- Schaumann [1]
Schaumann, 1) Adolf Friedrich Heinrich, deutscher Geschichtsforscher, geb. 19. Febr. 1809 in Hannover, gest. daselbst 10. Dez. 1882, studierte die Rechte, lebte bis 1837 in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt, ward aber nach Veröffentlichung seines Werkes »Geschichte des niedersächsischen Volkes bis 1180« (Göttingen 1838), das ihm den für das große Jubiläum der Universität Göttingen ausgeschriebenen großen Preis eintrug, Bibliotheksekretär, dann außerordentlicher Professor der Geschichte und Diplomatik in Göttingen, 1851 ordentlicher Professor in Jena und war 1853–67 Oberbibliothekar und Historiograph des Königreichs Hannover. Außer dem genannten Buch schrieb er: »Über das Chronicon Corbejense« (Götting. 1839); »Geschichte des zweiten Pariser Friedens« (das. 1844); »Geschichte der Grafen von Balkenstein« (Berl. 1847); »Die Akten des ersten schriftlichen Prozesses nach römisch-kanonischen Formen« (Jena 1850); »Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig« (Hannov. 1864); »Geschichte der Erwerbung der Krone Großbritanniens von seiten des Hauses Hannover« (das. 1878); »Sophie Dorothea, Prinzessin von Ahlden und Kurfürstin Sophie von Hannover« (das. 1879).
2) Heinrich, Maler, geb. 2. Febr. 1841 in Tübingen, gest. 6. Juli 1893 in Stuttgart, bezog 1858 die königliche Kunstschule in Stuttgart, studierte dann an der Tierarzneischule Anatomie und siedelte 1864 nach München über, wo er als Genre- und Tiermaler tätig war. Später nahm er wieder seinen Wohnsitz in Stuttgart. S. bereiste wiederholt England, Frankreich, die Niederlande und Italien. Von seinen Gemälden sind hervorzuheben: Affe mit einem Hunde spielend (München, Neue Pinakothek), Kirchweihe, Ertappt, landwirtschaftliche Preisverteilung, Brotneid, der Hochzeitlader (Galerie in St. Gallen), der Jongleur, Volksfest in Kannstatt (Staatsgalerie in Stuttgart), der Hahnentanz, Bärentreiber in einem schwäbischen Dorf u.a. Auch war er ein geschickter Zeichner und Illustrator und lieferte einen Zyklus Typen vom Kannstatter Volksfest.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.