Schweiß [1]

Schweiß [1]

Schweiß, das Absonderungsprodukt der Schweißdrüsen, die knäuelförmig gewunden bis in die Unterhaut hineinragen (s. Hautdrüsen). Ihre Zahl wird auf mehr als 2 Mill. geschätzt; am reichlichsten sind damit Handfläche und Fußsohle versehen. Der S. bildet eine farblose, klare Flüssigkeit, die sauer reagiert und einen eigentümlichen, durch flüchtige Fettsäuren veranlaßten Geruch besitzt. Er enthält neben ca. 99,5 Proz. Wasser geringe Mengen von Fett, Spuren von Harnstoff und unerhebliche Quantitäten von anorganischen Salzen, außerdem flüchtige Fettsäuren (Ameisen-, Essig-, Butter-, Propionsäure etc.). Das Schwitzen ist eine echte Sekretion, die ihr Analogon etwa in der Speichelabsonderung findet und wie diese von der Erregung besonderer Sekretionsnerven abhängig ist. Die Schweißnerven erhalten ihre Erregungen während des Lebens von bestimmten Stellen des Zentralnervensystems (Schweißzentren) aus, und die Drüsen verharren für immer in Ruhe, sobald man sie aus ihrer Verbindung mit diesen Apparaten gebracht hat. Auf den Einfluß des Nervensystems deuten auch der Angstschweiß, der Todesschweiß etc. Die Absonderung von S. kann krankhaft vermehrt sein (s. Hyperhidrosis). Auch in der Rekonvaleszenz von schweren fieberhaften Krankheiten treten oft reichliche Schweiße auf. Die kritischen Schweiße kündigen die Besserung eines Krankheitszustandes mit sehr raschem Fieberabfall, so insbes. bei Wechselfieber und Lungenentzündung, an. Aufhören der Schweißsekretion beobachtet man bei Fieberkranken, besonders während raschen Ansteigens der Temperatur. Sehr starkes Schwitzen kann einen Frieselausschlag herbeiführen (s. Friesel). Gegen die erschöpfenden (kolliquativen, hektischen) Schweiße der Schwindsüchtigen werden Atropin, Salizylstreupulver etc. häufig mit gutem Erfolg angewandt. Zur Belebung der verminderten Hauttätigkeit, nach Erkältungen, auch bei Nierenleiden etc. wird starker S. künstlich hervorgerufen (vgl. Schweißtreibende Mittel). Über Fußschweiß und Englischen Schweiß s. d.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Schweiß — der; es; nur Sg; 1 die salzige Flüssigkeit, die aus der Haut kommt, wenn einem heiß ist <jemandem steht der Schweiß auf der Stirn; jemandem bricht der Schweiß aus allen Poren; jemandem läuft der Schweiß in Strömen herunter>: Er wischte sich …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Schweiß — (Sudor), die tropfbar flüssige Hautausdünstung, die durch die Schweißdrüsen der Lederhaut abgesondert und durch deren Ausführungsgang, den Schweißkanal, nach der Oberfläche der Haut geleitet wird, wo sie durch die Schweißporen hervortritt [Tafel …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schweiß — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • schwitzen Bsp.: • (Der) Schweiß rann ihr von der Stirn …   Deutsch Wörterbuch

  • Schweiß — Schweiß, 1) Feuchtigkeit, welche sich tropfenweise an einem Gegenstande anhängt u. aus demselben heraustritt; 2) die Soole, welche aus Schwitzquellen (s.d.u. Salzwerk A) hervorfließt; 3) eins der ersten Destillationsproducte beim Pechsieden, s.d …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schweiß [2] — Schweiß, in der Jägersprache das Blut der Jagdtiere und der Hunde, daher auch schweißen statt bluten …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schweiß [2] — Schweiß, in der Jägersprache das Blut aller Jagdtiere, auch wohl des Hundes …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schweiß — (sudor) nennt man die Hautausdünstung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet u. tropfbarflüssig wird. Seine Absonderung geschieht in den äußerst zahlreichen S.drüschen der Lederhaut, und er wird aus diesen durch ihre Ausführungsgänge, welche… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Schweiß — ↑Sudor …   Das große Fremdwörterbuch

  • Schweiß — Schweiß: Die germ. Substantive mhd., ahd. sweiz̧, niederl. zweet, aengl. swāt, aisl. sveiti bezeichnen seit alters die körperliche Ausdünstung bei Erhitzung und Krankheit. Sie gehen mit verwandten Wörtern gleicher Bedeutung in andern idg.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schweiß — der; es, e Plural selten (Jägersprache auch für Blut des Wildes) …   Die deutsche Rechtschreibung

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