- Olearĭus
Olearĭus (latinisiert für Ölschläger), 1) Adam, einer der besten deutschen Prosaiker seiner Zeit, geb. 1603 in Aschersleben, gest. 22. Febr. 1671 in Gottorp, studierte in Leipzig, nahm im Auftrage des Herzogs Friedrich III. von Holstein-Gottorp an der aus Flemings (s. d.) Leben bekannten Gesandtschaftsreise nach Persien teil und veröffentlichte nach seiner Rückkehr 1639 die in mehrfacher Beziehung merkwürdige Beschreibung seiner Reise u. d. T.: »Beschreibung der moskowitischen und persischen Reise« (Schlesw. 1647 u. ö.). In Persien mit der Landessprache vertraut geworden, lieferte er auch eine Übersetzung von Saadis »Gulistan« u. d. T.: »Persianisches Rosenthal etc.« (Schlesw. 1654 u. 1660). O. blieb im Gottorpschen Dienst und wurde 1651 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. Vgl. Grosse, Adam O. (Aschersl. 1867, Programm).
2) Gottfried, namhafter Theolog, geb. 1603, gest. 20. Febr. 1685 als Superintendent in Halle, war der Sohn des Johann O. (geb. 1546, gest. 1623 als Superintendent in Halle) und der Vater des Johann O. (geb. 1639, gest. 1713 als Professor der Theologie in Leipzig), der gleich in der ersten Nummer der »Acta Eruditorum« (s. b.) als Mitarbeiter auftrat. Sein Bruder Johann O., geb. 17. Sept. 1611 in Halle, gest. 14. April 1684 in Weißenfels als Generalsuperintendent, war ein fruchtbarer Dichter geistlicher Lieder. Nicht zu verwechseln mit ihm, weil gleichfalls auf hymnologischem Gebiete tätig, ist Johann Christoph O., Sohn des Johann Gottfried O. (geb. 1635, gest. 1711 als Konsistorialrat in Arnstadt) und Enkel von Gottfried O., geb. 1668, gest. 1747 als Superintendent in Arnstadt, der sich auch als Numismatiker bekannt gemacht hat.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.