Hamm [1]

Hamm [1]

Hamm, 1) Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Arnsberg, am Einfluß der Aase in die Lippe, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Duisburg-H., H.-Soest, Wustermark-H. u. a., hat 3 evangelische und 4 kath. Kirchen, Synagoge und (1900) 31,371 Einw., davon 12,456 Evangelische und 293 Juden. H. hat ein Sol- und Thermalbad, bedeutende Drahbtzieherei (Westfälische Drahtindustrie-Aktiengesellschaft mit 2000 Arbeitern), Puddel- und Walzwerke (Westfälische Union, der Gesellschaft Phönix gehörig, 1700 Arbeiter), Eisengießerei und Maschinenfabrikation, Herdfabrik und Emaillierwerk, Brückenbauanstalt, Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen, eiserne Möbel, Handschuhe, Bürsten- und Korbwaren, Stärke, Watte, Chemikalien, Bleizucker, Lack, Firnis, Öl, Eisen- und Blechwaren, Gerberei, Dampfmahl- und Dampfsägemühlen. Den Handel unterstützt eine Reichsbankstelle, den Verkehr in der Stadt vermittelt eine elektrische Straßenbahn. H. hat ein Gymnasium mit Realprogymnasium und eine Realschule und ist Sitz eines Oberlandesgerichts, eines Amtsgerichts, einer Berginspektion und des Landratsamts für den Landkreis H. Die städtischen Behörden zählen 9 Magistratsmitglieder und 30 Stadtverordnete. Zum Oberlandesgerichtsbezirk H. gehören die 9 Landgerichte zu: Arnsberg, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Hagen, Münster und Paderborn. – H. war die Hauptstadt der Grafschaft Mark, ward um 1200 Stadt, trat dem Hansabund bei und kam 1666 an Brandenburg.

Wappen von Hamm.
Wappen von Hamm.

Als wichtige Festung wurde H. besonders im 17. Jahrh. öfters belagert. 1763 wurden die Festungswerke abgetragen. Zu H. gehört das ehemalige Cistercienser-Nonnenkloster Kentrop (um 1290 gegründet, 1813 aufgehoben). Vgl. »Die Stadtrechte der Grafschaft Mark«, Heft 2: H., bearbeitet von Overmann (Münst. 1904). – 2) Ehemaliger Vorort im Osten von Hamburg, 1894 der Stadt einverleibt. – 3) Dorf im preuß. Regbez. Koblenz, Kreis Altenkirchen, an der Sieg, 1,3 km von Station Auan den Staatsbahnlinien Deutz-Gießen und An-Staffel, 199 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, eine Pulverfabrik, das Eisenhüttenwerk Heinrichshütte und (1900) 1305 Einw.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • HAMM AG — Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1878 Unternehmenssitz …   Deutsch Wikipedia

  • Hamm AG — Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1878 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Hamm — Bandera …   Wikipedia Español

  • Hamm AG — is a worldwide manufacturer and marketer of road rollers based in Tirschenreuth, Tirschenreuth, Bavaria, Germany. It is a subsidiary of Wirtgen Group GmbH. Brothers Anton and Franz Hamm, who were gunsmiths, founded the company in 1878 to build… …   Wikipedia

  • Hamm [2] — Hamm, 1) Kreis des preußischen Regierungsbezirkes Arnsberg (Westfalen), aus einem Theile der vormaligen Grafschaft Mark gebildet; 81 QM., 44,300 Ew., meist eben u. gut bewässert, Feld u. Gartenbau, Viehzucht, Salzsiederei u. Steinkohlengruben; 2) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hamm [1] — Hamm, ein überschwemmtes Stück Marschland …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hamm [2] — Hamm, 1) Wilhelm von, landwirtschaftlicher Schriftsteller, geb. 5. Juli 1820 in Darmstadt, gest. 8. Nov. 1880 in Wien, erlernte die Landwirtschaft in Hessen, studierte 1838–39 in Hohenheim, trat dann in die Dienste des Grafen Otto von Solms… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hamm — Hamm, Stadtkreis und Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Arnsberg, an der Lippe, (1900) 31.371 E., Oberlandes , Amtsgericht, Reichsbankstelle, Solbad; Eisen , Maschinenindustrie, Gerbereien, Ölmühlen, Brauereien; früher Festung und Hauptstadt der… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hamm — * Hamm, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, ein Zwischenwort, womit man etwas verbiethet, besonders Kindern …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hamm — Hamm, preuß. westfäl. Stadt an der Lippe u. Köln Mindner Eisenbahn mit 6800 E., Leineindustrie. H. war ehedem Hauptstadt der Mark, Hansestadt, wurde 1611 brandenburgisch; die starken Festungswerke wurden 1763 abgetragen …   Herders Conversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”