Kupffer

Kupffer

Kupffer, 1) Adolf Theodor von, Physiker, geb. 18. Jan. 1799 in Mitau, gest. 4. Juni (23. Mai) 1865 in Petersburg, war 1824–28 Professor der Physik und Chemie in Kasan, dann Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Petersburg und Direktor der 1843 daselbst errichteten magnetisch-meteorologischen Zentralanstalt. Er lieferte zahlreiche Untersuchungen über Meteorologie und Erdmagnetismus, leitete die Errichtung von Sturmsignalen längs der russischen Küsten und veranlaßte die Einführung eines neuen Alkoholometers in Rußland. Er schrieb: »Handbuch der Alkoholometrie« (Berl. 1865).

2) Karl von, Anatom, geb. 14. Nov. 1829 zu Lesten in Kurland, gest. 16. Dez. 1902 in München, studierte in Dorpat, wurde 1858 Prosektor und außerordentlicher Professor an der dortigen Universität, ging 1866 als Professor und Direktor der Anatomie nach Kiel, 1876 nach Königsberg und 1880 nach München. Er arbeitete vom vergleichend anatomischen Standpunkt über den feinern Bau und die Entwickelung des Rückenmarks, über den feinern Bau der elektrischen Organe, über das Hemmungsvermögen der Muskeln gegenüber örtlich auf sie einwirkenden Reizen, über den Einfluß des Vagus und Splanchnicus auf die Darmperistaltik, über die Entwickelung der Harn- und Geschlechtsorgane, der Milz, der Bauchspeicheldrüse, über die Entstehung der Allantois und der Gastrula der Wirbeltiere, über die Gastrulation in den meroblastischen Eiern der Wirbeltiere, über die Befruchtung des Neunaugeneies, über die Stammesgeschichte der Vögel, die Entwickelung der Knochenfische, der Aszidien etc. Hervorragende Bedeutung haben seine Arbeiten über die Entwickelung des Kopfskeletts. Er lieferte auch Beiträge zur Anthropologie der ostpreußischen Bevölkerung und nahm Anteil an den Bestrebungen zur Erforschung der deutschen Meere. In seinen »Biologischen Problemen« näherte er sich in einem gewissen Grade dem Neovitalismus. Er schrieb: »Untersuchungen über die Textur des Rückenmarks und die Entwickelung seiner Formelemente« (mit Bidder, Leipz. 1857); »Die Stammverwandtschaft zwischen Aszidien und Wirbeltieren« (Bonn 1870); »Laichen und Entwickelung des Ostseeherings« (Berl. 1878); »Immanuel Kants Schädel« (mit Bessel-Hagen, Königsb. 1880); »Epithel und Drüsen des menschlichen Magens« (Münch. 1883); »Gedächtnisrede auf Theodor Bischoff« (das. 1884); »Studien zur vergleichenden Entwickelungsgeschichte des Kopfes der Kranioten« (das. 1893–1900, 4 Hefte).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Kupffer-Sternzelle — Die Kupffer Sternzellen, auch kupffersche Sternzellen oder Browicz Kupffer Zellen, nach den Entdeckern Karl Wilhelm von Kupffer und Tadeusz Browicz, sind sternförmige Makrophagen (Fresszellen) der Leber mit ovalem Zellkern. Sie befinden sich im… …   Deutsch Wikipedia

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  • Kupffer cell — Kupf·fer cell ku̇p fər also Kupf·fer s cell fərz n a fixed macrophage of the walls of the liver sinusoids that is stellate with a large oval nucleus and the cytoplasm commonly packed with fragments resulting from phagocytic action Kupffer Karl… …   Medical dictionary

  • Kupffer-Sternzellen — Kụpffer Stẹrnzellen [nach dem dt. Anatomen K.Kupffer SternzellenW. von Kupffer, 1829 1902]: sternförmig verzweigte Endothelzellen der Leberkapillaren, deren Ausläufer untereinander in Verbindung treten (die Sternzellen sind amöboid beweglich,… …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Kupffer cell — ▪ anatomy       any of the stellate (star shaped) cells in the linings of the liver sinusoids. The sinusoids are microscopic blood channels. The Kupffer cells are phagocytic, i.e., capable of ingestion of other cells and of foreign particles.… …   Universalium

  • Kupffer-Sternzellen — Kụpffer Sternzellen   [nach dem Anatomen Karl W. von Kupffer, * 1829, ✝ 1902], mit langen Fortsätzen versehene Bindegewebezellen in der Leber der Wirbeltiere, die befähigt sind, durch Phagozytose dem Pfortaderkreislauf körpereigene (z. B.… …   Universal-Lexikon

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