Decken [2]

Decken [2]

Decken, 1) Auguste von der, Romanschriftstellerin, geb. 30. Nov. 1828 in Bleckede an der Elbe als Tochter eines hannöverschen Justizamtmanns, trat erst in spätern Lebensjahren als Witwe des Majors v. d. D., mit dem sie nach 1866 in der Nähe von Göttingen, dann in Meiningen lebte, unter dem Pseudonym A. von der Elbe hervor, errang aber mit ihren phantasievollen und keineswegs alltäglichen Romanen rasch die Teilnahme größerer Leserkreise. Sie schrieb: »Chronika eines fahrenden Schülers« (Fortsetzung und Vollendung der Erzählung K. Brentanos, 8. Aufl., Heidelb. 1899); »Die Ricklinger« (Berl. 1880, 2. Aufl. 1895); »Die Brüder Meienburg« (Heidelb. 1881); »Lüneburger Geschichten« (Stuttg. 1883); »Der Heilandssänger« (das. 1884); »Aref der Hindu« (Freiburg 1884); »Der Bürgermeisterturm« (Berl. 1884); »Brausejahre« (Leipz. 1885, 2. Aufl. 1899); »Dornröschen« (das. 1886); »Souverain« (3. Aufl., Dresd. 1889); »Um ein Grafenschloß« (Berl. 1887); »Die Junker von Luzern« (Dresd. 1888); »Ein Sohn« (Freiburg 1889); »Eine alte Schuld« (Berl. 1890); »In seinen Fußstapfen« (das. 1891); »Wahre Liebe« (Stuttg. 1891); »Die Welt des Scheins« (das. 1892); »Eigenart« (das. 1893); »Lustige Geschichten« (Leipz. 1896); »Aussaat und Ernte« (Dresd. 1897, 2 Bde.); »Die Töchter des Obersten« (Jena 1897, 2 Bde.); »Der letzte Düsterhop« (das. 1899, 2 Bde.); »Onkel Wilhelms Gäste« (Dresd. 1899, 2 Bde.); »Kaiser und Arzt« (Berl. 1901, 2 Bde.); »Ehrgeiz« (das. 1903). Seit 1883 lebt die Dichterin in Hannover.

2) Karl Klaus von der, namhafter Afrikareisender, geb. 8. Aug. 1833 zu Kotzen (Mark Brandenburg), gest. 2. Okt. 1865, besuchte das Gymnasium zu Lüneburg, darauf die Kadettenschule in Hannover und trat 1851 in den hannöverschen Militärdienst, den er 1860 verließ, um sich der Erforschung Afrikas zu widmen. Im Oktober d. I. begann er die Reise von Kilwa nach dem Nyassasee, ward aber durch die Treulosigkeit seines arabischen Führers zur Umkehr genötigt. 1861 unternahm er mit Thornton von Mombas aus eine Expedition zum Kilimandscharo, nahm den See Jipe auf und zeigte, daß der ihn durchströmende Taweta ein Quellfluß des Pangani sei. Auf einer dritten Reise mit O. Kersten erstieg er 1862 den Kilimandscharo bis 4200 m, besuchte 1863 die Komoren, Seschellen und Maskarenen und kehrte dann nach Europa zurück, wo er sogleich eine neue große Expedition ausrüstete. Von Sansibar aus begab er sich im Juni 1865 mit zwei aus Europa herübergebrachten und in Sansibar zusammengesetzten Dampfern zur Dschubamündung. Nach Verlust des kleinern Dampfers erreichte er in dem größern 19. Sept. Berdera, wurde aber auf der Weiterfahrt durch ein Leck zum Verlassen des Dampfers gezwungen und in Berdera, wo er Hilfe suchte, ermordet. Dasselbe Schicksal erlitten drei seiner europäischen Begleiter, während die übrigen fünf und acht Neger sich nach Sansibar retten konnten. Die Ergebnisse von Deckens Reisen veröffentlichte O. Kersten in dem Werk »Baron K. K. von der Deckens Reisen in Ostafrika« (Leipz. 1869–79, 6 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • decken — decken …   Deutsch Wörterbuch

  • Decken — ist der Familienname folgender Personen: Adolphus Graf von der Decken (1807 1886), Wirklicher Geheimer Rath Arnold von der Decken (1779–1856), hannoverscher Generalmajor der Infanterie Auguste von der Decken, geb. Meyer, (1827 1908),… …   Deutsch Wikipedia

  • Decken — or von der Decken may refer to: Contents 1 People People von der Decken family, a German noble family (see the article in the German Wikipedia: Decken (Adelsgeschlecht)) …   Wikipedia

  • Decken [1] — Decken, über einen Gegenstand etwas ausbreiten, um denselben dadurch zu verbergen od. zu schützen, sowohl in eigentlichem als figürlichem Sinne: 1) den Meiler decken, mit Rasen u. Reisig belegen; 2) den Weinstock decken, niederlegen u. mit Erde… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Decken — Dêcken, verb. reg. act. einen Körper auf den andern ausbreiten; ingleichen mit einer Decke versehen. Das Tischtuch auf den Tisch decken, ingleichen den Tisch decken, das Tischtuch über denselben ausbreiten, um zu speisen. Es ist gedeckt, es ist… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • decken — decken: Das altgerm. Verb (Iterativintensivbildung) mhd. decken, ahd. decken, decchen, niederl. dekken, engl. to thatch, schwed. täcka gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der idg. Wurzel *‹s›teg »decken«, vgl. z. B. griech.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • decken — V. (Mittelstufe) etw. über etw. breiten Beispiel: Sie deckte ein Tuch über den Tisch. decken V. (Aufbaustufe) den Stürmer in einem Spiel unter Kontrolle halten Beispiel: Wenn du den Spieler genauer gedeckt hättest, wäre das Tor nicht gefallen.… …   Extremes Deutsch

  • decken — Vsw std. (8. Jh.), mhd. decken, ahd. decchen, deckon, as. thekkian Stammwort. Aus g. * þak ija Vsw. decken , auch in anord. þekja, ae. þeccan, afr. thekka. Vermutlich ein Denominativum zu Dach, eine kausativ intensive Bildung zu dem dort… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Decken [2] — Decken (von der D.), ausgebreitetes u. reich begütertes Geschlecht in Hannover, von welchem einige Glieder in neuster Zeit in den Grafenstand erhoben worden sind. Vgl. Schmersal, Nachrichten von dem Geschlecht der Herren v. d. D., Hamb. 1752; J.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Decken [1] — Decken, in der Jägersprache das Festhalten eines Schweines durch Hatzhunde, indem diese sich an die Gehöre, die Keulen oder an das Kurzwildbret (die Hoden) hängen; in der Technik eine Methode des Auswaschens (s.d.); in der Pferde und Hundezucht… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”