Drascovics

Drascovics

Drascovics (Draskovich, spr. draschkowitsch, 1) Georg, Sprößling eines berühmten gräflichen Geschlechts in Kroatien, geb. 5. Febr. 1515 in Bilina, gest. 31. Jan. 1587 in Wien, studierte in Krakau, Wien, Bologna und Rom und erhielt 1539 die priesterliche Weihe, ward dann Domherr zu Großwardein und Abt zu Jászó, Propst zu Preßburg, Ferdinands I. Rat u. Beichtvater und 1557 Bischof von Fünfkirchen. Als solcher übersetzte er 1561 des Vincentius von Lirinum Buch wider die KetzerCommonitorium fidei«) und nahm an der Kirchenversammlung zu Trient teil. Zum Bischof von Agram ernannt, verhinderte er das Umsichgreifen der Reformation in Kroatien. Maximilian II. machte ihn zum Banus von Kroatien, Dalmatien und Slawonien und 1571 auch zum Erzbischof von Kalocsa; Rudolf II. verlieh ihm 1578 die Würde eines ungarischen Hofkanzlers und das Raaber Bistum. 1585 wurde er von Sixtus V. zum Kardinal und von Rudolf zum Statthalter des Reiches erhoben.

2) Johann, geb. 1550, Bau von Kroatien, Kaiser Rudolfs II. Kämmerer, Hofkriegsrat, General der Reiterei, entsetzte 1597 die von den Türken belagerte Festung Petrinia und hatte besonders an dem meisterhaften Rückzug von Kanizsa (Oktober 1600) Anteil. In dem Aufstand Bocskais bewahrte er Kroatien in der Treue gegen den Kaiser. Nach dem Frieden von 1606 legte er die Banuswürde nieder, behielt jedoch die Stelle eines kommandierenden Generals jenseit der Donau. Er starb 1613 in Preßburg.

3) Joseph Kasimir, von Trakostian, geb. 4. März 1714, gest. 9. Nov. 1765, war seit 1734 im österreichischen Kriegsdienst. In der Schlacht bei Lobositz (1. Okt. 1756) befehligte er als Generalmajor die Reserve, beunruhigte nach der Schlacht bei Kolin den Rückzug der Preußen bei Moys, nahm an der Einnahme von Schweidnitz teil, half Olmütz verteidigen, wofür er zum Feldmarschalleutnant ernannt wurde, eroberte 96. Juli 1760 die Festung Glatz, ward aber bei Heidersdorf 21. Juni 1762 gefangen. Wieder frei, wurde er 1763 zum Generalfeldzeugmeister, später zum Generalkommandanten in Siebenbürgen befördert.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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