Riegel

Riegel

Riegel, 1) Herman, Kunstschriftsteller, geb. 27. Febr. 1834 in Potsdam, gest. 13. Aug. 1900 in Braunschweig, studierte anfänglich Rechtswissenschaft, widmete sich dann der Kunstwissenschaft, war 1869–71 Direktor des städtischen Museums in Leipzig und wurde dann Direktor des herzoglichen Museums und Professor an der Technischen Hochschule in Braunschweig. Er schrieb: »Cornelius, der Meister der deutschen Malerei« (Hannov. 1866); »Deutsche Kunststudien« (das. 1868); »Italienische Blätter« (das. 1871; u. Aufl., Berl. 1898); »Grundriß der bildenden Künste« (Hannov. 1865; 4. Aufl. u. d. T.: »Die bildenden Künste«, Frankf. a. M. 1895); »Geschichte des Wiederauflebens der deutschen Kunst zu Ende des 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts« (das. 1876); »Kunstgeschichtliche Vorträge und Aufsätze« (Braunschw. 1877); »Geschichte der Wandmalerei in Belgien seit 1856« (Berl. 1882); »Peter Cornelius« (das. 1883); »Beiträge zur niederländischen Kunstgeschichte« (das. 1882, 2 Bde.) und »Beiträge zur Kunstgeschichte Italiens« (Dresd. 1898). Auch gab er J. A. Carstens' Werke (Leipz. 1869–84, 3 Bde.) heraus und begründete 1885 den Allgemeinen deutschen Sprachverein, dessen Leitung er 1893 niederlegte. Im Sinne dieses Vereins schrieb er: »Ein Hauptstück von unserer Muttersprache« (2. Aufl., Braunschw. 1888), »Der allgemeine deutsche Sprachverein« (Heilbronn 1885) u. a.

2) Franz, Mediziner, geb. 9. Febr. 1843 in Würzburg, gest. 26. Aug. 1904 in Ems, studierte in Würzburg, wurde daselbst Assistent Bambergers, 1874 Direktor der innern Abteilung des Bürgerhospitals in Köln und 1879 Professor und Direktor der Klinik in Gießen. Er arbeitete über die Veränderungen der Piagefäße infolge von Reizung sensibler Nerven (mit Jolly), über den Einfluß des Nervensystems auf den Kreislauf und die Körpertemperatur, über Geschwülste im Mittelfellraum, über Magenkrankheiten, besonders über die Beziehungen zwischen Magenkrebs und Salzsäureausscheidung im Magensaft, ferner untersuchte R. die Unregelmäßigkeit des Herzschlages, die Bedeutung des Venenpulses, in Inkongruenz in der Tätigkeit beider Herzhälften etc. Er schrieb: »Die Atembewegungen« (Würzb. 1873); »Caffein bei Herzkrankheiten« (Wiesbad. 1884); »Zur Lehre von der Herzirregularität« (das. 1891); »Die Erkrankungen des Magens« (in Nothnagels »Pathologie und Therapie«, Wien 1897, 2 Tle.; 1. Teil in 2. Aufl. 1903); für Gerhardts »Handbuch der Kinderkrankheiten« bearbeitete er die Krankheiten des Herzbeutels und der Atmungsorgane, für Leydens »Handbuch der Ernährungstherapie« die Ernährungstherapie bei Krankheiten des Verdauungskanals.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Riegel — steht für: Riegel (Maschinenelement), eine bewegbare Vorrichtung zum Verschluss von Türen, Läden, Fenstern, Truhen usw. Riegel (Militär), eine Abriegelung Riegel (Süßware), eine meist süße Zwischenmahlzeit Riegel (Bauteil), im Fachwerkbau der… …   Deutsch Wikipedia

  • Riegel — (safety bolt lock; enclenchement de sûreté; collegamento di sicurezza mediante catenacci) sind im Eisenbahnsicherungswesen übliche mechanische oder elektrische Vorrichtungen zur Festlegung von Weichenzungen, Gleissperren u. dgl., zur Überwachung… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Riegel — Sm std. (11. Jh.), mhd. rigel Querholz , ahd. rigil, mndd. regel Stammwort. Herkunft unklar. Vgl. lit. ràkti sich schließen , lit. rãktas Schlüssel und mit Vollstufe der ersten Silbe gr. arkéō ich wehre ab, helfe , l. arcēre verschließen , heth.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Riegel [1] — Riegel, 1) ein langes, meist vierkantiges Stück Holz; 2) (beim Schiffsbau Riegelung), kurze Stücken Holz od. Balken, welche Wände, Säulen od. Ständer horizontal verbinden; daher Riegelwand, s. Bundwand, u. Riegelwerk, so v.w. Fachwerk; vgl.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Riegel [2] — Riegel, Marktflecken im Amte Kenzingen des badischen Oberrheinkreises, am Einfluß der Dreisam in die Elz u. an der badischen Staatsbahn; 1900 Ew. Hier capitulirten am 6. Juli 1849 badische Insurgenten an die Preußen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Riegel — Riegel, s. Fachwand, Bd. 3, S. 533, und Schloß …   Lexikon der gesamten Technik

  • Riegel — Riegel, Hermann, Kunsthistoriker, geb. 27. Febr. 1834 zu Potsdam, seit 1871 Direktor des herzogl. Museums und Prof. an der Technischen Hochschule in Braunschweig, Stifter des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, dessen »Zeitschrift« er 1886 93… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Riegel — Riegel: Das auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Wort mhd. rigel, ahd. rigil, mnd. regel (↑ Reling) bedeutete ursprünglich ganz allgemein »Stange, Querholz«, dann speziell »Querholz oder Bolzen zum Verschließen«. Es hängt im germ. Sprachbereich… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Riegel — Rie|gel [ ri:gl̩], der; s, : 1. Vorrichtung mit verschiebbarem, länglichem Metallstück o. Ä. zum Verschließen von Türen, Toren, Fenstern: den Riegel an der Tür vorschieben, zurückschieben. Syn.: ↑ Sperre. Zus.: Eisenriegel, Fensterriegel,… …   Universal-Lexikon

  • Riegel — 1. Besser ein hölzerner Riegel als eine offene Thür. Dän.: Bedre en træ laas end aaben dor. (Prov. dan., 53.) 2. Besser ein kleiner Riegel als gar keiner. Dän.: Bedre er liden nagle for huus end slet ingen. (Bohn I, 350.) 3. Besser ein Riegel zu… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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