Oldenburgisches Haus

Oldenburgisches Haus

Oldenburgisches Haus, weitverzweigtes europäisches Fürstengeschlecht, dessen Bedeutung vom Jahre 1424 her datiert, wo Graf Dietrich der Glückselige von Oldenburg (gest. 1440; auch Theodorich Fortunat genannt) in zweiter Ehe Hedwig, die Tochter Herzog Gerhards VI. und Erbin von Schleswig-Holstein, heimführte. Von seinen drei Söhnen gründeten zwei, Christian (VIII., gest. 1481) und Gerhard (gest. 1500), langlebige Linien: jener durch seine Wahl zum König in Dänemark (1448)

A. den königlich dänischen Ast, der wegen Christians Ausrufung zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein (1460) seit etwa 1620 auch als Linie Holstein-Glückstadt bezeichnet wurde und 1863 mit Friedrich VII. von Dänemark ausstarb; Gerhard dagegen ist seit 1454 der Fortsetzer

B. des gräflichen Hauses Oldenburg, erloschen 1667 mit Anton Günter (s. Oldenburg, Geschichte, S. 28). – Vom königlich dänischen Ast abstammende Zweige gibt es noch zwei: den gottorpschen und den sonderburgschen.

C. Das Haus Gottorp stammt ab von Herzog Adolf (gest. 1586), drittem Sohne des Königs Friedrich I. von Dänemark, und hat eine ganze Anzahl weiterer Zweige getrieben. Der seinem ältern Zweige zugehörige Herzog Karl Friedrich von Gottorp (gest. 1739) heiratete 1725 Anna (gest. 1728), eine Tochter des Zaren Peter d. Gr.: ihr Sohn ist Zar Peter III. (gest. 1762), von dem das gegenwärtig noch regierende kaiserliche Haus Rußland abstammt. Von dem dem jüngern Zweige zugehörigen Bischof Christian August von Lübeck sind zwei weitere Verzweigungen abzuleiten: a) die königlich schwedische Linie, gestiftet 1751 durch die Wahl Adolf Friedrichs (gest. 1771) zum König von Schweden und erloschen mit Gustav IV. (abgesetzt 1809, gest. 1837) oder seinem Sohne, dem Prinzen Gustav von Wasa (gest. 1877); b) die herzoglich oder (seit 1815, resp. 1829) großherzoglich oldenburgische Linie, herstammend von Adolf Friedrichs Brüdern Friedrich August (gest. 1785) und Georg Ludwig (gest. 1763), s. Oldenburg, Geschichte, S. 29. Nur wenig jünger als der gottorpsche Ast ist die Linie

D. Holstein-Sonderburg, abstammend von Herzog Johannes dem Jüngern (gest. 1622), drittem Sohne des Königs Christian III. von Dänemark. Diese Linie ist die Mutter der beiden lebenden Schwesterhäuser a) Holstein-Augustenburg und b) Holstein-Beck oder (seit 1825) Holstein-Glücksburg; außerdem gehören ihr zu die ausgestorbenen Zweige: Norburg (gest. 1722), Plön (gest. 1761), Wiesenburg (gest. 1744) und (älteres) Glücksburg (gest. 1779). Vgl. auch Schleswig-Holstein (Geschichte). Dem jüngern (Beck-) Glücksburger Zweige gehören an die königlichen Häuser Dänemark (seit 1863; s. Christian IX.), Griechenland (seit 1862; s. Georg 9) und (seit 1905) Norwegen (s. d., S. 803).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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