nennen. 1835 bereiste B. Griechenland, die Türkei und Palästina. Seine dort gemachten Studien sind z. T. in die Prachtausgabe des großen Dawydowschen Reisewerkes (Petersb. 1839–40, 2 Bde., mit Allas) übergegangen. Außerdem hat B. für die Kasansche Kathedrale in Petersburg eine Himmelfahrt Christi gemalt und in der neuen Isaakskirche in Petersburg den Freskenschmuck geschaffen.

2) Alexander Pawlowitsch, Architekt, Bruder des vorigen, geb. 1800, gest. 21. Jan. 1877 in Petersburg, studierte auf der dortigen Akademie der Künste, begleitete seinen Bruder auf dessen erster Reise nach Italien, bildete sich in Rom und Neapel weiter und ward nach seiner Rückkehr ins Vaterland Professor der Architektur an der Akademie. Nach dem Brande des Winterpalais zu Petersburg (1838) leitete er mit dem Architekten Strassow dessen Wiederaufbau. Unter seinen Neubauten zeichnen sich das große Michaeltheater, das Hauptobservatorium der Akademie der Wissenschaften, die evangelische St. Petrikirche auf dem Newskiprospekt und mehrere griechische Kirchen aus, die erz. T. im byzantinischen, z. T. im gotischen Stil ausführte.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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