Düringsfeld

Düringsfeld

Düringsfeld, Ida von, Schriftstellerin, geb. 12. Nov. 1815 zu Militsch in Niederschlesien. gest. 25. Okt. 1876 in Stuttgart, wuchs in ländlicher Umgebung auf und kam 1835 auf ein Jahr nach Dresden, wo sie mit Tiedge befreundet wurde. Nachdem sie schon seit 1832 Beiträge für die »Abendzeitung« geliefert, ließ sie zuerst unter dem Namen Thekla eine Sammlung »Gedichte« (Leipz. 1835) und einen Romanzenzyklus: »Der Stern von Andalusien« (das. 1838), erscheinen und gab anonym einen Roman: »Schloß Goczyn« (Bresl. 1841, 2. Aufl. 1845), heraus, dem die »Skizzen aus der vornehmen Welt« (das. 1842–46, 6 Bde.), »In der Heimat« (das. 1843), »Magdalene« (das. 1844) und »Graf Chala« (Berl. 1845) folgten. »Byrons Frauen« (Bresl. 1845) war das erste Buch, das den Familiennamen der Verfasserin trug. Nachdem sie sich 1845 mit Otto v. Reinsberg verheiratet, lebte sie teils auf den Gütern ihrer Mutter, teils auf Reisen (in Italien, Dalmatien, Belgien, Frankreich etc.) und an verschiedenen Orten Deutschlands, zuletzt in Stuttgart. Ihr überlebender Gatte folgte ihr nach einem Tage freiwillig in den Tod. Sie schrieb zahlreiche, zu ihrer Zeit viel gelesene Romane und Reisebeschreibungen (»Aus Dalmatien«, Prag 1857, 3 Bde., u.a.). Als Früchte ihrer linguistischen Studien erschienen: »Böhmische Rosen«, tschechische Volkslieder (Bresl. 1851); »Lieder aus Toskana« (2. Aufl., Prag 1858); »Von der Schelde bis zur Maas« (Leipz. 1861, 3 Bde.), ein Gesamtbild des geistigen Lebens der Flämen seit 1830, und »Das Sprichwort als Kosmopolit« (das. 1863, 3 Bde.). Außerdem schrieb sie für die Jugend: »Das Buch denkwürdiger Frauen« (5. Aufl., Leipz. 1896) und »Alphabet parlanten silhouettes« (Brüssel 1864) und gab gemeinsam mit ihrem Gatten das »Hochzeitsbuch. Brauch und Glaube der Hochzeit bei den christlichen Völkern Europas« (Leipz. 1871) und das vielgerühmte Werk: »Sprichwörter der germanischen und romanischen Sprachen« (das. 1872–75, 2 Bde.) heraus. Nach ihrem Tod erschien noch: »Forzino, ethnographische Kuriositäten« (Leipz. 1877).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Beutel — 1. Alte beüdel schliessen übel. – Tappius, 8a; Lehmann, II, 26, 22; Henisch, 357; Simrock, 1060; Tunn., 20, 1; Grimm, I, 1751; Sutor, 646. Holl.: Olde budelen sluten qualic. (Fallersleben, 577.) – Oude beurzen sluiten niet wel. (Harrebomée, I, 53 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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