Heiligen Grabes-Orden

Heiligen Grabes-Orden

Heiligen Grabes-Orden, 1) (regulierte Kanoniker vom Heiligen Grabe) von dem Patriarchen Arnold von Jerusalem 1114 gestiftet und 1489 mit den Johannitern vereinigt. Als Ritter vom Heiligen Grabe galten aber auch alle, die in der Grabeskirche zu Jerusalem den Ritterschlag empfangen hatten. Der Orden selbst hat sich nur in einigen weiblichen Verzweigungen erhalten. – 2) (Orden vom Heiligen Grabe) päpstlicher Orden; nach einigen 1099 von Gottfried von Bouillon zur Bewachung des Heiligen Grabes, wahrscheinlich aber erst von Papst Alexander VI. um 1496 zur Belebung des Glaubens- und Wallfahrtseifers gestiftet, griff er tätig in die Kämpfe gegen die Ungläubigen ein und war über ganz Europa verbreitet. Die Großmeister des Ordens waren immer die Päpste; aber der Pater Guardian der Minoriten des heil. Franziskus zu Jerusalem hatte von früh an das Recht, Ritter zu ernennen. Durch Dekret vom 10. Dez. 1848 erhielt der Patriarch von Jerusalem das Recht, allein den Orden zu verleihen, immer freilich im Namen des apostolischen Stuhles. Der Orden ist seit langem nur noch eine Ehrenauszeichnung, die durch Dekret Pius' IX. vom 24. Jan. 1868 in drei Klassen geteilt wurde: Großkreuze, Komturen und Ritter. Das Ordenszeichen besteht in einem rot emaillierten Krückenkreuz mit vier einfachen kleinen Kreuzen in den Winkeln, das an einem schwarzmoirierten Bande getragen wird. Die Großkreuze tragen Band und Kreuz über die rechte Schulter zur linken Hüfte, dazu einen Silberstern mit dem von einem Palmenkranz umgebenen Kreuz in der Mitte; die Komture das Kreuz am Hals, die Ritter an der linken Brust. Dazu gehört für alle drei Klassen eine weiße Uniform mit weißem Mantel. Vgl. J. Hermens, Der Orden vom Heiligen Grabe (2. Aufl., Köln 1870).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Heiligen-Grabes-Orden — Heiligen Grabes Orden, 1496 von Papst Alexander VI. zur Anregung des Besuchs des Heiligen Grabes gestiftet, seit 1868 in drei Klassen geteilt, wird vom Patriarchen von Jerusalem selbständig, aber im Namen des päpstl. Stuhls verliehen;… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kirche des heiligen Grabes — Die Grabeskirche vom Turm der Erlöserkirche aus gesehen (Mai 2006) Als Grabeskirche wird die Kirche in der Altstadt Jerusalems bezeichnet, die sich an der überlieferten Stelle der Kreuzigung und des Grabes Jesu befindet. Grabeskirche ist die in… …   Deutsch Wikipedia

  • Orden — (v. lat. ordo), Vereine, deren Mil glieder behufs gemeinschaftlicher Bestrebungen sich die Befolgung gewisser Regeln oder Ordnungen (ordines) zur Pflicht machen; sie zerfallen nach Art und Richtung ihrer Bestrebungen in geistliche und weltliche O …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Orden — Von den erloschenen Orden wurden diejenigen aufgenommen, von denen noch viele Ritter vorhanden sind. – Die auf beifolgenden Tafeln abgebildeten Orden sind mit * bezeichnet. Eine Ergänzung bilden die Tafeln ›Verdienstmedaillen‹ und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Orden — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Gemeinsam mit dem Johanniter bzw. Malteserorden und den Grabesrittern steht er in der (Rechts… …   Deutsch Wikipedia

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  • Franciscus Quinonius (154) — 154Franciscus Quinonius, (21. Sept.), aus dem seraphischen Orden, war der erstgeborne Sohn des Diego Fernandez und der Donna Enriquez, und so der Erbe der spanischen Herrschaft Quinona. Nachdem der hoffnungsvolle Jüngling im elterlichen Hause von …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Jacobus de Oldo, B. (35) — 35B. Jacobus de Oldo, Presb. (18. al. 10. 20. April). Dieser sel. Jakob, auch Jacobus Doldus genannt, geboren zu Lodi (Lauda) in Oberitalien, liebte von Jugend auf die Welt und heiratete mit der Zeit eine gleichgesinnte Frau, Namens Katharina,… …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

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