- Dujardin
Dujardin (spr. düschardäng), 1) Karel, holländ. Maler und Radierer, geb. 1622 in Amsterdam, gest. 20. Nov. 1678 in Venedig, war Schüler des Claas Berchem, bildete sich unter dem Einfluß Potters weiter, ging frühzeitig nach Italien und verweilte dann in Lyon. Später hielt er sich in Amsterdam auf, ging aber dann wieder nach Italien. Er malte (meist italienische) Landschaften, mit Vieh staffiert, und Genreszenen, aber auch sein durchgeführte Bildnisse u. Historienbilder. Zahlreiche Bilder befinden sich im Louvre (Hauptwerk: die italienischen Scharlatans, von 1657), andre in der Eremitage zu Petersburg, in Amsterdam, im Haag, Kassel, Berlin etc. Anfangs bevorzugte er eine warme goldige Beleuchtung bei klarer Färbung, die seit etwa 1660 einem kühlen Silberton wich. Seine 52 radierten Blätter (Tiere und Landschaften) gehören zu den kostbarsten Werken der Radierkunst.
2) Felix, Naturforscher, geb. 5. April 1801 in Tours, gest. 8. April 1860 in Rennes, wurde 1827 Professor der Geologie und Chemie in Tours, dann Professor der Geologie und Mineralogie in Toulouse und 1839 Professor der Zoologie und Botanik in Rennes. Er machte in der von ihm entdeckten Sarkode der niedern Tiere eine Erscheinungsform lebender Substanz bekannt, deren weitere Untersuchung der heutigen Auffassung der Zelle als eines Protoplasmagebildes den Weg bahnte. Auch begründete D. die Klasse der Rhizopoden, wies bei hydroiden Polypen medusenförmige Sprößlinge nach und lieferte wichtige Untersuchungen über die Eingeweidewürmer. Er schrieb: »Promenades d'un naturaliste« (Par. 1837); »Histoire naturelle des zoophytes infusoires« (1841); »Histoire naturelle des helminthes« (1844); »Histoire naturelle des zoophytes échinodermes« (mit Hupé, 1851).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.