Fischgifte

Fischgifte

Fischgifte, Pflanzenteile, die man beim Fischfang benutzt, um die Fische zu betäuben. Schon Aristoteles erwähnt den Phomos (Phlomos), Verbascum sinuatum, der noch heute in Griechenland benutzt wird, und dessen Same Saponin enthält. Die Knolle des Alpenveilchens wird auf Sizilien seit alter Zeit benutzt. Eine Zusammenstellung von Schaer zählt über 400 fischbetäubende Pflanzen auf, meist Sapindazeen, Sapotazeen, Kanelliazeen, Leguminosen, Zygophyllazeen, Rhamnazeen, Rutazeen, Alsinazeen, Silenazeen, Skrofulariazeen. Die meisten dieser Pflanzen enthalten Saponin, und die damit gefangenen Fische sind für den Menschen unschädlich. Dagegen machen Kockelskörner (s. Anamirta), die sicher schon vor 500 Jahren angewendet wurden, die Fische giftig und bitter. Das »Kokkeln« wurde deshalb in alten Gesetzen wiederholt verboten. Euphorbia hiberna wird in England beim Lachsfang benutzt, sie enthält ein dem Ricin analog wirkendes Gift, ebenso wohl Robinia Nicou (Lonchocarpus Nicou). Vgl. Greshoff, Monographia de plantis venenatis et sapientibus quae ad pisces capiendos adhiberi solent (2 Teile, Batavia 1893 u. 1900); Schaer, Arzneipflanzen als F. (Straßb. 1897).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Meereswelten — Ozeaneum Stralsund Eingangsbereich des Ozeaneums in Stralsund Daten Ort Stralsund, Hafeninsel …   Deutsch Wikipedia

  • Ozeaneum (Stralsund) — Ozeaneum Stralsund Eingangsbereich des Ozeaneums in Stralsund Daten Ort Stralsund, Hafeninsel …   Deutsch Wikipedia

  • Ozeaneum Stralsund — Eingangsbereich des Ozeaneums in Stralsund …   Deutsch Wikipedia

  • Ozeaneum in Stralsund — Ozeaneum Stralsund Eingangsbereich des Ozeaneums in Stralsund Daten Ort Stralsund, Hafeninsel …   Deutsch Wikipedia

  • Fischerei — (hierzu Tafel »Fischerei I u. II«) das Fangen von Fischen, findet einerseits in den Meeren oder im Salzwasser, anderseits im Süßwasser im Gebiete des Festlandes statt. Man unterscheidet danach die Seefischerei (Hochsee und Küstenfischerei) von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fischgift — Fischgift, eine im Fleisch unsrer Marktfische bisweilen vorhandene Schädlichkeit, die nach dessen Genuß Erkrankungen hervorruft. Diese Schädlichkeit wird erzeugt durch Bakterien, die in dem verdorbenen, Fleisch wuchern und Ptomaine erzeugen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fischvergiftung — Fischvergiftung, s. Fischgift und Fischgifte …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Proteinkörper — Proteīnkörper, Proetīnstoffe, Eiweißstoffe, Albumin oder Eiweißkörper, Blutbildner, stickstoffhaltige Stoffe des Titel und Pflanzenreichs, werden von den Pflanzen in den Samen abgelagert, von den Tieren mit der Nahrung aufgenommen und umgewandelt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fischvergiftung — Fịsch|ver|gif|tung 〈f. 20〉 Vergiftung durch den Genuss verdorbener od. giftiger Fische * * * Fischvergiftung,   Ichthyịsmus, meist schwere, akute Erkrankung nach dem Genuss verdorbener, infizierter oder giftiger Fische. Diese können bakteriell… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”