Barbados

Barbados

Barbados, die östlichste brit. Antilleninsel, unter 13°4´ nördl. Br. und 59°37´ westl. L. (s. Karte »Westindien«), 430 qkm groß, aus tertiärem Gestein (Korallenkalk, Mergel, Sandstein) gebildet und von Korallenriffen umrandet, erhebt sich terrassenförmig gegen NO., wo der Mount Hillaby 336 und Mount Misery 321 m erreichen. Höhlen und Einbruchstälersinkholes«) sind häufig, während oberirdische Wasserläufe fehlen und nur Brunnen und Zisternen Nutzwasser liefern. Gas- und Petroleumquellen, Toneisenstein und Asphalt und selbst Kohlen kommen vor. Am besten zugänglich ist B. im SW., vor allem in der Carlislebai. Das Klima gilt für gesund, doch sind Fieber nicht selten. Die mittlere Temperatur beträgt 27,4°, die jährliche Regenmenge 1470, im Hügelland 1600 mm. Orkane sind häufig und Dürrezeiten nicht selten. Die Bevölkerung beträgt (1900) 192,000 Seelen (wovon 90 Proz. Farbige), davon 85 Proz. Anglikaner, 13,000 Wesleyaner, 7000 Herrnhuter (mit vier Stationen), 600 Katholiken u. a. Zum anglikanischen Bistum B. gehören sämtliche Windward-Inseln. An Erziehungsanstalten gibt es das 1710 gegründete Codrington College und die Durham-Universität sowie 172 öffentliche Schulen mit 14,976 Schülern. Von den 42,588 Hektar, welche die Insel umfaßt, sind nicht weniger als 40,000 Hektar bebaut (12,000 mit Zuckerrohr). Man zählt 500 Zuckerfabriken und 123 Rumbrennereien. Die Seefischerei beschäftigt 300 Boote mit 1500 Mann. Die Ausfuhr (1899: 900,000 Pfd. Sterl.) besteht besonders in Zuckerund Melasse, die Einfuhr (1899: 900,000 Pfd. Sterl.) in Lebensmitteln und Manufakturen. Die Eisenbahn von der Hauptstadt Bridgetown ins Innere ist 39 km lang, die Kunststraßen 496 km. Telephone gibt es 470. Der Schiffsverkehr betrug 1899: 1,265,417 Ton. B. steht unter Verwaltung eines von der Krone ernannten Gouverneurs, dem gleichzeitig sämtliche Windwards Islands (s. Antillen) unterstellt sind. Ihm mr Seite stehen ein Gesetzgebender Rat von 9 und ein Abgeordnetenhaus (assembly) von 24 Mitgliedern. Die Staatseinkünfte betrugen 1899: 176,022, die Ausgaben 207,884, die Kolonialschuld 414,000 Pfd. Sterl. B. ist zugleich englische Militär- und Flottenstation (mit 32 Offizieren und 815 Mann Besatzung). – B. wurde vor 1519 von Portugiesen entdeckt und nach einem Baum (Ficus barbata) benannt. Die Engländer nahmen es 1605 in Besitz und besiedelten es seit 1624 unter einem Patent, das Jakob I. dem Herzog von Marlborough gab. Dieser verkaufte 1627 die Insel an den Herzog von Carlisle, dem Karl I. ein Patent auf alle Antillen verlieh. 1652 wurde B. Kronbesitz. Orkane richteten 1674, 1694, 1780, 1837 und 1897, das Gelbe Fieber 1693, die Cholera 1854 große Verwüstungen an. Vgl. Schomburgk, The history of B. (Lond. 1848); Stark, B. and the Caribbee Islands (das. 1898).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Barbados — [bär bā′dōs, bär bā′dōz] country on the easternmost island of the West Indies: formerly (1663 1966) a British dependency, it became independent & a member of the Commonwealth in 1966: 166 sq mi (430 sq km); pop. 260,000; cap. Bridgetown Barbadian …   English World dictionary

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