Dalhousie [2]

Dalhousie [2]

Dalhousie (spr. dälhūsĭ), 1) Fox Maule Ramsay, Lord Panmure, Graf von, geb. 22. April 1801, gest. 6. Juli 1874, diente bis 1831 in der Armee, trat 1835 ins Parlament, schloß sich den Whigs an und wurde nacheinander Unterstaatssekretär im Ministerium des Innern, Vizepräsident des Handelsamtes und 1846 Kriegsminister. 1852 verlor er dies Amt durch die Auflösung des Ministeriums Russell, erhielt es 1855 unter Palmerston wieder und führte dasselbe während der letzten Zeit des Krimkrieges und der Kämpfe mit Persien und China.

2) James Andrew Broun-Ramsay, Marquis von, Generalgouverneur von Britisch-Indien, Vetter des vorigen, geb. 22. April 1812, gest. 19. Dez. 1860, studierte in Oxford, gelangte 1837 ins Unterhaus und 1838 nach seines Vaters Tod ins Oberhaus. 1845 ward er Vizepräsident, 1841 Präsident des Handelsamtes und Mitglied des Geheimen Rates, verteidigte die Aufhebung der Kornzölle und widmete den Eisenbahnfragen besondere Aufmerksamkeit. Unter dem Ministerium Russell wurde er 1847 zum Generalgouverneur von Ostindien ernannt, wo er im Januar 1848 eintraf. Seine Regierung ist epochemachend für Indien geworden. Bald nach seiner Ankunft brach der zweite Pandschabkrieg aus, der 1849 mit Einverleibung des bisherigen Sikhstaats endete. Auch mit Birma wurde ein glücklicher Krieg geführt, der die Erwerbung des mittlern Teiles der jetzigen britischen Provinz Birma zur Folge hatte. D. erhielt dafür 1849 den Dank des Parlaments und wurde zum Marquis ernannt. Andre Erweiterungen des britischen Gebiets in Indien bewirkte D. ohne Kampf durch Einziehung mehrerer von eingebornen Fürsten beherrschter Vasallenstaaten; am wichtigsten war 1856 die Annexion des Königreichs Audh, dessen Radschahs durch ihre Mißregierung jeden Anspruch auf fernere Duldung verwirkt hatten. Besonders folgenreich war Dalhousies Verwaltung für die innere Entwickelung des Landes. Wesentlich auf seine Veranlassung entstand das meist durch Aktiengesellschaften erbaute Eisenbahnnetz; 4000 Meilen Telegraphenleitungen und 2000 Meilen Landstraßen wurden unter ihm angelegt. Auch die Errichtung von Gesundheitsstationen für Truppen wie Beamte sowie die Organisation einer geordneten Verwaltung im Pandschab wie in Birma war sein Verdienst. Aus Gesundheitsrücksichten legte D. im März 1856 sein Amt nieder und lebte seitdem zurückgezogen in England. Vgl. Edwin Arnold, History of the Marquis of Dalhousie's administration of British India (Lond. 1863–64, 2 Bde.); Trotter, Life of the Marquis of D. (das. 1889).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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