Dürkheim

Dürkheim

Dürkheim (D. an der Hardt), Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Pfalz, an der Isenach, am Fuß der Hardt u. an der Staatsbahnlinie Neustadt a. d. Hardt-Monsheim, 130 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Progymnasium, Realschule, Musikschule, Handels- u. Gewerbeschule, Waisenhaus, Sammlungen der Pollichia (des naturwissenschaftlichen Vereins der Pfalz) und eines Altertumsvereins, Amtsgericht, Forstamt, treibt Papier- (Jägertal) und Farbenfabrikation, bedeutenden Weinbau, Gerberei, Brennerei, Schaumweinfabrikation, hat Sandsteinbrüche, eine Saline (Philippshalle), Wein-, Getreidehandel und besuchte Jahrmärkte (darunter der Michaelis- oder Wurstmarkt, seit dem 15. Jahrh.) und zählt (1900) 6207 meist evang. Einwohner. In D. sind jod- und bromhaltige Solquellen (11°), von denen der Bleichbrunnen zum Trinken, die Solquelle (mit der lithiumreichen Mutterlauge) zum Baden benutzt wird; sie sind namentlich gegen Skrofulose und Katarrh der Luftwege wirksam. Im S. auf einem Bergkegel liegen die Ruinen des 1030 von Konrad II. gestifteten Benediktinerklosters Limburg (vgl. die Schrift von Manchot, Berl. 1892), weiter nach W. die Ruinen der Hartenburg (1689 von den Franzosen zerstört) und der Burg Schloßeck, endlich im N. der Kastanienberg mit der Heidenmauer und dem Teufelsstein. – D., das alte Turincheim (Thuringeheim), befand sich im Besitz der Frankenherzöge aus dem Hause der Salier, kam im 13. Jahrh. als Lehen der Abtei Limburg an die Grafen von Leiningen, ward im 14. Jahrh. durch Emich V. Stadt und Festung, 1689 von den Franzosen verwüstet, 1700 aber wieder aufgebaut. Bis zur französischen Revolution war D. die Residenz der Grafen von Leiningen-Hartenburg, deren Schloß 1794 von den Franzosen zerstört wurde.

Wappen von Dürkheim.
Wappen von Dürkheim.

Das Theater in demselben leitete um 1780 Iffland. Vgl. Mehlis, D. und Umgebung (Dürkh. 1884); Schäfer, Wegweiser für D. (das. 1896); Kaufmann, Die Solquellen zu D. (2. Aufl., das. 1884).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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