- Hutchinson [2]
Hutchinson (spr. höttschĭnß'n), 1) John, engl. Philosoph und Theolog, geb. 1674 zu Spennithorne in Yorkshire, gest. 28. Aug. 1737, widmete sich, nachdem er eine Sinekure erlangt, ausschließlich dem Studium der Philosophie und der Bibel. In seiner Schrift »Moses' principia« (1. Teil 1724, 2. Teil 1727) griff er Newtons Gravitationstheorie an und verteidigte die mosaische Kosmogonie. Seine philosophischen Schriften erschienen gesammelt London 1749–65, 13 Bände. H. ward Stifter einer religiösen Sekte, der Hutchinsonianer, die jetzt ganz verschollen ist. Ihr Religionssystem, am besten in den »Thoughts concerning religion« (Edinb. 1743) entwickelt, geht davon aus, daß die Heilige Schrift die Elemente aller rationalen Philosophie sowohl als auch der wahren Religion enthalte.
2) John Hely H., Graf von Donoughmore, engl. General, geb. 15. Mai 1757 in Dublin, gest. 6. Juli 1832, studierte in Dublin und trat 1774 in den Militärdienst. 1783 ging er nach Straßburg, um sich in der Theorie der Kriegskunst zu vervollkommnen, und befand sich beim Ausbruch der Revolution in Frankreich, wo er zu Lafayette in nähere Beziehungen trat. Nach der Kriegserklärung Englands gegen die französische Republik machte er als Oberst und Adjutant des Generals Abercromby den Feldzug in Flandern mit. 1796–98 kämpfte er als Generalmajor gegen die aufrührerischen Irländer. 1799 nahm er glänzenden Anteil an der Expedition nach Holland und ging bald darauf als zweiter Befehlshaber nach Ägypten, wo er sich in der Schlacht bei Alexandria (21. März 1801) auszeichnete. Nach Abercrombys tödlicher Verwundung übernahm er den Oberbefehl, eroberte Damiette und Ramanieh, schloß Kairo ein und nötigte den General Belliard (22. Juni) zur Kapitulation. Dann wandte er sich gegen Alexandria und zwang den General Menou (2. Sept.), sich mit 10,000 Mann zu ergeben. Dafür erhielt er die Peerswürde mit dem Titel eines Barons H. von Alexandria sowie eine Pension von 2000 Pfd. Sterl. Seit 1803 Generalleutnant, ging er 1806 als Botschafter nach Rußland und wohnte im Gefolge des Kaisers Alexander der Schlacht von Friedland bei. 1813 zum General ernannt, wurde er 25. Aug. 1825 durch den Tod seines Bruders zweiter Graf von Donoughmore.
3) John Hely, Neffe und Erbe des vorigen, geb. 1787, bekannt durch seinen Anteil an Lavalettes (s. d.) Befreiung 1816, gehörte bis 1832 der Armee an und starb als Lord-Lieutenant von Tipperary 12. Sept. 1851 in Dublin. Dessen Sohn, Richard John Hely, geb. 4. April 1823, gest. 22. Febr. 1866, war seit Februar 1858 Vizepräsident, dann Präsident des Handelsamts in dem Kabinett Lord Derbys bis zu dessen Abdankung im Juni 1859. Dessen zweiter Sohn, Sir Walter Francis-Hely H., geb. 22. Aug. 1849, ist seit 1901 Gouverneur und Oberbefehlshaber am Kap der Guten Hoffnung.
4) Thomas Joseph, engl. Reisender, geb. 18. Jan. 1820 zu Stonyford in Irland, gest. 23. März 1885 in Ballinescar Lodge (Irland), begleitete als Oberarzt an Bord der Plejade 1854–55 eine Expedition zum Niger und Binuë und war 1855–61 britischer Konsul auf Fernando Po, dann in Rosario (Argentinien) und 1870–73 in Callao. Er schrieb: »Narrative of the Niger-Tshadda and Binuë expedition« (Lond. 1855, 2 Bde.); »Impressions of Western Africa« (1858); »Ten years' wanderings among the Ethiopians« (1861); »Buenos Ayres and Argentine gleanings« (1865); »The Paraná« (1868); »Up the rivers and through some territories of the Rio de la Plata districts« (1868); »Two years in Peru« (1874, 2 Bde.); »Summer rambles in Brittany« (1876) u. a.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.