Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation

Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation

Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation in Bochum, eins der größten Bergbau- und Hüttenunternehmungen Westdeutschlands, entstand 1854, produzierte zunächst Gußstahl und Gußstahlfabrikate, nahm aber Ende der 1860er Jahre auch den Steinkohlenbergbau auf. Gegenwärtig liefert die Gesellschaft Schienen, Schwellen, Glocken, Wagen- und Lokomotivradsätze, Federn, Herzstücke, Weichen, Geschütze, Material für Feldbahnen, Eisenbahnwagen etc. Außer den Gußstahlfabrikationsanlagen besitzt die Gesellschaft vier Steinkohlenzechen, die 1901/1902: 1,054,481 Ton. Kohlen, 198,053 T. Koks und 108,213 T. Preßkohlen produzierten. Der Gesamtabsatz der Gußstahlfabrik betrug 1900/1901: 206,267 T. im Werte von 38,3 Mill. Mk. Die Gesellschaft erwarb 1889 die Aktiengesellschaft für Stahlindustrie, die als selbständige Aktiengesellschaft fortgeführt wird. Die Produktion der Stahlindustrie belief sich 1900/1901 auf 62,376 T. im Werte von 10,5 Mill. Mk. Vier Hochöfen der Gesellschaft liefern das Roheisen. Die gesamten Aktiven repräsentierten Ende 1902 einen Buchwert von 42,1 Mill. Mk., davon Immobilien 8,2 Mill., Maschinen 2,8 Mill., Waren 2,6 Mill., Materialien 5,5 Mill., Kohlenzechen 10,3 Mill., Kasse, Wechsel, Debitoren und Effekten (einschließlich der Stahlindustriegesellschaft) 11,5 Mill. Mk. Ferner besitzt die Gesellschaft Eisensteingruben, Kalksteinfelder und Quarzitgruben. Das Aktienkapital beträgt 25,2 Mill. Mk., Reserven 6,2 Mill., Verbindlichkeiten 5,7 Mill. Mk. Die Wohlfahrtseinrichtungen sind bedeutend. Die Erträgnisse der Gesellschaft waren, der Konjunktur entsprechend, stark schwankend: 1899/1900 konnten 162/3 Proz. Dividende verteilt werden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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