- Frida
Frida, Emil Bohus, unter dem Pseudonym Jaroslav Vrchlický bekannter tschech. Dichter, geb. 1853 zu Laun in Böhmen, studierte zu Prag Philosophie und Geschichte, lebte 1875–76 als Erzieher in Italien, war eine Zeitlang Lehrer in Prag, wurde dann Sekretär am tschechischen Polytechnikum daselbst und 1893 Professor der Literaturgeschichte an der tschechischen Universität. Seit 1901 ist er Mitglied des österreichischen Herrenhauses. Von seinen Dichtungen (in tschechischer Sprache), die ihm einen hervorragenden Platz unter den Dichtern seines Vaterlandes anweisen, seien erwähnt: »Aus den Tiefen«, »Glücksträume«, »Ein Jahr im Süden«, »Epische Gedichte« und »Neue epische Gedichte«, »Vittoria Colonna«, »Geist und Welt«, »Symphonie«, »Mythen« (2 Tle.), »Eklogen und Lieder«, »Lieder eines Pilgrims«, »Die Sphinx«, »Hilarion«, »Sonnette« (mehrere Sammlungen), »Fresken und Gobelins«, »Perspektiven«, »Tage und Nächte«, »Sonnenflecken«, »Bar-Kochba« (Epos, deutsch von Graf V. Boos-Waldeck, Dresd. 1899); die Trauerspiele: »Drahomira« und »Der Tod des Odysseus«; die Lustspiele: »In der Tonne des Diogenes«, »Eine Nacht auf dem Karlstein«, »Pietro Aretino«, sowie mehrere Novellen. Daneben übertrug er Werke von Victor Hugo, Leopardi, Balzac, Dumas, Dantes »Göttliche Komödie« und eine Anthologie aus der neuesten französischen Lyrik. Die 1895 bis 1897 in Prag erschienene »Sammelausgabe« seiner Gedichte umfaßt 16 Bände. Eine Gesamtausgabe seiner dramatischen Werke erscheint daselbst seit 1889 (bis 1897: Bd. 1, 10–22). Eine Auswahl seiner Gedichte übersetzten Adler (in Reclams Universal-Bibliothek), Ed. Albert (Wien 1893 u. 1895) und Edm. Grün (Prag 1894) ins Deutsche, letzterer auch einige seiner Novellen (»Farbige Scherben« und »Neue farbige Scherben«, in Reclams Universal-Bibliothek).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.