- Köppen
Köppen, 1) Peter von, russ. Geograph und Altertumsforscher, geb. 19. Febr. 1793 in Charkow, gest. 4. Juni 1864 in Karabagh, besuchte die Charkower Universität und trat 1814 zu Petersburg in den Staatsdienst, erhielt 1836 eine Stelle im Ministerium der Reichsdomänen, bereiste wiederholt Rußland zu geographischen, ethnographischen und archäologischen Zwecken und zog sich 1860 auf sein Gut Karabagh in der Krim zurück. Seine Hauptschriften sind: »Altertümer am Nordgestade des Pontus« (Wien 1823); »Materialien zur Kulturgeschichte Rußlands« (1825); »Geschichte des Weinbaues und Weinhandels in Rußland« (Petersb. 1832); »Krimsche Sammlungen« (russ., das. 1837); »Taurica« (das. 1840); »Über die Deutschen im St. Petersburger Gouvernement« (das. 1850); »Statistische Reise ins Land der Donischen Kosaken« (das. 1852); »Areal- und Bevölkerungsverhältnisse Rußlands« (das. 1859); »Die vorzüglichsten Seen und Flußmündungen Rußlands« (das. 1860). Auch gab er eine »Ethnographische Karte des europäischen Rußland« (Petersb. 1851, 4 Blatt) heraus.
2) Karl Friedrich Albert, Pandektist, geb. 17. Dez. 1822 zu Goldberg in Mecklenburg-Schwerin, gest. 13. Mai 1898 in Lichtenthal (Baden), habilitierte sich 1853 als Privatdozent für römisches Recht in Jena und wurde hier 1856 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1857 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor nach Marburg, 1864 nach Würzburg, 1872 an die neue Reichsuniversität in Straßburg. Er schrieb unter anderm: »Die Erbschaft« (Berl. 1856); »System des heutigen römischen Erbrechts« (Jena 1862–64); »Der obligatorische Vertrag unter Abwesenden« (Jena 1871); »Der Fruchterwerb des bonae fidei possessor« (das. 1872); »Lehrbuch des heutigen römischen Erbrechts« (Würzb. 1886–88,2 Abtlgn.).
3) Wladimir, Meteorolog, Sohn von K. 1), geb. 25. (13.) Sept. 1846 in St. Petersburg, studierte in Petersburg, Heidelberg und Leipzig, war 1872 und 1873 Assistent am physikalischen Zentralobservatorium in Petersburg und wurde 1875 Abteilungsvorstand an der deutschen Seewarte in Hamburg. Seit 1903 steht er der Drachenstation der Seewarte in Groß-Borstel bei Hamburg vor. K. hat die Meteorologie auf fast allen Gebieten bedeutend gefördert, namentlich sind seine Arbeiten über periodische Witterungserscheinungen und über synoptische und maritime Meteorologie von großem Einfluß auf die Entwickelung der Witterungskunde gewesen. Er redigierte (mit Hann) 1884–91 die »Meteorologische Zeitschrift«, 1892–93 die von der Seewarte herausgegebenen »Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie« und schrieb: »Grundlinien der maritimen Meteorologie« (Hamb. 1899) und »Klimalehre« (in der Sammlung Göschen, Leipz. 1899).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.