Goldpurpur

Goldpurpur

Goldpurpur (Cassius' G, Aurum stannopraecipitatum), der Niederschlag, der durch eine Lösung von Zinnchlorür mit Zinnchlorid in einer verdünnten Lösung von Goldchlorid entsteht, und dessen Farbe unabhängig ist von dem Verhältnis des Zinnchlorürs zum Zinnchlorid und von dem Grade der Verdünnung. Reines Zinnchlorür fällt aus konzentrierter Goldchloridlösung braunes Goldzinn und nur bei sehr starker Verdünnung G. G. bildet ein braunes, purpurrotes oder schwarzes Pulver, nimmt beim Drücken Metallglanz an, ist unlöslich in Wasser, löst sich aber, solange er noch feucht ist, mit Purpurfarbe in Ammoniak. Man erhält eine Lösung von G. beim Behandeln einer Legierung von Gold, Zinn und Silber mit Salpetersäure, Übergießen des ausgewaschenen schwarzen Pulvers mit Ammoniak und Dialysieren der Lösung bis zum Verschwinden des Ammoniakgeruches. G. besteht aus einer Mischung von kolloidalem Gold mit kolloidaler Zinnsäure (vgl. Gold, S. 83). Man benutzt ihn zur Darstellung von Rubinglas und in der Glas- und Porzellanmalerei zur Erzeugung violetter, karmin- und rosenroter Farben. G. wurde von Andreas Cassius in Leiden entdeckt und 1685 von dessen Sohn beschrieben.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Goldpurpur — Goldpurpur, vermutlich sein verteiltes, auf voluminösen Stoffen, besonders Zinnsäure (auch Magnesia und Tonerde) niedergeschlagenes Gold. Meistens wird dieser schon von Cassius 1668 entdeckte Goldpurpur durch Fällung von Goldchlorid durch… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Goldpurpur — (Purpur des Cassius), ein zuerst von Cassius in Leyden 1683 dargestelltes Goldpräparat, welches zur Bereitung des Rubinglases (s.u. Glas) u. in der Porzellanmalerei angewendet wird. Man erhält ihn, indem man eine sehr verdünnte Lösung von… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Goldpurpur — Kolloidale Goldlösung Goldpurpur (auch Cassius scher Purpur oder Cassius Gold) ist ein vor 1676 von Andreas Cassius in Leiden entwickeltes Farbpigment. Es wird durch Reduktion von Gold III chlorid in wässriger Lösung mit Zinn II chlorid… …   Deutsch Wikipedia

  • Goldpurpur — Gọld|pur|pur 〈m.; s; unz.〉 aus Lösungen ausgeschiedenes, feinverteiltes Gold zum Rotfärben von Porzellan u. Glas * * * Goldpurpur,   cassiusscher Goldpurpur …   Universal-Lexikon

  • Goldpurpur, der — Der Goldpurpur, des s, plur. inus. ein purpurrother Goldlack, welcher aus dem mit Gold gesättigten Königswasser vermittelst einer Zinn Solution niedergeschlagen wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • cassiusscher Goldpurpur — cạssiusscher Goldpurpur,   tiefrote bis violettfarbene beständige Adsorptionsverbindung von kolloidal verteiltem Gold mit kolloidalem Zinndioxid, die bei der Reduktion einer Lösung von Gold(III) Salzen mit Zinn(II) chlorid entsteht. Cassiusscher …   Universal-Lexikon

  • Cassius' Goldpurpur — Cassius Goldpurpur, s. Goldpurpur …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Cassius-Goldpurpur — Cạs|si|us Gold|pur|pur [nach dem dt. Arzt A. Cassius (ca. 1600–1673)]: auf kolloidales Gold zurückgeführte Rotfärbung einer wässrigen Lsg. aus Zinn(II) chlorid u. Goldsalzen, die zur Glas u. Keramikfärbung dienen kann …   Universal-Lexikon

  • Glaspasten — Glaspasten, Gläser, die durch Zusatz von Metalloxyden bunt gefärbt sind u. vorzugsweise zur künstlichen Nachbildung von Edelsteinen u. zur Glasmosaik (Römische Mosaik) verwendet werden Die Grundmasse der eigentlichen Glaspasten, welche sich von… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Edelsteine — Edelsteine, durch Härte, Durchsichtigkeit (Wasser), Glanz u. meist auch Farbenschmuck u. Seltenheit ausgezeichnete Steine. Sie kommen meist krystallisirt vor, erhalten durch Schleifen Glanz u. Politur u. dienen hauptsächlich zu… …   Pierer's Universal-Lexikon

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