- Schleinitz
Schleinitz, 1) Alexander, Graf von, preuß. Staatsminister, geb. 29. Dez. 1807 in Blankenburg am Harz, gest. 19. Febr. 1885, trat 1828 in den preußischen Staatsdienst, ward 1835 Gesandtschaftsattaché, 1841 vortragender Rat im Ministerium des Auswärtigen, im Juli 1848 Minister des Auswärtigen im Ministerium Camphausen, gab aber diese Stellung nach wenigen Tagen wieder auf und vertrat hierauf Preußen am hannoverschen Hof. Im Mai 1849 leitete S. die Friedensverhandlungen mit Dänemark, übernahm im Juli 1849 im Ministerium Brandenburg wieder das Auswärtige, trat aber 26. Sept. 1850 zurück, lebte in Koblenz in nahem Verkehr mit dem Hofe des Prinzen von Preußen, nach dessen Regierungsantritt er von November 1858 bis Oktober 1861 wieder Minister des Auswärtigen und als solcher Bismarcks Vorgesetzter war. 1861–85 Minister des königlichen Hauses, ward er 1879 Graf. Vgl. »Fürst Bismarcks Briefwechsel mit dem Minister Freih. v. S. 1858–1861« (Stuttg. 1905); »Aus den Papieren der Familie von Schleinitz«, mit einer Vorbemerkung von F. v. Zobeltitz (Berl. 1905); »Geschichte des Schleinitzschen Geschlechts« (das. 1898).
2) Georg Emil Gustav, Freiherr von, deutscher Admiral, geb. 17. Juni 1834 in Bromberg, trat 1849 in die preußische Marine, machte 1856 die Fahrt der Korvette Danzig nach Marokko und als Leutnant zur See die Expedition nach Ostasien (1860 bis 1862) mit, kämpfte 1864 auf der Arkona bei Jasmund gegen die Dänen, ward sodann Dezernent in der Admiralität, unternahm 1869–71 als Kommandant der Arkona eine Weltreise, befehligte, nachdem er 1871–73 wieder Dezernent in der Admiralität gewesen, 1874–76 die Korvette Gazelle auf einer wissenschaftlichen Reise nach der Südsee, ward sodann Vorstand des Hydrographischen Instituts, 1883 Konteradmiral, nahm 1886 als Vizeadmiral den Abschied und war bis 1888 im Dienst der Neuguinea-Kompanie Landeshauptmann von Neuguinea. Gegenwärtig lebt S. auf Haus Hohenborn bei Pyrmont.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.