- Coronīni-Cronberg
Coronīni-Cronberg, 1) Johann Baptist Alexius, Graf von, österreich. Feldzeugmeister, geb. 16. Nov. 1794 in Görz, gest. 26. Juli 1880 bei Görz, diente 1814 im italienischen Freikorps unter Oberst Schneider, trat 1824 in modenesische, dann wieder in österreichische Dienste. 1836 ward erzum zweiten Erzieher des ältesten Sohnes des Erzherzogs Franz Karl, des jetzigen Kaisers Franz Joseph, ernannt. 1843 als Generalmajor und Brigadier in Südtirol mit der Bewachung der nach Italien führenden Pässe betraut, ward er 1849 Feldmarschalleutnant und Adlatus des kommandierenden Generals in Slawonien und Kroatien, 1850 Militär- und Zivilgouverneur im Banat und in der serbischen Woiwodschaft; 1854 befehligte er während des Krimkrieges das österreichische Observationskorps an der türkisch-russischen Grenze. Vom 28. Juli 1859 bis 19. Juni 1860 war C. Banus von Kroatien, dann, zum Feldzeugmeister befördert, Befehlshaber des 2. Korps. 1861 wurde er an Benedeks Stelle kommandierender General in Ungarn und trat 1865 in den Ruhestand.
2) Franz, Graf, österreich. Politiker, Sohn des vorigen, geb. 18. Nov. 1833 in Görz, gest. daselbst 25. Aug. 1901, nebst Taaffe mit dem jetzigen Kaiser Franz Joseph erzogen, studierte anfangs Philosophie und die Rechte, trat aber 1850 in ein Dragonerregiment und nahm 1867 als Oberst seinen Abschied. 1870 wurde er in den Görzer Landtag gewählt und zum Landeshauptmann ernannt; 1871 erhielt er ein Mandat in den Reichsrat, wo er anfangs zum Klub der Linken, später zum Fortschrittsklub gehörte, dessen Obmann er wurde; er trennte sich aber 1878 von ihm, da er Andrássys Orientpolitik, namentlich die Okkupation Bosniens, entschieden billigte und sie auch als Präsident der Delegation eifrig unterstützte. Am 14. Okt. 1879 ward er zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses erwählt, legte aber im März 1881 wegen Differenzen mit der Verfassungspartei das Amt nieder und bildete im Abgeordnetenhaus eine regierungsfreundliche Mittelpartei, den wenig zahlreichen Klub des liberalen Zentrums, auch »C.-Klub« genannt. 1895 legte er sein Abgeordnetenmandat, 1899 die Landeshauptmannstelle und das Landtagsmandat nieder, war aber seit März 1897 Mitglied des Herrenhauses.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.