Paskewitsch

Paskewitsch

Paskewitsch, Iwan Fedorowitsch, Graf von Eriwan, Fürst von Warschau, russ. Feldherr, geb. 19. Mai 1782 in Poltawa, gest. 13. Febr. 1856 in Warschau, ward von Katharina II. in das Pageninstitut zu Petersburg aufgenommen und von Paul I. zu seinem Leibpagen ernannt. Seit 1800 Leutnant im Preobraschenskischen Regiment, erwarb er sich im Feldzug in der Moldau (1806) unter General Michelson den Ehrendegen der Tapferkeit und ward, nachdem er beim Sturm auf Braila (1809) schwer verwundet worden, zum Obersten und 1810 zum Generalmajor ernannt. 1812 nahm er als Divisionsgeneral bei der Westarmee unter dem Fürsten Bagration an den Schlachten von Smolensk, Borodino, Wjasma und Krasnoi Anteil. In der Schlacht bei Leipzig eroberte er 19. Okt. 29 Geschütze und ward nachher mit seiner Division entsendet, um Magdeburg und Hamburg zu blockieren. An der Einnahme von Paris hatte er bedeutenden Anteil. 1817–20 begleitete er den Großfürsten Michael auf seinen Reisen und ward 1824 Generaladjutant des Kaisers. Im Kriege Rußlands gegen Persien siegte er 26. Sept. 1826 über Abbas Mirza bei Jelissawetpol. Zum Oberbefehlshaber an Jermolows Stelle ernannt, eroberte er 1827 das persische Armenien, erstürmte 13. Okt. Eriwan (wofür er den Beinamen Eriwanskij erhielt) und schloß 22. Febr. 1828 den Frieden von Turkmantschai ab. In dem Kriege gegen die Türkei drang er 1828 in die asiatische Türkei ein, erstürmte neun Festungen und eroberte die Paschaliks Achalzych, Kars und Bajesid. Nach der Erstürmung von Erzerum 1829 ward er zum Feldmarschall ernannt. 1830 unterwarf er Daghestan. 1831 übernahm er nach dem Tode des Feldmarschalls Diebitsch 26. Juni in Pultusk den Oberbefehl in Polen und beendete durch die Erstürmung Warschaus 6. und 7. Sept. 1831 diesen Krieg, was ihm die Fürstenwürde und die Statthalterschaft von Polen verschaffte. Am 26. Febr. 1832 vollzog er das organische Statut, durch das Polen mit Rußland vereinigt und die Verwaltung des Landes festgestellt ward. 1849 befehligte er in Ungarn und zwang 10. Aug. Görgei zur Kapitulation von Világos. Bei seinem 50jährigen Dienstjubiläum im Oktober 1850 ward er vom Kaiser von Österreich sowie vom König von Preußen zum Feldmarschall ernannt. Im April 1854 übernahm er auf den ausdrücklichen Wunsch des Kaisers Nikolaus den Oberbefehl an der Donau, erhielt aber bei Silistria eine Kontusion, die ihn nötigte, die Armee zu verlassen. Er übernahm wieder die Statthalterschaft in Warschau, wo ihm 1869 ein Denkmal errichtet wurde. Einen Teil von P.' Leben beschrieb Tolstoi (Par. 1835). Vgl. Stcherbatow, Le Feld-Maréchal Prince P. (franz. Ausg., Petersb. 1888–99, 6 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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