Patna

Patna

Patna, Division der britisch-ind. Leutnantgouverneurschaft Bengalen, 61,243 qkm mit (1901) 15,514,987 Einw., darunter 13,719,793 Hindu, 1,786,707 Mohammedaner, 7350 Christen, bildet eine fruchtbare, vom Ganges durchflossene Ebene. Da in trocknen Jahren der Regen nicht ausreicht, sind Kanäle vom Son und Gandak zur künstlichen Bewässerung abgeleitet worden. Reis, Gerste, Hirse, Mohn zur Opiumgewinnung, Indigo und Baumwolle sind die wichtigsten Ackerbauerzeugnisse. – Die gleichnamige Hauptstadt und zugleich die der Provinz Bihar (bei den Eingebornen Azimabad), 53 m ü. M., am rechten Gangesufer und an der East-India-Bahn, auf hohem, vor Überschwemmungen gesichertem Uferrand, hat enge, unregelmäßige und unsaubere Straßen, das P. College, große Geschäftsviertel mit vielen Basaren und Gärten, die sich am Flußufer fast 30 km westlich bis Bankipur hinziehen, das eine besuchte Moschee und das Grab Schah Arganis (beim Muharremfest 100,000 Pilger) enthält, und (1901) 134,785 Einw. (99,401 Hindu, 34,622 Mohammedaner, 683 Christen). Sie treiben Fabrikation von Opium, Baumwoll- und Töpferwaren, Salpeter und Indigo, lebhafte Schiffahrt auf dem Ganges und Handel (besonders nach Nepal und Kalkutta) mit Opium, für das P. Hauptvertriebsort ist, Ölsaaten und Salz. Gegenüber, an der Mündung des Gandak, liegt Hadschipur mit (1901) 21,392 Einw., Wallfahrtsort der Hindu und vielbesuchter Meßplatz. Die Garnison von P. liegt 14 km oberhalb am Ganges in Dinapur (s. d.). – Die ursprünglich Pâṭaliputra, bei den Griechen Palibothra genannte Stadt war unter den Herrschern von Magadha, namentlich unter Tschandragupta (300 v. Chr.), die bedeutendste Stadt Indiens. Um 250 v. Chr. tagte hier ein großes (angeblich das dritte) Konzil von Buddhisten. Unter den Mogulkaisern war P. Sitz des Gouverneurs von Bihar; später errichteten Engländer (um 1615), Dänen, Holländer, Franzosen hier Faktoreien; seit 1763 gehören Land und Stadt den Engländern. 1863 fand hier ein Aufstand statt, der rasch unterdrückt wurde.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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